Aufbau der Studie
An der Studie nahmen 3.533 Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung teil. Die Personen wurden jeweils der Semaglutid- oder der Placebo-Gruppe zugeteilt. Während die Teilnehmenden der Semaglutid-Gruppe in 4-wöchigen Abschnitten bestimmte Dosierungen des Medikaments erhielten, bekam die Placebo-Gruppe eine Spritze ohne Wirkstoff. Welche Personen welcher Gruppe angehörten, wurde von einem Computerprogramm ausgewählt und war weder den Teilnehmenden noch den Forschenden bekannt. Die Teilnehmenden kamen von verschiedenen Kontinenten, hatten unterschiedliche ethnische Hintergründe und rund 30 Prozent der Teilnehmenden waren Frauen. Die Personen wurden durchschnittlich über 3,4 Jahre beobachtet.
Behandlung mit Semaglutid
Die Forschenden stellten fest, dass eine wöchentliche Behandlung mit dem GLP-1-Rezeptoragonist Semaglutid das Risiko für die Entstehung einer schwerwiegenden Nierenerkrankung um 24 Prozent verringern kann. Auch verlangsamte der Wirkstoff eine Verschlechterung der Nierenfunktion. Zudem zeigte sich, dass Semaglutid auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkte.
Wichtige Einschränkungen der Studie
Die Forschenden betonen die Relevanz der Studie, weisen allerdings auch darauf hin, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um Semaglutid im klinischen Alltag zu verwenden. Für Personen mit einem stark erhöhten Risiko für eine Niereninsuffizienz könnte Semaglutid eine mögliche Behandlungsoption darstellen. Allerdings sei die Anzahl der Studienteilnehmenden zu gering, um diese Auswirkungen auf alle Personengruppen übertragen zu können.
Es sind daher weitere Studien notwendig, um Handlungsempfehlungen und Einschränkungen der Semgalutid-Anwendung bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung ableiten zu können.
Quelle:
Perkovic, P. et al.: Effects of Semaglutide on Chronic Kidney Disease in Patients with Type 2 Diabetes In: N Engl J Med, 2024, 391: 109-121