Hauptinhalt anzeigen
Ein gemeinsames Angebot von Helmholtz Munich, des Deutschen Diabetes-Zentrums und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung
Nachrichten
Erkältungszeit

Diabetes und Infekte: Anfälliger in der kalten Jahreszeit

Mit dem Beginn der kälteren Jahreszeit steigt das Risiko, sich zu erkälten oder an einer Grippe zu erkranken. Für Menschen mit Diabetes ist besondere Vorsicht geboten, da sie anfälliger für Infekte und schwere Verläufe wahrscheinlicher sind. Hier erfahren Sie, wie Sie dennoch gut durch den Herbst und Winter kommen.

 

Dass wir uns im Herbst und Winter häufiger erkälten, ist allgemein bekannt. Bei Kälte arbeiten unsere natürlichen Abwehrmechanismen weniger effizient: Die kalte Luft trocknet die Schleimhäute der Nase aus, sie werden weniger durchblutet und können Krankheitserreger schlechter absondern. Bei Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes, insbesondere wenn die Blutzuckerwerte nicht optimal eingestellt sind, ist die Immunabwehr oft zusätzlich geschwächt. 

 

Warum sind Infekte bei Diabetes häufiger? 

Hohe Blutzuckerspiegel können die körpereigene Abwehr schwächen. Daher sind Menschen mit Diabetes anfälliger für Infektionen, etwa der Atemwege, der Haut und des Magen-Darm-Trakts. Folgeerkrankungen wie das Diabetische Fußsyndrom führen darüber hinaus zu Gewebeschäden und Wunden. Das belastet das Immunsystem zusätzlich. 

 

Was lässt sich vorbeugend gegen Infekte tun? 

Menschen mit Diabetes können eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um ihr Infektionsrisiko zu senken und das Immunsystem zu stärken: 

  1. Blutzucker im Zielbereich halten: Regelmäßige Blutzuckerkontrollen und eine angepasste Therapie sorgen für einen gut eingestellten Blutzucker. Dieser wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus. 
  2. Hygiene im Blick behalten: Bakterien oder Viren werden oft durch Tröpfchen übertragen – erkrankte Menschen geben sie zum Beispiel beim Sprechen, Husten oder Niesen in die Luft ab. Waschen Sie sich daher häufig und gründlich die Hände und vermeiden Sie Menschenansammlungen. 
  3. Auf gesunden Lebensstil achten: Wer sich ausgewogen ernährt, ausreichend schläft und trinkt und regelmäßig an der frischen Luft bewegt, stärkt die eigenen Abwehrkräfte.  
  4. Regelmäßiges Lüften: Da sich Krankheitserreger besonders in geschlossenen Räumen gut verbreiten, hilft regelmäßiges Lüften. Denn: Frische Luft senkt die Virenkonzentration in der Umgebung. 
  5. Impfungen nicht vergessen: Neben der Grippeimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) Menschen mit Diabetes insbesondere die Pneumokokken- und COVID-19-Impfung.  

 

Was tun bei einem Infekt? 

Wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Infektion kommt, sollten Menschen mit Diabetes besonders auf ihre Blutzuckerwerte achten. Denn diese können bei Infekten stark schwanken – als Folge kann es leichter zu Über- oder Unterzuckerungen kommen. Es ist daher ratsam, den Blutzucker häufiger zu kontrollieren. So können Sie auf Schwankungen schnell reagieren. Fachleute empfehlen, den Blutzucker im Krankheitsfall alle 3 Stunden zu messen. In Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt kann es auch notwendig sein, die Medikation anzupassen. 

Weitere Informationen zu Infekten bei Diabetes finden Sie in unserem Hintergrundartikel.