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Schwangerschaftsdiabetes

Lebensstiländerung schützt vor späterer Typ-2-Diabetes-Erkrankung

Wissenschaftliche Unterstützung: Dr. Yanislava Karusheva

Nach einem Schwangerschaftsdiabetes können Frauen durch eine Lebensstiländerung hin zu mehr Sport und einer ausgewogenen Ernährung eine spätere Typ-2-Diabetes-Erkrankung verhindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Übersichtsarbeit, in der insgesamt 14 Studien zu den Auswirkungen von Lebensstiländerungen bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes auf das spätere Diabetes-Risiko ausgewertet wurden.

Hohes Diabetes-Risiko in noch jungen Jahren

Vorherige Studien haben gezeigt, dass das Typ-2-Diabetes-Risiko bei Frauen, bei denen ein Schwangerschaftsdiabetes aufgetreten war, um ein Vielfaches erhöht ist. Bei den meisten Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes wurde die spätere Typ-2-Diabetes-Erkrankung 3 bis 6 Jahre nach der Geburt und bevor sie das 40. Lebensjahr erreicht hatten, diagnostiziert. Ziel dieser Auswertung war es nun herausfinden, ob Maßnahmen hin zu einem gesünderen Lebensstil während oder kurz nach der Schwangerschaft dieses Risiko senken können.

Ernährungsverhalten und Bewegungsumfang untersucht

Hierzu hat die Forschungsgruppe eine Übersichtsarbeit (Metaanalyse) erstellt, in die Daten von rund 4.500 Teilnehmerinnen aus insgesamt 14 randomisierten kontrollierten Studien eingeflossen sind. In 4 Studien mit insgesamt 2.883 Teilnehmerinnen wurden die Auswirkungen von Maßnahmen zu mehr Bewegung und/oder einer ausgewogeneren Ernährung während der Schwangerschaft auf das Risiko im späteren Verlauf einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln untersucht. Weitere 10 Studien mit insgesamt 1.733 Teilnehmerinnen befassten sich mit den Auswirkungen solcher Maßnahmen nach der Schwangerschaft auf das spätere Typ-2-Diabetes-Risiko.

Lebensstil möglich schnell nach der Geburt umstellen

Während Lebensstiländerungen während der Schwangerschaft keine nennenswerten Auswirkungen auf das Langzeit-Risiko der Frauen mit vorherigem Schwangerschaftsdiabetes für Typ-2-Diabetes hatten, zeigte eine Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten kurz nach der Geburt einen eindeutig positiven Effekt: Bei Frauen, die innerhalb den ersten 3 Jahren nach der Geburt damit begannen sportlich aktiver zu sein und sich gesünder zu ernähren, sank das Risiko später an Typ-2-Diabetes zu erkranken um 43 Prozent im Vergleich zu Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes, die ihren Lebensstil nach der Geburt nicht änderten.

Fazit: Mit Bewegung und ausgewogene Ernährung gegen Typ-2-Diabetes

Das aufgrund eines Schwangerschaftsdiabetes stark erhöhte Risiko einer späteren Typ-2-Diabetes-Erkrankung können Frauen also selbst mit beeinflussen – indem sie ihr Ernährungsverhalten umstellen und mehr Bewegung in ihren Alltag einbauen. Dadurch kann ebenfalls das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert werden, die häufig infolge eines Diabetes auftreten.
 

Quelle:
Li, N. et al.: Effects of lifestyle intervention on long-term risk of diabetes in women with prior gestational diabetes: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. In: Obes Rev, 2021, 22: e13122