Eine gute Vorbereitung der Schwangerschaft senkt Risiken für Mutter und Kind
Frauen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes sollten sich bereits zum Zeitpunkt des Kinderwunsches an ihre behandelnde Diabetes-Fachkraft wenden. Sind die Blutzuckerwerte nicht optimal eingestellt, steigt das Risiko für Fehlbildungen beim ungeborenen Kind an. Deswegen gilt es bei Diabetes, bereits vor der Schwangerschaft, einige Werte wie Blutfettwerte, Schilddrüsenwerte, Blutdruck und Blutzucker-Langzeitwert (HbA1c-Wert) genauer untersuchen zu lassen. Der HbA1c-Wert sollte 3 Monate vor der Empfängnis unter 7 Prozent (53 mmol/mol), idealerweise unter 6,5 Prozent (47,5 mmol/mol) liegen.
Was passiert mit den Blutzuckerwerten des Kindes im Bauch, wenn die Werte der Mutter schwanken?
Während der Schwangerschaft wird ein regelmäßiger Kontakt zu einer Diabetes-Fachkraft empfohlen. Mit ihr können Blutzuckerwerte besprochen und die Diabetes-Therapie entsprechend angepasst werden. Grund für schwankende Blutzuckerwerte können unter anderem die Schwangerschaftshormone sein, welche insulinkonträr, also vereinfacht gesagt gegen das Insulin arbeiten, woraus ein erhöhter Insulinbedarf entsteht.
Doch wie wirken sich die Blutzuckerwerte der Mutter auf die Werte des Kindes aus? Der Blutzucker der Mutter geht über die Nabelschnur direkt zum Kind. Weil das Kind zu jeder Zeit optimal versorgt werden sollte, ist der Blutzucker des Kindes immer etwas höher als der der Mutter. Bei Frauen ohne Diabetes kommt diese Funktion dem Kind zugute. Bei Frauen mit Diabetes jedoch hat dies zur Folge, dass das Kind ebenfalls zu hohe Blutzuckerwerte aufweist, wenn die Werte der Mutter zu hoch sind. Die Bauchspeicheldrüse des Kindes muss folglich viel Insulin produzieren, um den erhöhten Zuckergehalt im Blut zu verstoffwechseln. Diese erhöhte Insulinproduktion ist wiederum ein starker Wachstumsfaktor in der Schwangerschaft, was dazu führen kann, dass das Kind groß und schwer wird.
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diabinfo-Podcast mit Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf
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