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Wspólna oferta Helmholtz Munich, Niemieckiego Centrum Diabetologicznego i Niemieckiego Centrum Badań nad Cukrzycą
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Ernährung

Künstliche Süßstoffe regen Hungersignale im Gehirn an

Künstliche Süßstoffe sind meist kalorienfrei und kommen immer häufiger in der Lebensmittelindustrie, zum Beispiel in Limonaden, zum Einsatz. Eine Studie gibt nun Aufschluss darüber, welche Auswirkungen der übermäßige Konsum von künstlichen Süßstoffen, etwa Sucralose, im Gehirn hat. Obwohl kalorienfrei, wirkt Sucralose im Gehirn appetitanregend – insbesondere bei Menschen mit Adipositas.

 

In der Lebensmittelindustrie werden künstliche Süßstoffe bereits seit über 130 Jahren eingesetzt. So wurde 1878 der erste Süßstoff Saccharin in Deutschland entdeckt. Der Umsatz der meist kalorienfreien künstlichen Zuckerersatzstoffe hat insbesondere in den letzten Jahren stark zugenommen. In Deutschland greift jeder und jede Zweite täglich zu Produkten mit künstlichen Süßstoffen. Als Gründe dafür werden unter anderem ein ernährungs- und kalorienbewusster Lebensstil aufgeführt. Genau dieser Punkt scheint durch die vorliegenden Studienergebnisse ins Wanken zu geraten.

 

Appetit und Hungergefühl steigen an 

Die Auswertung einer Studie unter Leitung der University of Southern California (USC) ergab, dass künstliche Süßstoffe wie Sucralose die Appetitregulierung im Gehirn in einem Maß beeinflussen können, das sich nachteilig auf das Gewicht auswirkt. Der Hypothalamus, eine wichtige Schaltzentrale des Gehirns, ist unter anderem für die Kontrolle der Nahrungsaufnahme und des Hungergefühls zuständig. Sucralose aktiviert genau diese Hirnregion und führt so zu einer stärkeren Bewertung des Hungergefühls. 

An der Studie beteiligt waren auch Forschende des Universitätsklinikums Tübingen, von Helmholtz Munich und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). 

 

Künstliche Süßstoffe stiften Verwirrung im Gehirn 

Das Forschungsteam geht davon aus, dass künstliche Süßstoffe das Gehirn verwirren, indem sie ihm Signale der Süße senden, ohne die erwarteten Kalorien zu liefern, die das Gehirn benötigt. Dies könnte dazu führen, dass das Gehirn das Signal aussendet, mehr zu essen. 

An der Studie nahmen 75 Probandinnen und Probanden in den USA teil. Sie wurden gebeten an 3 verschiedenen Terminen eines von 3 Getränken zu trinken:  

  • Leitungswasser
  • Gesüßtes Wasser mit Sucralose
  • Gesüßtes Wasser mit Zucker 

Sucralose ist etwa 600-mal süßer als herkömmlicher Zucker. Das Forschungsteam untersuchte jeweils den Nüchternblutglukosespiegel der Teilnehmenden, gefolgt von einem Hirnscan mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRI). Diese verfolgt den Blutfluss, um die Aktivität in den verschiedenen Regionen des Gehirns zu erfassen. Nach dem ersten Scan tranken die Probandinnen und Probanden jeweils eines der 3 Getränke und wurden danach erneut untersucht. Zusätzlich wurden den Studienteilnehmenden, nachdem sie das Getränk getrunken hatten, Blutproben entnommen und sie sollten ihr individuelles Hungergefühl einschätzen. 

 

Einfluss auf verschiedene Hirnregionen 

Anhand der Selbsttests konnten die Forschenden ermitteln, dass Sucralose das Hungergefühl der Teilnehmenden um etwa 17 Prozent steigerte – insbesondere bei Personen mit Adipositas. Zudem scheint Sucralose die Entscheidungsfähigkeit zu beeinträchtigen: Die Forschenden konnten beispielsweise eine erhöhte Gehirnaktivität zwischen dem Hypothalamus und einer Hirnregion, die die Risiken und Vorteile einer Entscheidung abwägt, feststellen. Des Weiteren zeigten die Blutuntersuchungen, dass Sucralose keinen Einfluss auf die Hormone hatte, die das Gehirn nutzt, um dem Körper ein Sättigungsgefühl zu vermitteln. 

  

Quellen:

Chakravartti, S. P. et al.: Non-caloric sweetener effects on brain appetite regulation in individuals across varying body weights. In: Nat Metab, 2025, 7: 574-585 

Deutsches Zentrum für Diabetesforschung e.V.: Künstliche Süßstoffe regen Hungersignale im Gehirn an. Pressemitteilung vom 12.05.2025