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Ein gemeinsames Angebot von Helmholtz Munich, des Deutschen Diabetes-Zentrums und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung
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Früherkennung von Diabetes Typ 1: Fr1da-Studie wird ausgeweitet

Ab dem 1. Mai 2025 wird die Fr1da-Studie zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes auch in Hessen und Rheinland-Pfalz angeboten. Bisher war das Screening-Programm bereits in Bayern, Sachsen, Niedersachsen und Hamburg verfügbar. Mit der Erweiterung sollen mehr Kinder frühzeitig diagnostiziert und besser medizinisch begleitet werden.

 

Häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindesalter 

Typ-1-Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. In Deutschland erkrankt etwa eines von 250 Kindern daran. Die Krankheit beginnt meist unbemerkt: Typische Anzeichen wie großer Durst, häufiges Wasserlassen oder Gewichtsverlust können leicht übersehen oder falsch gedeutet werden. Bleibt die Erkrankung unentdeckt, kann es zu einer lebensgefährlichen Stoffwechselentgleisung, der diabetischen Ketoazidose, kommen. 

 

Warum eine frühe Diagnose wichtig ist 

Eine frühe Diagnose hilft nicht nur, das Risiko für eine schwere Stoffwechselentgleisung deutlich zu senken. Wird Typ-1-Diabetes vor dem Auftreten erster Symptome erkannt, gewinnen Kinder und ihre Familien Zeit, um sich besser auf den Alltag mit der chronischen Erkrankung einzustellen. Auch langfristig kann die Früherkennung zu einem milderen Verlauf und einer besseren Blutzuckerkontrolle beitragen, da durch eine frühe Behandlung eine Restfunktion der insulinproduzierenden Betazellen besser erhalten werden kann.  

 

Ausbau der Früherkennung 

Mit der Ausweitung der Studie „Fr1da: Typ-1-Diabetes früh erkennen, früh gut behandeln“ auf Hessen und Rheinland-Pfalz werden mehr Kapazitäten in Arztpraxen geschaffen und Fachkräfte geschult. Eltern, die ihre Kinder im Alter zwischen 2 und 10 Jahren kostenlos testen lassen möchten, können sich an teilnehmende Kinder- und Jugendarztpraxen in diesen Bundesländern wenden. Eine kleine Blutprobe reicht für den Test aus. Die Probe wird auf bestimmte Autoantikörper untersucht, die auf einen beginnenden Autoimmunprozess im Körper hinweisen. Finden sich mindestens 2 dieser Antikörper, spricht man von einem Frühstadium des Typ-1-Diabetes. Familien mit betroffenen Kindern profitieren durch die Teilnahme an der Fr1da-Studie auch von einem begleitenden Schulungs- und Vorsorgeprogramm. 

Früherkennungsprogramme wie die Fr1da-Studie bilden die Grundlage für weiterführende Studien mit dem Ziel, den Krankheitsverlauf zu verzögern oder langfristig sogar zu verhindern. Neben Fr1da gibt es eine Reihe weiterer Studien wie Freder1k und AVAnt1A, die Teil der Globalen Plattform zur Prävention des Autoimmunen Diabetes (GPPAD) sind. 

Mehr über die Studien erfahren Sie auf der Studienplattform von diabinfo.de. Dort können sich Interessierte auch in das Studienregister eintragen und aktuelle Informationen per E-Mail erhalten. 

 

Quelle:

Fr1da: Früherkennung von Typ-1-Diabetes bei Kindern: Ab Mai auch in Hessen und Rheinland-Pfalz. 2025 (Letzter Abruf: 30.04.2025)