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Schwangerschafts­diabetes: Mit dem Gewicht lässt sich vieles steuern

Schwangerschaftsdiabetes kann viele Ursachen haben. Unter anderem: Zu viel Gewicht vor der Schwangerschaft oder zu viel Gewichtszunahme während der Schwangerschaft. So viel Gewicht sollten Frauen in der Schwangerschaft maximal zunehmen und diesen Einfluss hat der Lebensstil des Vaters.

 

Erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes

Frauen mit Übergewicht erkranken wesentlich häufiger an Schwangerschaftsdiabetes als Frauen mit Normalgewicht. Bereits bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 bis 30 kg/m2 ist das Risiko um das 2- bis 6-Fache erhöht. Bei Frauen mit noch höherem BMI kommt es bis zu 20-mal häufiger zu einem Schwangerschaftsdiabetes als bei normalgewichtigen Frauen.

Doch auch andere Risikofaktoren, wie beispielsweise eine Schwangerschaft ab 35 Jahren oder Typ-2-Diabetes bei den Eltern oder den Geschwistern, begünstigen einen Schwangerschaftsdiabetes. Ebenfalls ungünstig wirkt sich eine übermäßige Gewichtszunahme während der Schwangerschaft aus.

Hier lesen Sie mehr zu den Risikofaktoren für einen Schwangerschaftsdiabetes.

 

Wie viel Gewicht sollte während der Schwangerschaft zugenommen werden?

Wie viel Gewicht während der Schwangerschaft zugenommen werden sollte, ist von Frau zu Frau verschieden. Empfohlen wird Folgendes:

  • Bei Untergewicht  vor der Schwangerschaft (BMI unter 18,5 kg/m2): Zwischen 12,5 und 18 kg während der gesamten Schwangerschaft zunehmen
  • Bei Normalgewicht  vor der Schwangerschaft (BMI zwischen 18,5 und 24,9 kg/m2): Zwischen 11,5 und 16 kg während der gesamten Schwangerschaft zunehmen
  • Bei Übergewicht  vor der Schwangerschaft (BMI zwischen 25 und 29,9 kg/m2): Zwischen 7 und 11,5 kg während der gesamten Schwangerschaft zunehmen
  • Bei Adipositas  vor der Schwangerschaft (BMI über 30 kg/m2): Zwischen 5 und 9 kg während der gesamten Schwangerschaft zunehmen

Die Empfehlungen stammen vom US-amerikanischen Institut für Medizin (Institute of Medicine, IOM) und gelten unabhängig davon, ob ein Schwangerschaftsdiabetes besteht oder nicht.

Ärztinnen und Ärzte weltweit orientieren sich an diesen Leitlinien. Sprechen Sie bei Bedarf mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt und überwachen Sie gemeinsam den Gewichtsverlauf während der Schwangerschaft.

 

Body-Mass-Index: So berechnet er sich

Der Body-Mass-Index (BMI) setzt sich zum einen aus dem Körpergewicht und zum anderen aus der Körpergröße zusammen. Haben Sie diese beiden Zahlen parat, lässt sich der BMI wie folgt berechnen:

BMI = (Gewicht in kg) / (Größe in m)²

Das Körpergewicht in Kilogramm (kg), geteilt durch die Körpergröße in Meter (m) zum Quadrat.

Beispiel: Eine Frau, die 71 Kilogramm wiegt und 1,68 Meter groß ist hat einen BMI von 25,2
(71 kg / (1,68 m)² = 25,2 kg/m2).

 

Auch entscheidend: Der Lebensstil des Vaters

Normalgewicht vor, während und nach der Schwangerschaft hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Mutter. Auch das Kind kann sowohl im Mutterleib als auch nach der Geburt davon profitieren. Ebenso wichtig ist der Lebensstil des Vaters. Die kindliche Gesundheit kann langfristig durch den Lebensstil der Eltern beeinflusst werden: Mit einem gesunden Lebensstil sinkt das Risiko, dass das Kind später Typ-2-Diabetes bekommt oder das metabolische Syndrom entwickelt.

Sie wollen ein Normalgewicht erreichen und Ihren Lebensstil auf eine gesunde Art und Weise anpassen? Hier lesen Sie mehr dazu, wie Sie sich im Alltag fit halten, gesund essen und abnehmen sowie viele weitere Tipps. 

 

Quellen:

Crane, J. M. G. et al.: The effect of gestational weight gain by body mass index on maternal and neonatal outcomes. In: J Obstet Gynaecol Can, 2009, 31: 28-35

Deutsche Diabetes Gesellschaft et al.: S3-Leilinie Gestationsdiabetes mellitus (GDM) - Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Langfassung. 2. Auflage. 2018