Hauptinhalt anzeigen
Nachrichten
Weltschlaftag

Unregelmäßiger Schlaf: Ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Morgen, am 14. März 2025, findet der jährliche Weltschlaftag statt. Schlechter Schlaf wirkt sich nicht nur auf die Konzentration und Leistungsfähigkeit aus, sondern kann langfristig auch mit negativen Folgen für die Gesundheit einhergehen. Neben der Schlafdauer scheint auch der Schlafrhythmus das Herz-Kreislauf-System zu beeinflussen.

 

Studie erfasst Schlafgewohnheiten mit Aktivitätstracker

Forschende haben im Rahmen einer Beobachtungsstudie den Zusammenhang zwischen einem regelmäßigen Schlafrhythmus und dem Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz untersucht. Dafür analysierten sie die Daten von insgesamt 72.269 Personen zwischen 40 und 79 Jahren aus der United Kingdom (UK) Biobank, die 7 Tage lang einen Aktivitätstracker / Fitnessuhr trugen. Anhand der Aufzeichnungen der Aktivitätstracker wurden die Studienteilnehmenden in 3 Gruppen eingeteilt: Regelmäßiger Schlaf, mäßig regelmäßiger Schlaf und unregelmäßiger Schlaf.

Anschließend wurden die Teilnehmenden über einen Zeitraum von 8 Jahren beobachtet und das Auftreten von Herz-Kreislauf-Ereignissen erfasst. Zu Beginn der Studie lag bei ihnen keine schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung vor.

 

Regelmäßiger Schlafrhythmus entscheidend

Die Auswertung ergab, dass Personen mit einem unregelmäßigen oder mäßig regelmäßigen Schlaf ein höheres Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse hatten als jene mit einem regelmäßigen Schlaf. Dabei wurden mögliche Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, körperliche Aktivität, Koffein-, Alkohol- und/oder Tabakkonsum sowie Schichtarbeit mitberücksichtigt.

Das erhöhte Risiko blieb bei den Teilnehmenden mit einem unregelmäßigen Schlaf auch dann bestehen, wenn sie die empfohlene Schlafdauer von 7 bis 9 Stunden (für 18- bis 64-Jährige) beziehungsweise 7 bis 8 Stunden (ab 65 Jahren) einhielten.

 

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass nicht nur Schlafmangel, sondern auch ein unregelmäßiger Schlafrhythmus ein relevanter Risikofaktor für schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse sein kann. Allerdings handelt es sich bei der vorliegenden Studie um eine Beobachtungsstudie. Um die Erkenntnisse zu bestätigen, sind daher weitere, groß angelegte Studien notwendig. Zudem wurde das Schlafverhalten nur zu Beginn der Studie über eine Woche erfasst. Es ist daher möglich, dass die Teilnehmenden ihren Schlafrhythmus während des Beobachtungszeitraums verändert haben.

 

Tipps für einen besseren Schlaf

Es gibt zahlreiche Faktoren, die den Schlaf und auch die Schlafqualität beeinflussen können. Eine gute Schlafhygiene kann dabei helfen, besser ein- und durchschlafen zu können:

  • Achten Sie auf eine geeignete Schlafumgebung und einen festen Schlafrhythmus: Gestalten Sie Ihr Schlafzimmer gemütlich und achten Sie darauf, dass der Raum ausreichend abgedunkelt ist. Versuchen Sie, immer zu gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen.
  • Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Abendroutine und den Schlaf: Suchen Sie sich eine entspannende Abendbeschäftigung und verzichten Sie vor dem Schlafengehen auf Fernsehen und elektronische Geräte mit blauem Licht wie Handy, Laptop oder Tablet. Planen Sie zudem genügend Zeit für Schlaf ein.
  • Vermeiden Sie spätabendliches Essen und Koffein: Ein voller Magen ist mit der Verdauung beschäftigt und kann das Einschlafen erschweren. Auch koffeinhaltige Getränke nach dem Mittagessen können den Schlaf beeinträchtigen.
  • Planen Sie regelmäßige Bewegung an der frischen Luft ein: Körperliche Aktivität, besonders im Freien, hilft Stress abzubauen und macht angenehm müde. Vermeiden Sie jedoch anstrengende Aktivitäten am Abend.
  • Versuchen Sie, sich zu entspannen und gelassen zu bleiben: Verschiedene Entspannungstechniken können dabei helfen, zur Ruhe zu kommen. Versuchen Sie zudem gelassen zu bleiben und nicht auf die Uhr zu schauen, wenn Sie nachts aufwachen.

Weitere Tipps und Hintergrundinformationen sowie einen Podcast zum Thema „Tipps für einen besseren Schlaf“ mit Psychologe Prof. Dr. Bernhard Kulzer finden Sie hier.

 

Quellen:

Deutsches Ärzteblatt: Regelmäßige Schlafmuster könnten das Herz schützen. (Letzter Abruf: 12.03.2025)

Chaput, J.-P. et al.: Sleep regularity and major adverse cardiovascular events: a device-based prospective study in 72 269 UK adults. In: J Epidemiol Community Health, 2024 (Online ahead of print)