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Lebensstil

Wie beeinflusst Bewegung das Sterberisiko?

Viele Menschen bewegen sich zu wenig. Dabei ist bekannt: Regelmäßige Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert den Stoffwechsel und kann Erkrankungen wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und Adipositas vorbeugen. Eine Studie zeigt nun, dass körperliche Aktivität auch das Sterberisiko senkt, besonders im Alter.

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene mindestens 2,5 Stunden moderate Aktivität pro Woche. Das entspricht etwa einer halben Stunde zügigem Gehen an 5 Tagen. Dennoch erreichen viele Menschen diese Empfehlung nicht. Forschende untersuchten nun, ob Bewegung das Sterberisiko beeinflusst – und ob dieser Effekt vom Alter abhängt. Dazu werteten sie Daten aus 4 multinationalen Beobachtungsstudien aus.

Die Analyse umfasste mehr als 2 Millionen Erwachsene im Alter von 20 bis 97 Jahren. Etwa die Hälfte waren Frauen. Als Maß für die körperliche Aktivität diente die Freizeitbewegung, die die Teilnehmenden berichteten. Über eine mittlere Beobachtungszeit von 11,5 Jahren verstarben insgesamt 177.436 Menschen.

 

Regelmäßige Bewegung senkt das Sterberisiko – besonders bei Älteren

Die Studie zeigt: Körperliche Aktivität senkt das Sterberisiko in allen Altersgruppen. Dieser positive Effekt war bei älteren Personen noch stärker ausgeprägt als bei Jüngeren. Dabei zahlte sich auch zusätzliche Bewegung aus:

  • Wer die wöchentliche Bewegungsempfehlung von 2,5 Stunden erreichte, hatte ein 14 Prozent niedrigeres Sterberisiko als inaktive Personen.
  • Doppelt so viel Bewegung (5 Stunden pro Woche) senkte das Risiko um 22 Prozent.
  • Ältere Personen hatten den größten Nutzen bei sehr hoher Aktivität. Die stärkste Risikoreduktion zeigte sich bei etwa 10 bis 12,5 Stunden Bewegung pro Woche.

Das Alter beeinflusste auch, wie stark sich Risikofaktoren, beispielsweise Rauchen, Alkoholkonsum, Körpergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, und das Bildungsniveau auf das Sterberisiko auswirken. Ihr Einfluss nahm mit dem Alter ab – im Gegensatz zum schützenden Effekt von Bewegung, der über die Lebensjahre erhalten blieb.

 

Jede Bewegung zahlt sich aus – besonders im Alter

Die Ergebnisse unterstreichen: Körperliche Aktivität fördert die Gesundheit und senkt das Sterberisiko, besonders bei älteren Menschen. Während andere Risikofaktoren mit dem Alter nicht mehr so stark ins Gewicht fallen, bleibt die positive Wirkung von Bewegung erhalten.

Bewegung lohnt sich also für Jung und Alt – und muss nicht immer gleich Sport sein. Auch Alltagsaktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren oder Hausarbeit fördern die Gesundheit.

Allerdings muss beachtet werden, dass es sich um die Ergebnisse von Beobachtungsstudien handelt. Weitere Studien sind notwendig, um die Zusammenhänge genauer zu belegen.

Anregungen und Tipps für mehr Bewegung und Sport finden Sie in unserem Hintergrundartikel.

 

Quellen:

Martinez-Gomez, D. et al.: Physical Activity and All-Cause Mortality by Age in 4 Multinational Megacohorts. In: JAMA Network Open, 2024, 7: e2446802

World Health Organization: WHO Guidelines on physical activity and sendentary behaviour. (Letzter Abruf: 27.06.2025)