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Vorbeugung

Die beste Prävention: ein gesundes und aktives Leben

Wissenschaftliche Unterstützung: Prof. Dr. Andreas Fritsche

Was tun, wenn der Arzt einen erhöhten Blutzuckerspiegel oder Stoffwechselstörungen feststellt, die auf ein Vorstadium von Typ-2-Diabetes hindeuten? Eine wissenschaftliche Studie zeigt, dass sich das Risiko einer Erkrankung durch Bewegung, Diät und Gewichtsreduktion verringern lässt.

Schützt ein veränderter Lebensstil vor Typ-2-Diabetes mellitus, wenn bereits eine gestörte Glukosetoleranz oder Anzeichen eines metabolischen Syndroms vorliegen? Viele Wissenschaftler-Teams haben sich bereits dieser Frage gewidmet. Das Ergebnis ist eine Fülle von Studien, die schwer überschaubar ist. Jetzt hat ein internationales Forscher-Team mehr als 5.000 wissenschaftliche Arbeiten systematisch ausgewertet und verglichen. Das Ergebnis kann künftig bei der Diabetes-Prävention helfen.

Um herauszufinden, wie sich Lebensstil-Veränderungen auswirken, wählten die Forscherinnen und Forscher aus den vorliegenden Arbeiten diejenigen aus, in denen die Versuchsteilnehmerinnen und -teilnehmer nach dem Zufallsprinzip in Gruppen eigeteilt worden waren – in der Fachsprache Randomisierte Studien. Jeweils eine der Gruppen nahm bestimmte Lebensstiländerungen vor – vermehrte körperliche Aktivität, eine Umstellung der Ernährung und/oder eine gezielte Reduktion des Körpergewichts –, die Kontrollgruppe veränderte nichts am Lebensstil. Insgesamt hatten 4.090 Personen aus verschiedenen Regionen der Erde an solchen Studien teilgenommen.

Die Auswertung der Ergebnisse in einer Metaanalyse ergab, dass sich Aktivität, bewusste Ernährung und Gewichtsreduktion für Menschen mit Prädiabetes auf jeden Fall auszahlen: Das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken, wurde durch einen veränderten Lebensstil um 47 Prozent gesenkt.

Langzeitstudien zeigen: Das Diabetes-Risiko lässt sich minimieren

Unterschiede zwischen den Studien gab es beim Zeitraum der Untersuchungen – dieser lag zwischen einem und sechs Jahren. Einige der Untersuchungen verfolgten die Krankheitsgeschichte der Teilnehmer in Follow-up-Studien bis zu 20 Jahre lang weiter. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Versuchsteilnehmerinnen und -teilnehmer mit verändertem Lebensstil, denen es gelungen war ihr Gewicht langfristig zu reduzieren, hatten ein deutlich geringeres Diabetes-Risiko und erlitten seltener Herzkreislauf- und Gefäßerkrankungen.

Die langfristigen Ergebnisse sind nach Ansicht der Autorinnen und Autoren besonders interessant, weil Diabetes-Prävention auch das Ziel hat, Folgeerkrankungen vorzubeugen, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel ausgelöst werden.


Quelle:
Uusitupa, M. et al.: Prevention of Type 2 Diabetes by Lifestyle Changes: A Systematic Review and Meta-Analysis. In: Nutrients, 2019, 11: E2611