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CGM-Systeme

Blutzucker messen ohne Stechen: Der Sensor am Arm

Immer öfter sieht man Personen mit einem Sensor am Arm. Oft handelt es sich dabei um ein System zur kontinuierlichen Glukosemessung (kurz: CGM-System). Für wen ein solcher Sensor von Nutzen ist und wer ihn erstattet bekommt, erfahren Sie im Folgenden.

 

Was sind die Vorteile von CGM-Systemen?

Kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM-Systeme) sind seit einigen Jahren auf dem Markt. Für Menschen mit Diabetes bietet der Sensor am Arm viele Vorteile:

  • Glukoseverlauf: Dadurch, dass der Wert alle paar Minuten gemessen wird, kann der Verlauf sehr gut überwacht werden. Und das, ohne sich ständig in den Finger piksen zu müssen.
  • Trends: Pfeile zeigen an, ob der Glukosewert in den nächsten Minuten sinkt oder steigt. Das erleichtert Menschen mit Diabetes das frühzeitige Eingreifen.
  • Alarme: Viele CGM-Systeme haben eine Alarmfunktion und schlagen Alarm, sobald der Wert eine bestimmte Grenze über- oder unterschreitet. So können starke Über- und Unterzuckerungen vermieden werden.
  • Kopplung mit Insulinpumpe: Bei hybriden Closed-Loop-Systemen wird eine Insulinpumpe mit einem CGM-System gekoppelt. Dadurch passt sich die Insulinzufuhr automatisch an den aktuellen Glukosewert an. Menschen mit Typ-1-Diabetes berichten von einer größeren Flexibilität im Alltag und mehr Lebensqualität.

Der wesentliche Unterschied von CGM-Systemen gegenüber der Blutzuckermessung am Finger: Die Blutzuckermessung am Finger liefert lediglich einen einzelnen Wert zu einem bestimmten Zeitpunkt, während CGM-Systeme den Verlauf abbilden.

 

Was muss bei der Nutzung von CGM-Systemen bedacht werden?

  • Verzögerung: Wichtig zu wissen ist, dass CGM-Systeme nicht den Blutzucker messen, sondern den „Gewebezucker“. Das spiegelt sich im Ergebnis wider: Das Messergebnis von CGM-Systemen ist im Vergleich zur blutigen Messung am Finger etwa 10 Minuten verzögert. Das muss bei der Interpretation der Werte beachtet werden.
  • Kosten: Wer ein CGM-System nicht von der Krankenkasse erstattet bekommt, muss mit regelmäßigen Kosten rechnen.
  • Haltbarkeit: Besonders wenn man das Tragen von Sensoren nicht gewohnt ist, kann dieser schon mal schnell abfallen, zum Beispiel, wenn man am Türrahmen vorbeistreift. Dann ist ein neuer Sensor notwendig. Auch Schweiß oder Sportarten mit viel Körperkontakt erhöhen das Risiko, den Sensor zu verlieren.

In diesem Artikel finden Sie weitere wissenswerte Informationen rund um CGM-Systeme.

 

Wer bekommt CGM-Systeme von der Krankenkasse erstattet?

Um eine Kostenübernahme für ein CGM-System zu erhalten, ist eine ärztliche Verordnung erforderlich. Darin muss der Vorteil eines CGM-Systems im Vergleich zur herkömmlichen Blutzuckermessung am Finger begründet werden. Menschen mit einem insulinpflichtigen Diabetes haben gute Chancen auf eine Erstattung.

Falls die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, können CGM-Systeme in der Apotheke oder online gekauft werden.

Weitere Informationen zur Kostenübernahme bei Diabetes finden Sie hier.

 

Quellen:

Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Technologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft: Stellungnahme: Auswahl der Glukosemessmethode. (Letzter Abruf: 13.03.2024)

Aerzteblatt.de: Künstliches Pankreas verbessert Blutzuckerkontrolle auch im Vorschulalter. (Letzter Abruf: 13.03.2024)

Heinemann, L. et al.: Glukosemessung und -kontrolle bei Patienten mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes. In: Diabetologe, 2021, 17: 153-174