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Folgeerkrankungen

Typ-2-Diabetes erhöht das Risiko für schwere Leberschäden

Wissenschaftliche Unterstützung: Dr. Sofiya Gancheva

Menschen mit Typ-2-Diabetes gehören zu einer Risikogruppe, bei der als Folge einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung schwere Leberschäden auftreten können. Das zeigt eine Metaanalyse von 22 Studien mit mehr als 24 Millionen Teilnehmenden.

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist eine krankhafte Verfettung der Leber bei Menschen, die keinen übermäßigen Alkoholkonsum haben, und zählt zu den häufigsten Lebererkrankungen weltweit. Unbehandelt kann die Erkrankung bei einem Teil der betroffenen Personen zu einer gefährlichen Leberschädigung mit Bindegewebseinlagerung (Fibrose) und Vernarbung (Zirrhose) führen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es wichtig Risikofaktoren für das Fortschreiten der NAFLD zu identifizieren.

Typ-2-Diabetes verdoppelt das Risiko für Leberschäden

Einen ersten Überblick liefert eine aktuelle Metaanalyse, in der das Auftreten schwerer Leberschäden bei Menschen mit und ohne stoffwechselbedingten Risikofaktoren wie Typ-2-Diabetes, Übergewicht oder erhöhte Blutfettwerte untersucht wurde. In die Auswertung wurden die Ergebnisse von 22 Beobachtungsstudien einbezogen, an denen mehr als 24 Millionen Menschen aus Europa, Nordamerika und Asien teilgenommen hatten. Dabei zeigte sich, dass sich das Risiko schwerer Leberschäden bei Menschen mit Typ-2-Diabetes mehr als verdoppelt.

Schweres Übergewicht belastet die Leber

Auch starkes Übergewicht (Adipositas) erhöht das Risiko für schwere Leberschäden, allerdings in einem geringeren Maße als Typ-2-Diabetes. Ebenso gab es Hinweise darauf, dass Störungen im Fettstoffwechsel und Bluthochdruck das Entstehen schwerer Lebererkrankungen begünstigen können.

Fazit: Fokus auf Menschen mit Typ-2-Diabetes

Der Analyse zufolge, sollten sich Ärztinnen und Ärzte bei der Identifizierung von Patientinnen und Patienten mit einem hohen Risiko für schwere Leberschäden zunächst auf Menschen mit Typ-2-Diabetes konzentrieren, so die Schlussfolgerung des Forschungsteams. Sie scheinen das größte Risiko für ein Fortschreiten der NAFLD zu einer Leberzirrhose mit lebensbedrohlichen Komplikationen aufzuweisen. Daher ist es wichtig, dass bei Menschen mit Typ-2-Diabetes frühzeitig und regelmäßig die Leberfunktion untersucht wird.

Durch eine frühzeitige Identifizierung der Personen mit einem erhöhten Risiko können Maßnahmen eingeleitet werden, die der Entwicklung entgegenwirken oder sie verzögern.
 

Quelle:
Jarvis, H. et al.: Metabolic risk factors and incident advanced liver disease in non-alcoholic fatty liver disease (NAFLD): A systematic review and meta-analysis of population-based observational studies. In: PLOS Medicine, 2020, 17: e1003100