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Diabetes-Risiko senken

Nach Schwangerschafts­diabetes: Diese Nachsorge ist wichtig!

Meist normalisieren sich die Blutzuckerwerte von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes nach der Entbindung wieder. Um später nicht an Typ-2-Diabetes zu erkranken, ist es aber genau dann wichtig, dran zu bleiben. Hier lesen Sie, wie Sie Ihr Risiko senken können und welche Nachsorge-Untersuchungen wahrgenommen werden sollten.

 

Bekomme ich jetzt auch Diabetes Typ 2?

Bei den meisten Frauen verschwindet der Schwangerschaftsdiabetes nach der Geburt des Kindes wieder. Trotzdem ist das Risiko für einen Typ-2-Diabetes anschließend stark erhöht: Im ersten Jahr nach der Geburt entwickelt jede 5. Frau eine Vorstufe des Typ-2-Diabetes. Das heißt: Die Blutzuckerwerte sind bereits erhöht, allerdings noch nicht so hoch, um von einem Typ-2-Diabetes zu sprechen.

Wie hoch Ihr Diabetes-Risiko nach Schwangerschaftsdiabetes ist, können Sie hier testen.

 

So wird das Risiko gesenkt

Frauen, die Schwangerschaftsdiabetes hatten, können Ihr Risiko für Typ-2-Diabetes selbst stark reduzieren. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem der Lebensstil.

Folgende Maßnahmen können helfen, das Diabetes-Risiko zu senken:

  • Das Baby mindestens 3 Monate lang stillen – so wird nicht nur das Diabetes-Risiko der Mutter, sondern auch das des Kindes gesenkt
  • Ein gesundes Körpergewicht anstreben oder halten
  • Auf eine ausgewogene Ernährung achten mit viel Gemüse, komplexen Kohlenhydraten und Wasser oder Tee, anstatt gezuckerten Getränken
  • Sich viel und regelmäßig bewegen

Bei der regelmäßigen Bewegung muss es sich nicht um intensives Krafttraining handeln. Es kommt vor allem darauf an, Bewegung in den Alltag zu integrieren: Beispielsweise zu Fuß einkaufen zu gehen und das Auto stehen zu lassen; oder mehr im Stehen zu arbeiten als im Sitzen.

 

Den Blutzucker im Blick behalten: Nachsorgetermine nach Schwangerschaftsdiabetes

Typ-2-Diabetes entwickelt sich schleichend. Dass die Blutzuckerwerte erhöht sind, macht sich in den meisten Fällten nicht über Symptome bemerkbar.

Wenn hohe Blutzuckerwerte sehr spät erkannt werden, können Folgeerkrankungen – beispielsweise Schädigungen an Herz und Nieren – entstehen.

Aus diesem Grund wird Frauen, die Schwangerschaftsdiabetes hatten, Folgendes empfohlen:

  • 6 bis 12 Wochen nach der Geburt sollte der Blutzucker kontrolliert werden
  • Anschließend wird alle 1 bis 3 Jahre eine Blutzuckerkontrolle empfohlen
  • Bei einer weiteren Schwangerschaft sollte früh ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes stattfinden

Eine kürzlich veröffentlichte Studie belegt, dass nur rund 4 von 10 Frauen zum sogenannten „postportalen Diabetes-Screening“ gehen, um ihren Blutzuckerwert nach einem Schwangerschaftsdiabetes vorsorglich kontrollieren zu lassen. Dadurch könnte ein gestörter Stoffwechsel erst viele Jahre später entdeckt werden.

Falls auch Sie einen Schwangerschaftsdiabetes haben oder hatten: Schützen Sie Ihre Gesundheit und vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um Ihren Blutzucker nach der Geburt des Kindes kontrollieren zu lassen.

 

Weitere Informationen

Wissen schafft Gesundheit. Über folgende Links können Sie sich zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes informieren.

 

Quellen:

Aerzteblatt online: Wenig Frauen mit Gestationsdiabetes nehmen postpartales Screening in Anspruch. Artikel vom 14.11.2022

Linnenkamp, U. et al.: Postpartum screening of women with GDM in specialised practices: Data from 12,991 women in the GestDiab register. In: Diabet Med, 2022, 39: e14861

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg: Nach Schwangerschaftsdiabetes – Dranbleiben! (Letzter Abruf: 02.02.2023)