Hauptinhalt anzeigen

Diabetes: Insulinpumpen

Wissenschaftliche Unterstützung: Andreas Vosseler M.A.

Wie ist die rich­ti­ge Hand­ha­bung von In­su­lin­pum­pen? Gibt es ein Schu­lungs- und Be­hand­lungs­pro­gramm zur In­su­lin­pum­pen­the­ra­pie? Hier finden Sie eine Auswahl an häufig gestellten Fragen zum Thema Insulinpumpe, mit denen Ihnen Patientinnen und Patienten in der Praxis oder Apotheke möglicherweise begegnen. 

Wie ist die richtige Handhabung von Insulinpumpen?

Durch eine korrekte Handhabung der Insulinpumpe, des Zubehörs und des Insulins können Patientinnen und Patienten Anwendungsfehler vermeiden.

Die Ursachen für eine Unterbrechung der Insulinzufuhr sowie die Vorbeugung und Behandlung einer Ketoazidose müssen mit der Patientin oder dem Patienten in der Schulung ausführlich besprochen werden. Eine der häufigsten Ursachen einer Ketoazidose sind akute Infektionen, aber auch Anwendungsfehler und technische Probleme können Auslöser einer Stoffwechseldekompensation sein. Zur Vorbeugung einer Ketoazidose hat sich Folgendes bewährt: Bei nicht erklärlichen hohen Blutglukosewerten muss das Kathetersystem (Reservoir inklusive Insulin, Katheterschlauch und Katheter) ausgewechselt werden, die Infusionsstelle gewechselt und die Insulinpumpe auf ihre Funktion überprüft werden (zum Beispiel ob die Insulinabgabe gestoppt ist, Batteriefunktion). Sinkt der Blutglukosespiegel danach nicht deutlich ab, muss mit dem Insulinpen korrigiert werden und die behandelnde Diabetologin oder der behandelnde Diabetologe hinzugezogen werden.  

Gründe für eine unbeabsichtigte Unterbrechung der Insulinzufuhr: Die Insulinpumpe befindet sich im Stopp-Modus, das heißt die Insulinzufuhr wurde (versehentlich) unterbrochen oder nach beabsichtigter Unterbrechung nicht wieder aufgenommen.

Tritt beim Füllen kein Insulin an der Katheterspitze aus, kann unter anderem das Infusionsset verstopft oder undicht sein. Die Insulinpumpe verfügt normalerweise über einen Okklusionsalarm (Druckalarm). Bleibt der Alarm aus oder tritt sehr wenig Insulin aus, können zum Beispiel folgende Probleme vorliegen:

  • Infusionsset enthält Luftblasen,
  • Katheter ist fehlerhaft mit der Pumpe verbunden oder
  • es gibt eine Leckage am Katheterschlauch oder am Reservoir / Insulinampulle.
  • Der Druckalarm tritt erst spät auf, da die Abgabemenge niedrig ist (zum Beispiel bei sehr geringem Insulinbedarf).

Wichtig ist auch, Durchflussstörungen im Infusionsset zu vermeiden. Die Patientin oder der Patient sollte die Kanülen nicht zu lange tragen und je nach Herstellerangabe das Infusionsset wechseln. Bei jedem Katheterwechsel sollte auch die Einstichstelle gewechselt werden, da ansonsten Verhärtungen auftreten können und die Resorption des Insulins in das Gewebe beeinträchtigt sein kann.

Gibt es ein Schulungs- und Behandlungsprogramm zur Insulinpumpentherapie?

Seit 2018 gibt es ein evaluiertes, strukturiertes Schulungs- und Behandlungsprogramm für die Insulinpumpentherapie: „INPUT – So pumpt das Leben“. Zielgruppe für dieses Programm sind alle Menschen (über 16 Jahre) mit Diabetes und einer Insulinpumpe. Es bietet Informationen für Einsteigerinnen und Einsteiger und für alle, die eine Wiederholungsschulung benötigen.

Quellen:

Geissel, W.: Erstes Schulungsprogramm für Insulinpumpen-Träger. In: Ärztezeitung online, 2018 (Letzter Abruf: 21.10.2020)
Küstner, E.: Starke Helfer für Typ-1-Diabetiker. In: Pharmazeutische Zeitung online, 2008 (Letzter Abruf: 21.10.2020)
Stand: 21.10.2020