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Veranstaltungen: diabinfo im Dialog

diabinfo.de organisiert Veranstaltungen für Menschen mit Diabetes, ihre Angehörigen und weitere Interessierte. Ausgewiesene Expertinnen und Experten aus der Medizin und Diabetes-Forschung halten Vorträge — verständlich, aktuell und kostenfrei. Ihre persönlichen Fragen sind immer willkommen. 

15. Juni 2023: diabinfo im Dialog – Wundermittel Bewegung

Im Mittelpunkt des Webinars stand das Thema Bewegung und Sport für Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes.

Beim Vortrag von Prof. Dr. Christine Joisten von der Sporthochschule Köln ging es zunächst um die Motivation, überhaupt Sport zu treiben oder sich zu bewegen. Denn laut Frau Joisten geht es in erster Linie darum, etwas zu finden, das Spaß macht. Nur so bleibt man auch langfristig am Ball.

Dabei geht es nicht nur um Ausdauer- oder Kraftübungen, sondern vor allem um die alltäglichen Bewegungen – wie Hausarbeit, Treppensteigen, Spazierengehen oder Gartenarbeit – die sogenannte "Alltagsmobilität".

Hier geht es  zu den Vortragsfolien von Frau Joisten

Ergänzend dazu berichtete Prof. Dr. Cora Weigert vom Universitätsklinikum Tübingen, was genau im Körper und vor allem in den Muskeln während körperlicher Aktivität passiert. So kann beispielsweise während des Sports die Zuckeraufnahme in den Muskeln um das 50-fache steigen! 

Hier geht es zu den Vortragsfolien von Frau Weigert

Auch die anschließende Diskussionsrunde mit bewegungsfreudigen Menschen mit Diabetes kam zu dem Fazit: Schon ein wenig Bewegung, kann viel bewirken. Und so machte auch Frau Dr. Becker, Diabetologin aus Bonn, zum Schluss nochmals Mut, im wahrsten Sinne den „Schritt zu wagen“. Denn – egal, ob groß oder klein – bei jedem Einzelnen von uns kann schon die kleinste Bewegung eine große Veränderung bewirken.

 

Weitere Informationen zu Bewegung bei Diabetes

Für Typ-1-Diabetes:

Für Typ-2-Diabetes:

 

Weiterführende Links:


Vergangene Veranstaltungen

Ernährung: Auf Menge und Qualität kommt es an

Beim Thema Ernährung mit Prof. Dr. Christina Holzapfel vom Institut für Ernährungsforschung am Klinikum rechts der Isar der TU München ging es unter anderem um energiedichte versus energiearme Lebensmittel. Letztere machen bei gleicher Menge auf dem Teller einen ausschlaggebenden Unterschied für das Gewichtsmanagement. Beim Abnehmen unterstützen kann auch Fasten, vor allem die 16:8-Methode (8 Stunden essen und 16 Stunden fasten) bietet sich dabei für Menschen mit Diabetes an. Allerdings sollte auf die ausgelassene Mahlzeit auch wirklich verzichtet und diese nicht während der Essensphase noch zusätzlich aufgenommen werden. Denn generell gilt: Um Gewicht zu verlieren, müssen weniger Kalorien aufgenommen als verbraucht werden. 

Eine andere Option stellt die Reduktion der Kohlenhydratmenge dar. Doch wodurch soll die verringerte Menge an Kohlenhydraten ersetzt werden? Vorsicht ist hier geboten bei tierischen, gesättigten Fettsäuren, die zu Fettstoffwechselstörungen führen können. Zudem kann eine Reduktion der Kohlenhydrate das Unterzuckerungsrisiko (Hypoglykämie) erhöhen. Vorrangig sollte daher sein, die zugeführte Menge an Insulin den aufgenommenen Kohlenhydraten anzupassen. Personen mit Typ-1-Diabetes wird dementsprechend die gleiche ausgewogene und qualitativ hochwertige Ernährung empfohlen wie Personen mit Typ-2-Diabetes

Die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gelten für Menschen mit Diabetes ebenso wie für jede andere Person. 

 

diabinfo.de bietet weitere, vertiefende Informationen 

In unserem Studienverzeichnis finden Sie auch eine Studie zu intermittierendem Fasten, IFIS. Die von Frau Prof. Dr. Holzapfel angesprochenen Studie wird bundesweit an mehreren Standorten durchgeführt. 

 

Das Institut für Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar der TU München hält für seine Patientinnen und Patienten weitere Materialien bereit:  


Schwangerschaftsdiabetes / Schwanger mit Diabetes

Ein Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt, tritt erstmals während einer Schwangerschaft auf und verschwindet zumeist nach der Entbindung wieder. Die werdenden Mütter bemerken ihre erhöhten Blutzuckerwerte selbst nicht. Deshalb wird im Rahmen der Schwangerschaftsbetreuung ein oraler Glukosetoleranztest durchgeführt. Im Gegensatz zu Frauen mit Diabetes sind Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes zunächst mit der Stoffwechselerkrankung und ihrer Behandlung nicht vertraut. Dies führt oft zu zusätzlichen Fragen und Sorgen. 

Bei diabinfo im Dialog teilten Julia Gagelmann (2 Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes) und Lisa Schütte (Typ-1-Diabetes seit ihrer Kindheit) ihre Erfahrungen mit dem Publikum. Als Expertin begleitete Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf von der Klinik für Gynäkologie & Geburtshilfe am St. Joseph Krankenhaus Berlin und Co-Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Schwangerschaft der Deutschen Diabetes Gesellschaft, die Podiumsdiskussion. 

Dem Blutzuckermanagement kommt während einer Schwangerschaft eine noch größere Bedeutung zu. Frauen mit Typ-1-Diabetes, die ein CGM-System (kontinuierliche Glukosemessung) nutzen, riet die Expertin zu einer Time in Range von 70 bis 140 mg/dl (3,9 bis 7,8 mmol/l). Frauen mit Typ-1-Diabetes, die eine Schwangerschaft planten, sollten möglichst bereits im Vorfeld auf stabil gute Blutzuckerwerte achten.  

Das regelmäßige Messen des Blutzuckerspiegels sei auch bei einem Schwangerschaftsdiabetes wichtig. Es werde schnell zu Routine, meinte Julia Gagelmann. Als werdende Mutter sei man hochmotiviert, für die eigene Gesundheit zu sorgen, befanden beide Mütter.  

Dazu gehöre auch, viel und regelmäßig Bewegung in den Alltag einzubauen. Schwimmen, Radfahren und Spazierengehen / Laufen biete sich hier an, präzisierte Prof. Dr. Schäfer-Graf. Sportarten mit abrupten Bewegungen wie Squash seien für Schwangere nicht geeignet. Je früher in der Schwangerschaft man damit beginne, desto leichter falle es einem, diese Abläufe aufzunehmen und bis zum Ende durchzuhalten. Noch besser sei es natürlich, sich bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig zu bewegen und sein Idealgewicht anzustreben.

 

diabinfo.de bietet weitere vertiefte Informationen: 

Subtypen des Diabetes: Was bedeutet die neue Einteilung für Vorbeugung und Behandlung?


Typ-F-Diabetes: Was tun, wenn Angehörige an Typ-1- oder Typ-2-Diabetes erkranken?

Prof. Dr. Bernhard Kulzer, Diabetes Zentrum Mergentheim, im Gespräch mit Angehörigen von Menschen mit Diabetes 

Auf diabinfo finden Sie viele wertvolle Informationen zu den besprochenen Themen: 

Schulung in Anspruch nehmen: 

Hilfestellung zum Umgang mit der Erkrankung des Partners:  

Wie umgehen mit der Angst vor Unterzuckerungen (Hypoglykämien)?

  • Ermutigen Sie Ihre Partnerin/Ihren Partner, technische Hilfsmittel zu nutzen (Insulinpumpen, rtCGM, iscCGM). Alarmfunktionen reduzieren die Angst, unbemerkt in eine Unterzuckerung zu geraten.  
  • Wenn Sie an Ihrem Partner/Ihrer Partnerin Symptome einer Unterzuckerung bemerken, und dieser/diese ablehnend gegenüber Hilfestellung ist: Bieten Sie ihm oder ihr dennoch Glukose in Form von 2 bis 4 Plättchen Traubenzucker, einer Hand voll Gummibärchen oder 1 Glas Fruchtsaft an, treten Sie bestimmt auf. Berührungen sind häufig kontraproduktiv – trotzdem: bleiben Sie standhaft! 
  • Unterzuckerung und Ketoazidose: Notfall-Situationen bei Diabetes

Auf die Ernährung achten:

Strategien gegen Stress entwickeln:  

  • Stress und Ärger können die Blutzuckerwerte in die Höhe treiben. Spüren Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin Stressauslöser auf und suchen Sie gemeinsam nach Mitteln und Wegen, Stress abzubauen: Yoga, autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Sport…. 
  • Probieren Sie aus, welche unserer Entspannungs-Tipps für Sie geeignet sind. 
  • In unserer Mediathek finden Sie unter vielem anderen Podcast-Folgen zum Thema Entspannung mit Prof. Bernhard Kulzer 

Folgeerkrankungen vorbeugen: 

Unterstützung suchen:

  • ‚Nur Du alleine schaffst es, aber Du schaffst es nicht alleine!‘ Suchen Sie Kontakt zu Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen. Profitieren Sie von den Erfahrungen anderer und tauschen Sie sich aus mit Menschen, die Ihre Situation kennen und verstehen.  
  • Anlaufstellen und Adressen finden Sie hier 

Diabetes in besonderen Lebensabschnitten: