Was erhöht das Risiko für Diabetes Typ 2?
Wissenschaftliche Unterstützung: Dr. Theresia Sarabhai
Typ-2-Diabetes entsteht nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich schleichend. Betroffene Personen spüren anfangs oft keine Anzeichen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen intensiv, welche Faktoren wie und warum genau zu einem Typ-2-Diabetes führen.
Informationen in Einfacher Sprache zum Thema "Diabetes vermeiden" stehen Ihnen auf diabinfo.de ebenfalls zur Verfügung.
Diese Faktoren können bei einem Typ-2-Diabetes dazugehörig sein:
Eine Reihe von Faktoren begünstigt das Auftreten eines Typ-2-Diabetes:
- Häufiges Vorkommen von Typ-2-Diabetes in der Familie
- Höheres Alter
- Übergewicht, erhöhter Blutdruck und erhöhte Blutfette (zum Beispiel Cholesterin)
- Ungesunder Lebensstil:
- Rauchen
- Bewegungsmangel
- Ballaststoffarme und / oder fettreiche Ernährung
- Diabetes in der Schwangerschaft
- Medikamente, die den Zuckerstoffwechsel beeinflussen (zum Beispiel Kortison als Tabletten)
- Andere hormonelle Erkrankungen (zum Beispiel ein Polyzystisches Ovarialsyndrom)
Weitere Informationen zu den Risiko- und Schutzfaktoren von Typ-2-Diabetes finden Sie im Flyer der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
diabinfo-Podcast Diabetes-Vorsorge: Was ist neben Bewegung und Ernährung wichtig? (PD Dr. Andreas Lechner)
diabinfo-Podcast Wie kann ich mein Diabetes-Risiko senken? (Prof. Dr. Andreas Fritsche)
Video: 5 Maßnahmen zur Vorbeugung von Diabetes Typ 2
Typ-2-Diabetes ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Im Video der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Diabetesnetz Deutschland erfahren Sie, durch welche Maßnahmen Sie Ihr Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken senken können. Dazu zählen:
- Ausgewogene Ernährung
- Ausreichende Bewegung
- Vermeidung von Stress
- Rauchverzicht
- Kein oder geringer Verzehr von Alkohol
Was ist Prädiabetes?
Schon lange bevor die Krankheit Typ-2-Diabetes ausbricht, leiden Menschen an einer Vorstufe, dem sogenannten Prädiabetes. Bei einem Prädiabetes sind die Blutzuckerwerte bereits erhöht. Die Werte sind jedoch noch nicht so hoch, dass Fachleute von einem Diabetes sprechen.
Weil die Blutzuckerwerte bereits höher sind als bei Stoffwechsel-gesunden Menschen, haben Menschen mit Prädiabetes ein erhöhtes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Mit Lebensstiländerungen wie mehr Bewegung und Gewichtsabnahme können sie dieses Risiko wieder senken.
Gut zu wissen:
Die Vorstufe von Typ-2-Diabetes wird Prädiabetes genannt.
diabinfo-Podcast Was Menschen mit Prädiabetes wissen sollten (Prof. Dr. Hans Hauner)
Was ist eine Insulinresistenz?
Noch bevor Menschen einen Prädiabetes oder einen Typ-2-Diabetes bekommen, entwickeln sie bereits eine Insulinresistenz. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Körperzellen – vor allem in Muskeln, Leber und Fettgewebe – nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin. Wenn Nahrung verdaut wird und der Blutzucker ansteigt, öffnet Insulin normalerweise die Türen der Zellen. Der Zucker wird dann in die Zellen transportiert und spendet wichtige Energie; beispielsweise dient er Muskelzellen als „Treibstoff“ für Bewegung. Bei einer Insulinresistenz kann der Zucker nicht mehr effektiv aus dem Blut in die Körperzellen transportiert werden.
Zeitlicher Verlauf
Zwischen dem Auftreten einer Insulinresistenz und der Entwicklung hoher Blutzuckerspiegel liegt oft ein zeitlicher Abstand von mehreren Jahren bis Jahrzehnten. Betroffene merken in dieser Zeit häufig nicht, dass sich ihr Stoffwechsel verändert.
Welches Risiko birgt eine Insulinresistenz?
Eine Insulinresistenz erhöht neben dem Risiko für Typ-2-Diabetes auch die Risiken für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht. Liegen diese Erkrankungen bei Betroffenen gleichzeitig vor, bezeichnen Fachleute dies als „Metabolisches Syndrom“.
Mehr Informationen über das Metabolische Syndrom erhalten Sie hier!
Quellen:
American Diabetes Association: Standards of medical care in diabetes – 2019. In: Diabetes Care, 2019, 42: S1-S193
Bundesärztekammer et al.: Patientenleitlinie zur Nationalen Versorgungsleitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes. 1. Auflage. Version 1. 2015
Bundesärztekammer et al.: Nationale Versorgungsleitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes. Langfassung. 1. Auflage. Version 4. 2014 (Gültigkeit abgelaufen, in Überarbeitung)
Hanefeld, M. et al.: Metabolisches Syndrom und Insulinresistenz. In: Der Gastroenterologe, 2017, 12: 300-304
International Diabetes Federation: The IDF consensus worldwide definition of the metabolic syndrome. 2006 (Letzter Abruf: 14.11.2019)
Landgraf, R. et al.: Therapie des Typ-2-Diabetes. In: Diabetologie, 2018, 13: S144-S165
McCracken, E. et al.: Pathophysiology of the metabolic syndrome. In: Clin Dermatol, 2018, 36: 14-20
Stand: 14.11.2019