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Adipositas: Wie hoch ist mein Risiko und wie erfolgt die Diagnose?

Wissenschaftliche Unterstützung: Prof. Dr. Hans Hauner

Eine Adipositas entsteht, wenn mit der Nahrung dauerhaft mehr Energie aufgenommen als durch Stoffwechselprozesse und körperliche Aktivität verbraucht wird. Bereits ein geringes Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und -verbrauch kann über einen längeren Zeitraum zu Übergewicht bis hin zu starkem Übergewicht (Adipositas) führen. Ein ungesunder Lebensstil, das heißt eine über dem eigenen Bedarf liegende Ernährung und mangelnde Bewegung, trägt somit maßgeblich zu einer unausgewogenen Energiebilanz bei. Neben dem persönlichen Lebensstil spielen aber auch genetische und psychische Aspekte sowie soziale Faktoren wie Familienumfeld, Wohngegend, Einkommen, Bildung und Berufstätigkeit eine wichtige Rolle.

Die Einteilung des Körpergewichts erfolgt anhand des Body-Mass-Index (BMI). Zudem ist die Verteilung des Körpergewichts entscheidend, da sie das Risiko für Begleit- und Folgeerkrankungen stark beeinflusst.



1. Was erhöht das Risiko für Adipositas?

Eine Reihe von Faktoren kann das Auftreten einer Adipositas begünstigen:

  • Häufiges Vorkommen von Adipositas in der Familie (genetische Veranlagung)
  • Ungesunder Lebensstil: 
    • Bewegungsmangel
    • Große Essensportionen und ständige Verfügbarkeit energiereicher Lebensmittel
    • Hoher Kaloriengehalt der Nahrungsmittel
    • Wenig Gemüse, Obst und Vollkornprodukte
  • Stress, Schlafmangel und depressive Erkrankungen
  • Essstörungen, zum Beispiel „Binge-Eating“
  • Schwangerschaft
  • Rauchstopp
  • Stoffwechselkrankheiten, zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion oder Cushing-Syndrom
  • Medikamente, die sich auf das Körpergewicht auswirken, beispielsweise Kortison sowie manche Arzneimittel gegen Depressionen, Bluthochdruck oder Diabetes
  • Ungünstiges soziales Umfeld
  • Sozioökonomische Faktoren wie niedriges Einkommen und niedriges Bildungsniveau

 


2. Welche Rolle spielt die Genetik?

Die genetische Veranlagung hat großen Einfluss auf das individuelle Risiko eines Menschen, im Verlauf des Lebens eine Adipositas zu entwickeln. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass Gene zu 30 bis 70 Prozent zur Entstehung von Adipositas beitragen. Gene beeinflussen beispielsweise, wie viel Nahrung ein Mensch zu sich nimmt und wie diese verstoffwechselt wird. Beobachtungsstudien von getrennt aufwachsenden Zwillingspaaren oder Adoptivkindern zeigen, dass das Körpergewicht von Kindern sich eher nach der genetischen Veranlagung ausrichtet als nach der Umgebung, in der sie aufwachsen.

Adipositas entsteht aus einem komplexen Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Eine genetische Veranlagung muss jedoch nicht zwingend zu einer Adipositas führen. Das Körpergewicht kann durch die selbstgewählte Lebensweise maßgeblich beeinflusst werden.


3. Welche Bedeutung hat der eigene Lebensstil?

Der heute weit verbreitete Lebensstil mit übermäßiger Energiezufuhr bei gleichzeitig mangelnder körperlicher Aktivität gilt als Hauptursache für die Entstehung von Übergewicht und Adipositas. Das eigene Verhalten als Zusammenspiel von Ernährung und Bewegung in Kombination mit der Schlafqualität und dem Umgang mit Stress beeinflusst maßgeblich das Körpergewicht.

Lesen Sie hier, wie ein gesunder Lebensstil aussehen kann und wie Sie sich dauerhaft zu einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung motivieren können.

 

Auch psychische Erkrankungen wie Essstörungen können ein Auslöser von Übergewicht und Adipositas sein. Eine Binge-Eating-Störung (BES) ist gekennzeichnet durch wiederholte, unkontrollierte Essanfälle. Anders als bei der Bulimie (Ess-Brech-Sucht) verzichten Menschen mit einer Binge-Eating-Störung auf Erbrechen, um einer Gewichtssteigerung entgegenzuwirken.

Beim sogenannten Night-Eating-Syndrom führt nächtlicher Heißhunger zu Essanfällen.

Gut zu wissen:

Essstörungen wie die Binge-Eating-Störung oder das Night-Eating-Syndrom können ein Risikofaktor für Gewichtszunahme und Adipositas sein. Menschen mit Adipositas entwickeln häufiger depressive Erkrankungen. Depressionen können zu übermäßiger Nahrungszufuhr beitragen.

Weitere Informationen zu den Begleit- und Folgeerkrankungen von Adipositas finden Sie hier.


4. Welchen Einfluss haben äußere Lebensbedingungen?

In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Menschen mit Adipositas in den Industrienationen stark angestiegen. Forschende führen dies hauptsächlich auf die modernen Lebensgewohnheiten zurück. In einer sich verändernden Berufswelt werden zunehmend sitzende und weniger körperlich anstrengende Tätigkeiten ausgeübt. Die Digitalisierung sowie die Nutzung von Smartphones und Streamingdiensten fördern zudem sitzendes Verhalten auch in der Freizeit – sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern.

Gleichzeitig hat sich in den letzten 50 Jahren das Angebot an industriell gefertigten, hochverarbeiteten Lebensmitteln vervielfacht. Diese Produkte enthalten häufig wenig Ballaststoffe, jedoch viel Zucker und Fett. Softdrinks mit einem hohen Zuckergehalt, Fast Food und Snacks sind überall erhältlich und schnell zu verzehren.

Untersuchungen zeigen, dass Adipositas in Bevölkerungsgruppen mit niedriger Bildung und niedrigem Sozialstatus weiter verbreitet ist. Dies liegt zum einen an wirtschaftlichen Faktoren: Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, die zu einer gesunden Ernährung beitragen, sind häufig teurer und schwerer zugänglich für Menschen mit einem geringen Einkommen. Stark verarbeitete, energiedichte Produkte wie Snacks und Fast Food sind hingegen oft preisgünstig und überall verfügbar. Zum anderen ist in sozialen Schichten mit niedrigerem Bildungsgrad die Gesundheitskompetenz und damit das Wissen über einen gesunden Lebensstil geringer. Deshalb wird meist weniger auf gesunde Ernährung geachtet.

Zusätzlich beeinflusst die Wohnumgebung das Bewegungsverhalten der Menschen. Vor allem in Städten sind in sozial benachteiligten Gegenden häufig weniger Grünanlagen, Fahrradwege, Spielplätze oder Sportvereine zu finden. Dazu können Faktoren wie erhöhter Stress durch Lärmbelastung, Luftverschmutzung oder soziale Isolation kommen.


5. Wie beeinflussen Stress und Depressionen das Körpergewicht?

Dauerhafter Stress erhöht das Risiko Übergewicht und Adipositas zu entwickeln. Zudem kann Adipositas selbst Stress auslösen durch psychosoziale Belastungen, die mit der Erkrankung einhergehen können. Menschen mit Adipositas fühlen sich häufig stigmatisiert und diskriminiert durch ihre Umgebung und haben häufig ein negatives Körperbild von sich. Stress und Adipositas können sich also gegenseitig in einer Art Teufelskreis verstärken.

Chronischer Stress und Depressionen bringen den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht, insbesondere kommt es zu einer erhöhten Ausschüttung von Kortisol. Dieser Botenstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Appetitregulation. Unter Stress oder in depressiven Phasen essen viele Menschen mehr und vor allem kalorienreichere Lebensmittel. So erhöht sich das Risiko für Übergewicht und Adipositas. Depressionen gehen häufig mit Antriebslosigkeit und geringer körperlicher Aktivität einher, was zudem den Energieverbrauch reduziert.

Medikamente zur Behandlung von Depressionen können darüber hinaus zur Steigerung des Appetits führen. Eine Gewichtszunahme als Nebenwirkung wird vor allem bei trizyklischen Antidepressiva (zum Beispiel Amitriptylin), tetrazyklischen Antidepressiva (zum Beispiel Mirtazapin) sowie einigen Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (zum Beispiel Escitalopram) beobachtet.

Gut zu wissen:

Einige Medikamente können eine Gewichtszunahme als Nebenwirkung haben. Beispiele sind bestimmte Medikamente gegen Depressionen, Psychosen, Epilepsie, Diabetes sowie Glukokortikoide (Kortison) und bestimmte Verhütungsmittel.


6. Wie wird Adipositas diagnostiziert?

Eine einfache Maßeinheit für die Einschätzung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße stellt der sogenannte Body-Mass-Index, kurz BMI, dar. Der BMI ergibt sich aus dem Quotienten von Körpergewicht (in kg) und Körpergröße zum Quadrat (in m²).

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten Erwachsene mit einem BMI zwischen 18,5 und 24,9 kg/m² als normalgewichtig. Übergewicht ist definiert als ein BMI von 25 kg/m² oder höher. Adipositas beginnt ab einem Body-Mass-Index von 30 kg/m². Dabei wird zwischen 3 verschiedenen Ausprägungsgraden der Adipositas unterschieden.

Formel zur Berechnung des Body-Mass-Index (BMI):

BMI = Körpergewicht (kg) / Körpergröße zum Quadrat (m²)

Auf diabinfo.de steht Erwachsenen ein entsprechender BMI-Rechner zur Verfügung.

Je höher der BMI, desto höher ist auch das Gesundheitsrisiko für weitere Erkrankungen.

Klassifizierung

Body-Mass-Index (BMI) [kg/m²]

Risiko für Folgeerkrankungen

Untergewicht

unter 18,5

Niedrig

Normalgewicht

18,5 bis 24,9

Durchschnittlich

Übergewicht

ab 25

 

Präadipositas

25 bis 29,9

Gering erhöht

Adipositas

ab 30

 

     1. Grades

30 bis 34,9

Erhöht

     2. Grades

35 bis 39,9

Hoch

     3. Grades

über 40

Sehr hoch

 

Obwohl der BMI weltweit als Maß zur Definition von Übergewicht genutzt wird, besitzt er nur eine eingeschränkte Aussagekraft für die gesundheitlichen Risiken durch Adipositas. Der BMI unterscheidet nicht zwischen Körperfett, Knochen- oder Muskelmasse und lässt keine Rückschlüsse auf die Verteilung des Fettgewebes zu. So haben beispielsweise durchtrainierte Sportlerinnen und Sportler mit einer hohen Muskelmasse einen erhöhten BMI. Zudem können Faktoren wie Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit den BMI beeinflussen.

Nicht allein das Gewicht ist ausschlaggebend für das Risiko, Adipositas-bedingte Folgeerkrankungen zu entwickeln. Die Verteilung des Körperfetts spielt eine größere Rolle. Dabei ist besonders das sogenannte viszerale Fett, welches sich tief im Bauchraum um die inneren Organe herum anlagert, mit einem hohen Gesundheitsrisiko verbunden. Zu viel viszerales Fett kann Organfunktionen beeinträchtigen und entzündliche Prozesse fördern. Dadurch erhöht sich zum Beispiel das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Durch die Messung des Taillenumfangs kann die Menge des Bauchfetts beurteilt werden. Der Taillenumfang wird in der Mitte zwischen der letzten Rippe und der höchsten Stelle des Beckenknochens, dem sogenannten Darmbeinkamm, an der Seite gemessen.

Ein erhöhtes Gesundheitsrisiko liegt vor

  • bei Frauen ab einem Taillenumfang von 80 Zentimetern oder mehr.
  • bei Männern ab einem Taillenumfang von 94 Zentimetern oder mehr.

Bei einem Taillenumfang über 88 Zentimetern (bei Frauen) beziehungsweise 102 Zentimetern (bei Männern) ist das Gesundheitsrisiko deutlich erhöht und es liegt eine bauchbetonte (abdominale) Adipositas vor!

 

Weitere Kennzahlen, die zur Adipositas-Diagnose herangezogen werden können, sind:

  • Waist-to-hip-Ratio (WHR): Die WHR beschreibt das Verhältnis von Taillenumfang zu Hüftumfang. Eine abdominelle Adipositas liegt nach Definition der WHO bei einer WHR von größer als 0,90 bei Männern und 0,85 bei Frauen vor.
  • Waist-to-height-Ratio (WHtR): Dieser Wert beschreibt das Verhältnis von Taillenumfang zur Körpergröße. Für die Diagnose einer abdominellen Adipositas gilt ein Grenzwert von 0,5 bei Männern und Frauen. Ab einem Alter von 50 Jahren steigt dieser Wert auf 0,60.

Gut zu wissen:

Aufgrund der eingeschränkten Aussagekraft des BMI und der hohen Relevanz der Körperfettverteilung für das gesundheitliche Risiko hat sich Anfang 2025 eine internationale Kommission für eine Neugestaltung der Adipositas-Diagnostik ausgesprochen: Die Expertinnen und Experten empfehlen neben dem BMI auch den Taillenumfang, die Waist-to-hip-Ratio (WHR) oder die Waist-to-height-Ratio (WHtR) zu bestimmen oder direkte Messungen des Körperfetts zur Diagnosestellung durchzuführen.

Messung der Körperzusammensetzung

Zur Bestimmung der Körperzusammensetzung stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Bei der Bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) wird über Elektroden ein geringer elektrischer Strom durch den Körper geleitet. Anhand des dabei messbaren elektrischen Widerstands können Rückschlüsse auf den Wasser- beziehungsweise Fettanteil des Körpers gezogen werden. Muskeln enthalten mehr Wasser als Körperfett und erhöhen so die elektrische Leitfähigkeit.

Untersuchungen der Körperzusammensetzung sollten bei Verdacht auf Muskelschwund, der mit Adipositas einhergehen kann, angewandt werden. Liegt eine reduzierte Muskelmasse vor, sprechen Fachleute von einer sarkopenen Adipositas.

Während der Gewichtsreduktion kann es – gerade bei älteren Menschen – zu einer Abnahme der Knochendichte kommen. Liegt der Verdacht vor, wird daher therapiebegleitend eine Knochendichtemessung empfohlen. Diese erfolgt standardmäßig mittels sogenannter Dual-Röntgen-Absorptiometrie, kurz DXA (engl. dual energy x-ray absorptiometry).

Erfassung des Gesundheitszustandes

Neben der Erfassung des Körpergewichts und Bestimmung des BMI und des Taillenumfangs sollte der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin auch den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten vor Beginn einer Adipositas-Behandlung sorgfältig untersuchen. Dabei sollten die folgenden Aspekte erfasst und bei der anschließenden Therapieplanung mitberücksichtigt werden:

  • Bestehende Begleit- und Folgeerkrankungen:
    Liegen bereits Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Gelenkprobleme, kognitive Einschränkungen (zum Beispiel Demenz) oder psychische Belastungen vor?
  • Bestehende Risikofaktoren für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen:
    Bestimmung der Blutdruck-, Blutzucker- und Blutfettwerte.
  • Bisheriges Ernährungs- und Bewegungsverhalten:
    Wann, wie oft, wie viel und aus welchem Grund erfolgt die Nahrungsaufnahme? Wie sind die körperliche Bewegung und die körperliche Fitness?
  • Vorliegen einer Essstörung:
    Liegt eine Binge-Eating-Störung (BES) oder das Night-Eating-Syndrom vor?
  • Abklärung medizinischer Ursachen:
    Ärztliche Abklärung bei Verdacht auf hormonbedingte Stoffwechselerkrankungen, zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion oder Cushing-Syndrom, die ursächlich für die Adipositas sein können.

 

Während einer Adipositas-Behandlung sollte zusätzlich zum Körpergewicht und BMI der relative Gewichtsverlust (engl.: relative weight loss, RWL) regelmäßig bestimmt werden. Eine Gewichtsreduktion von mindestens 5 Prozent des Ausgangsgewichts wird angestrebt und kann sich bereits positiv auf die Gesundheit, zum Beispiel die Blutfettwerte und einen bestehenden Diabetes, auswirken.


7. Wann gelten Kinder und Jugendliche als adipös?

Ein ungesunder Lebensstil – hochkalorische Ernährung und zu wenig Bewegung – kann auch bei Kindern und Jugendlichen zur Entstehung von Übergewicht und Adipositas führen. Liegt bereits im Kindesalter eine Adipositas vor, steigt auch das Risiko für weitere Krankheiten an. Darüber hinaus sind übergewichtige und adipöse Kinder stärker gefährdet, in der Schule gemobbt zu werden und an Depressionen zu erkranken.

Wie bei Erwachsenen wird auch bei Kindern und Jugendlichen der Body-Mass-Index (BMI) als Maßeinheit zur Definition von Übergewicht und Adipositas verwendet. Allerdings spielen aufgrund des Wachstums die Faktoren Alter und Geschlecht eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung des BMI. Vor diesem Hintergrund werden bei Kindern und Jugendlichen alters- und geschlechtsspezifische Referenzwerte, mit sogenannten BMI-Perzentilen, zur Einschätzung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße verwendet. Die Berechnung dieser Perzentile für den BMI erfolgte basierend auf den Körpergrößen- und Körpergewichtsdaten von mehr als 34.000 Mädchen und Jungen im Alter von 0 bis 18 Jahren aus verschiedenen Regionen Deutschlands.

Unter Berücksichtigung des Alters und des Geschlechts ist Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen definiert als ein BMI, der über der 90. Perzentile liegt. Das bedeutet, dass 90 von 100 Kindern des gleichen Geschlechts und Alters einen niedrigeren BMI haben. Übersteigt der BMI die 97. Perzentile gelten Kinder und Jugendliche als adipös.

Weitere Informationen zu Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen finden Sie auf dem Informationsportal "Übergewicht vorbeugen" des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit.

Ein Angebot, welches sich direkt an Jugendliche richtet und über eine gesunde Lebensweise informiert, ist das Portal clever.gesund von Helmholtz Munich, mit Förderung durch die AOK Bayern.

Gut zu wissen:

Auf der Website der Deutschen Adipositas Gesellschaft finden Sie einen entsprechenden BMI-Rechner für Kinder und Jugendliche.

Quellen:

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Stand: 17.02.2025