Welche Begleit- und Folgeerkrankungen können mit Adipositas einhergehen?
Wissenschaftliche Unterstützung: Prof. Dr. Reiner Jumpertz-von Schwartzenberg
Übergewicht und Adipositas können viele gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen und sogar die Lebenserwartung verkürzen können. Es gibt kaum ein Organ oder Organsystem, das nicht von Krankheiten betroffen sein kann, die mit Adipositas einhergehen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang auch davon, dass diese Krankheiten Adipositas-assoziiert sind.

Das Risiko Adipositas-assoziierte Begleit- und Folgeerkrankungen zu entwickeln, steigt mit dem Schweregrad und der Dauer der Adipositas an. Zudem spielt die genetische Veranlagung eine Rolle. Eine Gewichtsabnahme wirkt sich positiv auf das Erkrankungsrisiko sowie auch auf die meisten bestehenden Folgeerkrankungen und die Psyche aus und kann die Lebensqualität verbessern.
Inhaltsverzeichnis
- Wie hoch ist das Risiko Adipositas-assoziierte Folgeerkrankungen zu entwickeln?
- Warum kann Adipositas zu Diabetes Typ 2 führen?
- Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Adipositas und Fettleber
- Adipositas und psychosoziale Folgen
- Ist die Adipositas mit einer geringeren Lebenserwartung verbunden?
- Was kann ich tun, um Folgeerkrankungen vorzubeugen?
1. Wie hoch ist das Risiko Adipositas-assoziierte Folgeerkrankungen zu entwickeln?
Das persönliche Risiko, Folgeerkrankungen von Adipositas zu entwickeln, ist von der individuellen genetischen Veranlagung abhängig. Es steigt an, je länger eine Adipositas besteht und je ausgeprägter diese ist. Abgesehen von der klassischen Einteilung der Adipositas nach dem Body-Mass-Index, kurz BMI (Körpergewicht/Körpergröße in m2), ist insbesondere die Verteilung und Funktion des zusätzlichen Fettgewebes entscheidend für das Risiko von Folgeerkrankungen. So haben Menschen mit Adipositas sowie erhöhtem Fettanteil in der Leber oder auch im Bauchraum (auch viszerales Fett genannt) ein überdurchschnittliches Risiko für Folgeerkrankungen. Manche Expertinnen und Experten sprechen hier neuerdings von einer sogenannten klinischen Adipositas.
Komplexe Zusammenhänge bestehen zudem zwischen Folgeerkrankungen, denen ähnliche physiologische Prozesse zugrunde liegen. Diese Erkrankungen können sich gegenseitig bedingen und verstärken, zum Beispiel Typ-2-Diabetes und eine Fettlebererkrankung.
Entsprechend eines Berichtes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben Menschen mit Adipositas verglichen mit normalgewichtigen Personen ein mehr als 3-fach erhöhtes Risiko, Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes und/oder eine Fettleber zu entwickeln. Zudem geht Adipositas häufig mit Atemstörungen während des Schlafs, dem sogenannten Schlafapnoe-Syndrom einher.
Bluthochdruck und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Fettstoffwechselstörungen treten mit einem 2- bis 3-fach erhöhtem Risiko bei Menschen mit Adipositas auf. Liegen Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte gleichzeitig in Kombination mit Adipositas vor, potenziert sich das Risiko für weitere Erkrankungen oder Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Ein 1- bis 2-fach erhöhtes Risiko haben Menschen mit Adipositas für Tumor-, Magen-Darm-, Nieren- und Lungenerkrankungen. Auch besteht ein Zusammenhang zwischen Adipositas und hormonellen Störungen bei Frauen und Männern, zum Beispiel dem Polyzystischen Ovarialsyndrom oder Unfruchtbarkeit.
Adipositas und Kinderwunsch:
Durch hormonelle Veränderungen kann es für Frauen mit Adipositas schwieriger sein, schwanger zu werden. Frauen mit Adipositas und einem Kinderwunsch wird daher empfohlen, möglichst ihr Körpergewicht zu reduzieren. Zudem ist Adipositas mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft verbunden. Dazu zählen zum Beispiel Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie), Schwangerschaftsdiabetes oder Thrombosen. Beim Neugeborenen ist das Risiko erhöht, ein hohes Geburtsgewicht zu erreichen, welches wiederum mit einem erhöhten Risiko für Geburtskomplikationen sowie Übergewicht und Adipositas im Verlauf des Kindes- und Jugendalters verbunden ist. Ebenfalls treten häufiger Fehlbildungen beim Neugeborenen oder Fehlgeburten auf.
Bei Männern kann Adipositas zu Unfruchtbarkeit führen. Durch einen niedrigeren Testosteron-Spiegel kann die Spermienproduktion und -qualität beeinträchtigt sein.
Des Weiteren geht ein erhöhtes Körpergewicht mit einem erhöhten Risiko für Arthrose in der Hüfte oder im Knie einher und führt häufiger zu Rückenbeschwerden. Besonders ältere Menschen weisen durch eine eingeschränkte Beweglichkeit ein erhöhtes Unfall- und Verletzungsrisiko auf.
Bei Operationen und Narkosen treten bei Menschen mit Adipositas häufiger Komplikationen auf als bei normalgewichtigen Personen. Dies wird zum einen auf operationstechnische Gründe aufgrund des erhöhten Körpergewichts zurückgeführt. Zum anderen können die Stoffwechselbedingungen, bestehende Herz-Kreislauf-Belastungen sowie bereits bestehende Organschäden oder auch eine verschlechterte Wirkung von Medikamenten bei Menschen mit Adipositas das Risiko erhöhen.
Gut zu wissen:
Ein erhöhtes Risiko allein bedeutet jedoch noch nicht, dass ein Mensch mit Adipositas diese Krankheiten auch tatsächlich entwickelt. Es besagt nur, dass diese Erkrankungen bei Menschen mit Adipositas statistisch häufiger auftreten als bei normalgewichtigen Personen. Wichtig ist, die persönliche Situation ärztlich untersuchen zu lassen, um das eigene Risiko für Folgeerkrankungen einschätzen zu können.
Neben den medizinischen Gesundheitsrisiken spielen auch psychosoziale Aspekte bei Adipositas eine wichtige Rolle. Noch immer führt Adipositas häufig zu sozialer Ausgrenzung. Die Folgen können depressive Erkrankungen und Angststörungen, eine verminderte Teilnahme am sozialen Geschehen sowie ein vermindertes Selbstwertgefühl sein. Die eingeschränkte körperliche Beweglichkeit kann zusätzlich die Lebensqualität beeinträchtigen.
Generell gilt: Je länger starkes Übergewicht besteht und je stärker die Ausprägung ist, umso schwieriger gestalten sich die Therapie und die Behandlung der Adipositas-assoziierten Folgeerkrankungen sowie der Adipositas selbst. In einigen Fällen können mögliche Folgeerkrankungen nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Adipositas-Paradoxon:
Während unumstritten ist, dass Adipositas das Risiko für Folgeerkrankungen erhöht, kamen einige Studien zu dem Ergebnis, dass gerade ältere Menschen mit Übergewicht und Adipositas häufig eine bessere Prognose bei Herz-Kreislauf- oder anderen schwerwiegenden Erkrankungen als normalgewichtige Personen aufweisen. Diese Beobachtung wird als Adipositas-Paradoxon bezeichnet und vor allem auf eine höhere fettfreie Körpermasse und die größeren vorhandenen Energiereserven von Menschen mit Übergewicht zurückgeführt. Allerdings ist die Studienlage nicht eindeutig: So konnte das Adipositas-Paradoxon in Studien, die zum Beispiel anstelle des BMI die Körperfettverteilung berücksichtigen, nicht bestätigt werden. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Körperfettverteilung.
2. Warum kann Adipositas zu Diabetes Typ 2 führen?
Adipositas stellt einen der wichtigsten Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes dar. Das Körpergewicht, insbesondere der Taillenumfang, steht in einem engen Zusammenhang mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes. Dabei spielen die Dauer und die Ausprägung der Adipositas eine entscheidende Rolle: Je 1 kg/m² höherem Body-Mass-Index (BMI) erhöht sich das Risiko für Typ-2-Diabetes um 25 Prozent.
Forschende vermuten, dass Adipositas durch andauernden Bewegungsmangel, ein Überangebot an energie- und zuckerreichen Lebensmitteln sowie eine veränderte Freisetzung von Botenstoffen aus dem Fettgewebe die Entstehung einer Insulinresistenz fördert. Darüber hinaus ist nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Ernährung ein zentraler Faktor in der Entstehung der Adipositas. Dies gilt besonders für die bauchbetonte Adipositas, die mit einem hohen Risiko für Begleiterkrankungen einhergeht. So konnte zuletzt gezeigt werden, dass circa 70 Prozent der neuen Typ-2-Diabetes-Fälle auf eine verminderte Nahrungsqualität zurückzuführen sind.
Gut zu wissen:
Adipositas ist mit einem mehr als 3-fach erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden.
Insulin öffnet die Körperzellen wie ein Schlüssel, um den Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Die Körperzellen benötigen den Zucker für die Energiegewinnung. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Körperzellen nicht mehr so empfindlich auf das Hormon Insulin. Der Zucker kann dann nicht mehr so effektiv in die Körperzellen aufgenommen werden und verbleibt vermehrt im Blut. Die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse versuchen dies auszugleichen, indem sie immer mehr Insulin produzieren. Diese Überanstrengung bewirkt jedoch eine Erschöpfung der Betazellen, was wiederum im Laufe der Zeit dazu führt, dass in Relation zu wenig Insulin gebildet wird. Der Blutzuckerspiegel steigt dann an und es entsteht Typ-2-Diabetes. Etwa 80 Prozent aller neu diagnostizierten Menschen mit Typ-2-Diabetes sind übergewichtig.
Weitere Informationen zur Entstehung eines Typ-2-Diabetes finden Sie hier!
3. Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Steigendes Körpergewicht, besonders in Verbindung mit vermehrtem Bauchfett, erhöht das Risiko Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln um das 2- bis 3-fache. Das sogenannte viszerale Fett lagert sich um die inneren Organe im Bauchraum an. Im Vergleich zu unter der Haut eingelagertem (subkutanem) Fett, ist viszerales Fett deutlich stoffwechselaktiver. Es kann die Freisetzung entzündungsfördernder Substanzen aus einwandernden Immunzellen fördern und dadurch eine chronische Entzündung im Körper auslösen. Diese kann die Blutgefäße schädigen und Arteriosklerose begünstigen. Die Wahrscheinlichkeit Bluthochdruck, eine Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen oder Thromboembolien (Blutgerinnsel) zu entwickeln, steigt dadurch an.
Eine Messgröße zur Einschätzung des viszeralen Fettgehalts ist der Taillenumfang.
Lesen Sie hier mehr zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
4. Adipositas und Fettleber
Fettlebererkrankungen treten bei Menschen mit bauchbetonter (viszeraler) Adipositas im Vergleich zu normalgewichtigen Personen mit durchschnittlich mehr als 3-fach erhöhtem Risiko auf. Haben mehr als 5 von 100 Leberzellen übermäßig viel Fett eingelagert, spricht man von einer Fettleber. Dieses Krankheitsbild wird bei bestehender Adipositas auch als „Stoffwechselstörung-assoziierte steatotische Lebererkrankung“, kurz MASLD (= englisch für „metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease“) bezeichnet.
Die MASLD befördert die Insulinresistenz und steht daher in einem engen Zusammenhang mit der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Typ-2-Diabetes kann sowohl Auslöser als auch Folgeerkrankung einer Fettleber sein. Die beiden Krankheitsbilder bedingen sich gegenseitig.
Mehr Informationen zur Fettleber und dem Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes finden Sie hier.
Personen mit einer Fettleber haben ein erhöhtes Risiko eine Leberzirrhose zu entwickeln. Gesundes Lebergewebe wird dabei im Laufe der Zeit durch Bindegewebe ersetzt. Dies beeinträchtigt die Leberfunktion und kann im Verlauf zur Entstehung eines Leberzellkarzinoms führen.
Menschen mit einem BMI von 30 kg/m² oder höher oder einem BMI von 25 kg/m² oder höher mit zusätzlicher Stoffwechsel- und/oder Herz-Kreislauf-Erkrankung sollten mittels Ultraschall und/oder Labormessungen ärztlich auf eine Fettlebererkrankung untersucht werden.
5. Adipositas und psychosoziale Folgen
Menschen mit Übergewicht oder Adipositas werden häufig durch die Gesellschaft negativ bewertet und alleinig für ihr erhöhtes Körpergewicht verantwortlich gemacht. Das Verständnis, wie sich Adipositas entwickelt, wird dabei stark vereinfacht: Fälschlicherweise wird angenommen, dass sich Adipositas ausschließlich durch mehr Bewegung und eine reduzierte Kalorienaufnahme vermeiden lässt. Komplexere Zusammenhänge wie eine genetische Veranlagung und Umweltfaktoren sowie die schlechte Umsetzbarkeit auf längere Zeit werden meist außer Acht gelassen. Aufgrund dieser Stigmatisierung sind betroffene Personen in vielen Lebensbereichen benachteiligt. So ist Adipositas oft auch eine Hürde für beruflichen Erfolg.
Die Übertragung des negativen Gesellschaftsbildes auf das eigene Körperbild wird als Selbststigmatisierung bezeichnet. Dies schränkt das Selbstwertgefühl weiter ein und kann in der Folge zu Angststörungen und Depressionen führen. Essstörungen können die Adipositas weiter verstärken beziehungsweise die Therapie erschweren.
Der durch die Stigmatisierung entstehende Stress kann sich wiederum auf die Gesundheit auswirken: Stress steht im Zusammenhang mit der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Entzündungen. Kurzfristig kann Stress den Blutdruck erhöhen und eine vermehrte Kortisol-Ausschüttung auslösen. Langfristig führt dies zu einem erhöhten Risiko, dass das Körpergewicht weiter steigt und die Adipositas bestehen bleibt oder sich verschlimmert.
Studien zeigen, dass eine intensive Verhaltenstherapie die Selbststigmatisierung verringern und so die psychische Gesundheit und Lebensqualität verbessern kann.
Die Verhaltenstherapie zielt darauf ab,
- den Selbstwert unabhängig vom Körpergewicht zu stärken,
- negative Gedankenspiralen beispielsweise durch Achtsamkeit zu durchbrechen,
- sich gegen Vorverurteilungen durch Andere wehren zu lernen und
- das Wissen über die vielfältigen Ursachen von Adipositas zu vertiefen und dadurch die eigene Verantwortung besser einordnen zu können.
Gut zu wissen:
Selbsthilfeprogramme können dabei unterstützen, aus der sozialen Isolation heraus zu kommen und die Adipositas-Behandlung gemeinsam mit Gleichgesinnten motivierter anzugehen. Anlaufstellen für Selbsthilfegruppen finden Sie hier.
Zudem könnten eine wertfreie Darstellung von Menschen mit Übergewicht in den Medien und eine flächendeckendere Bereitstellung von erstattungsfähigen Programmen zur Gewichtsreduktion – wie sie aufgrund der Anerkennung der Adipositas als chronische Erkrankung eigentlich gefordert wäre – der gesellschaftlichen Stigmatisierung entgegenwirken.
6. Ist die Adipositas mit einer geringeren Lebenserwartung verbunden?
Studien, die den Zusammenhang zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) und der Gesamtsterblichkeit statistisch untersuchen, zeigen einen Verlauf in Form des Buchstabens ‚J‘. Dies bedeutet, dass die Sterblichkeit – also die Anzahl an Todesfällen in einer Gruppe während eines bestimmten Zeitraums – an beiden Enden der BMI-Skala erhöht ist. Die niedrigste Sterblichkeit befindet sich im Bereich des Normalgewichts (BMI von 18,5 bis 24,9 kg/m²).
Die erhöhte Sterblichkeit bei Untergewicht (BMI kleiner 18,5 kg/m²) wird nach aktuellem Kenntnisstand auf vorbestehende Krankheiten zurückgeführt. Beispielsweise können Rauchen und die damit einhergehenden Folgeerkrankungen eine Rolle spielen. Mit steigendem BMI nimmt die Sterblichkeit zunächst langsam, dann immer stärker zu.
Jedoch ist neben dem BMI auch die Körperzusammensetzung und die Fettverteilung zu beachten: Besonders eine bauchbetonte (abdominale) Adipositas ist mit einem hohen Gesundheitsrisiko verbunden.
7. Was kann ich tun, um Folgeerkrankungen vorzubeugen?
Das Risiko, Adipositas-assoziierte Begleit- und Folgeerkrankungen zu entwickeln, steigt mit dem Schweregrad und der Dauer der Adipositas an. Deswegen ist es wichtig, frühzeitig gegenzusteuern und das Körpergewicht zu reduzieren. Dies sollte in ärztlicher Absprache erfolgen.
Ärztinnen und Ärzte bestimmen das gesundheitliche Risiko anhand des individuellen Gesamtbildes der betroffenen Person. Zusätzlich zu reinen Messgrößen wie BMI und Taillenumfang werden auch bereits bestehende Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und orthopädische Erkrankungen sowie psychosoziale Aspekte berücksichtigt. Anschließend können gemeinsam die möglichen Therapieoptionen besprochen und die passenden Schritte hin zu einer Gewichtsreduktion geplant werden.
Bereits eine Gewichtsreduktion von 3 bis 5 Prozent wirkt sich positiv auf bestehende Risikofaktoren und bereits vorliegende Adipositas-assoziierte Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes aus.
Gut zu wissen:
Viele Organsysteme profitieren von einer Gewichtsreduktion, das Risiko für Adipositas-assoziierte Folgeerkrankungen sinkt und die Lebensqualität steigt.
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Stand: 17.02.2025