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Coronavirus SARS-CoV-2 und Diabetes

Wissenschaftliche Unterstützung: Prof. Dr. Norbert Stefan

Hier finden Sie gesicherte Informationen zum Coronavirus (SARS-CoV-2) und die dadurch verursachte Lungenerkrankung COVID-19. Mit diesen Informationen und Links zu öffentlichen Stellen möchten wir Menschen mit Diabetes aktuelle und verlässliche Informationen bereitstellen.

Hintergrundinformationen über das Coronavirus

Das Coronavirus SARS-CoV-2 (Englisch für „Severe Acute Respiratory Syndrome Corona Virus 2“) zählt zur Familie der Coronaviren, die schon seit den 1960er Jahren bekannt sind. SARS-CoV-2 ist ein neuer Stamm, der erstmalig im Dezember 2019 beim Menschen nachgewiesen wurde. Als COVID-19 wird die Erkrankung bezeichnet, zu der es nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kommt. COVID-19 steht für Coronavirus-Erkrankung 2019 (vom Englischen: „CORONA VIRUS DISEASE-2019“).



1. Übertragungswege des Coronavirus

Der Hauptübertragungsweg des Coronavirus SARS-CoV-2 ist die Tröpfcheninfektion. Sie kann zum Beispiel durch Sprechen, Atmen, Husten oder Niesen stattfinden. Eine Übertragung durch eine sogenannte Schmierinfektion über Oberflächen ist ebenfalls möglich. Die genaue Überlebensdauer von Coronaviren auf Oberflächen wird jedoch noch untersucht. 

Die Inkubationszeit beschreibt die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Beginn der Krankheit und liegt durchschnittlich je nach Virusvariante bei 3 bis 6 Tagen. Diese kann aber auch deutlich kürzer ausfallen. Der Zeitraum, ab wann und wie lange Personen andere anstecken können, variiert stark. Die Ansteckungsfähigkeit ist jedoch am höchsten, wenn die eigenen Symptome entstehen. Andere Personen können sich aber auch bereits vor dem Auftreten von Krankheitsanzeichen anstecken. Einige Fälle zeigen, dass eine Übertragung des Coronavirus noch am Tag der eigenen Infektion oder einen Tag danach möglich ist.

Bei leichten Krankheitsverläufen geht die Ansteckungsfähigkeit 10 Tage, nachdem die ersten Symptome aufgetreten sind, deutlich zurück. Anders ist dies bei schweren Krankheitsverläufen und immungeschwächten Personen: Diese können auch noch deutlich länger als 10 Tage nach Symptombeginn ansteckend sein.


2. Anzeichen einer Coronavirus-Infektion (Symptome)

Die Krankheitsverläufe von COVID-19 sind unterschiedlich und können von symptomlos bis hin zu schweren Lungenentzündungen stark variieren.

Mögliche Symptome einer COVID-19-Erkrankung können sein:

  • Husten           
  • Schnupfen
  • Fieber
  • Beeinträchtigung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns
  • Halsschmerzen
  • Atemnot
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Bauchmerzen
  • Durchfall
  • Allgemeine Schwäche

Gut zu wissen:

Wie schwer die Symptome einer Coronavirus-Infektion tatsächlich ausfallen, kann sich von Person zu Person unterscheiden.


3. Coronavirus und Diabetes – Was ist zu beachten?

Die meisten Infektionen mit COVID-19 verlaufen mild. Allerdings steigt das Risiko für schwere Krankheitsverläufe ab 50 bis 60 Jahren mit zunehmendem Alter stetig an. Auch das Vorliegen von Vorerkrankungen wie zum Beispiel chronische Grunderkrankungen, zu denen auch Diabetes mellitus zählt, erhöht das Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf. Ein weiterer Risikofaktor ist Adipositas (Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/m² oder größer). Liegen 2 Risikofaktoren gleichzeitig vor, zum Beispiel bei älteren Menschen mit Diabetes, ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf höher als bei nur einem vorliegenden Faktor.

Bei einem schweren Verlauf kann COVID-19 zu Atemproblemen bis hin zu einer schweren Lungenentzündung führen. Auch andere Organerkrankungen, z.B. Herzmuskelentzündungen, können auftreten. Teilweise enden schwere Verläufe tödlich.

Besonders für Menschen mit Diabetes gilt, dass eine stark schwankende Blutzuckereinstellung das Risiko für einen schweren Verlauf erhöht. Der allgemein empfohlene Zielbereich für den Blutzucker-Langzeitwert (HbA1c-Wert) liegt bei 6,5 bis 7,5 Prozent (47,5 bis 58,5 mmol/mol).

Gut zu wissen:

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden Sie einen Flyer zum Thema „Diabetes und Coronavirus". Der Flyer ist auch auf Ukrainisch erhältlich.


4. Haben Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren?

Mittlerweile ist bekannt, dass ein erhöhter Blutzucker und hohe Insulinkonzentrationen, wie sie bei Menschen mit Typ-2-Diabetes oft nachweisbar sind, eine Infektion mit dem Coronavirus fördern. Außerdem ist das Risiko für Menschen mit Diabetes für einen schweren Krankheitsverlauf erhöht.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt mehr dazu, für welche Personengruppen mit Diabetes das Risiko eines schweren Verlaufs erhöht ist.


5. Besteht ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei Menschen mit Diabetes?

Für Menschen mit Diabetes, deren Blutzucker normnah eingestellt ist und die keine Begleit- und Folgeerkrankungen haben, besteht kein höheres Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf als für stoffwechselgesunde Personen.

Es gibt jedoch Einflussfaktoren, die bei Personen mit Diabetes eher zu einem schweren Krankheitsverlauf führen können.

Dazu zählen:

Gut zu wissen:

Das Sterberisiko ist ebenfalls erhöht für Menschen ohne Diabetes, die einen hohen Blutzucker aufweisen.

Eine Diabetes-Behandlung mit Metformin bei Typ-2-Diabetes scheint hingegen mit einem geringeren Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf verbunden zu sein.

Das Risiko für einen schweren Verlauf ist vor allem dann erhöht, wenn mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Person mit erhöhtem Alter eine Herz-Kreislauf-Erkrankung und Diabetes hat.

Weitere Informationen über das Coronavirus für Menschen mit Vorerkrankungen finden Sie auf folgenden Seiten:

Coronavirus und Lungenerkrankungen: Fundierte Informationen mit dem Fokus auf Lungenerkrankungen wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder dem Lungenemphysem bietet der Lungeninformationsdienst von Helmholtz Munich.

Coronavirus und Allergien sowie Asthma: Fundierte Informationen mit dem Fokus auf allergische Erkrankungen bietet der Allergieinformationsdienst von Helmholtz Munich.

Coronavirus und Krebs: Beim Krebsinformationsdienst finden Menschen mit Krebs Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Coronavirus.


6. Besteht ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei Schwangeren mit Diabetes?

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind schwere Krankheitsverläufe einer SARS-CoV-2-Infektion mit Komplikationen bei Schwangeren selten. Dennoch ist eine Schwangerschaft an sich ein relevanter Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe.

Unter Frauen, die mit COVID-19 infiziert sind, durchlaufen Schwangere häufiger Komplikationen als Nicht-Schwangere. Es zeigt sich zudem, dass die Kombination aus mehreren Risikofaktoren das Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung erhöht. So zum Beispiel, wenn Schwangere bereits eine Vorerkrankung wie Diabetes oder starkes Übergewicht (Adipositas) aufweisen.

Über die Coronavirus-Impfung von schwangeren Frauen informieren das Robert Koch-Institut (RKI) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).


7. Besteht ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei Menschen mit Diabetes mit Begleit- und Folgeerkrankungen?

Bei Menschen mit Diabetes, bei denen eine oder mehrere  Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Organschäden vorliegen, ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 erhöht. Als Gründe nennt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), dass diese Personen häufig ein geschwächtes Immunsystem haben und/oder bereits bestehende Infektionen den Krankheitsverlauf möglicherweise negativ beeinflussen könnten. Dies gelte vor allem für Menschen nach einer Organtransplantation mit Behandlungen, die das Immunsystem unterdrücken (immunsuppressive Therapie).

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle sind die häufigsten Begleit- und Folgeerkrankungen, die durch einen Diabetes entstehen können.

Weitere Informationen über die Entstehung, mögliche Risikofaktoren sowie die Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen finden Sie hier.


8. Was sollten Menschen mit Diabetes generell während der Coronavirus-Pandemie beachten?

Bei starkem Ausbruchsgeschehen kann es zu hohen Belastungen des Gesundheitssystems durch das Coronavirus kommen. In den letzten Jahren wurden in den Arztpraxen flächendeckend sichere Hygienekonzepte ausgearbeitet und telemedizinische Angebote ausgebaut. Dies sollte den Patientinnen und Patienten eine umfangreiche Betreuung wie gewohnt ermöglichen. Es ist weiterhin sehr wichtig, die Blutzucker- und Stoffwechseleinstellung des Diabetes gut zu kontrollieren und in regelmäßigem Kontakt mit den diabetologischen Fachkräften zu bleiben.

Bei Krankenhausaufenthalten ist es sinnvoll, den Kontakt zur behandelnden Diabetologin oder zum behandelnden Diabetologen herzustellen.

Weitere Informationen zu Krankenhausaufenthalten mit einer Diabetes-Erkrankung finden Sie hier.

Es ist weiterhin wichtig, an Diabetes-Schulungen teilzunehmen. Immer mehr Praxen bieten diese auch in digitaler Form an. Erkundigen Sie sich einfach bei Ihrer diabetologischen Betreuung nach Angeboten. Hier finden Sie weitere Informationen zu Schulungen bei Typ-1-Diabetes und Schulungen bei Typ-2-Diabetes.

Für Menschen mit Diabetes gilt – wie für die gesamte Bevölkerung – die Einhaltung der aktuell empfohlenen Hygienemaßnahmen.

Um eine gute Blutzuckereinstellung zu erreichen und zu behalten, sollten Menschen mit Diabetes verstärkt auf ausreichend Bewegung sowie eine ausgewogene Ernährung achten. Zusätzlich können Training-Videos und Apps helfen, mehr Bewegung im Alltag unterzubringen.

Mehr Informationen finden Sie in unseren Hintergrundartikeln:


9. Wie kann man sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen?

Um sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, ist es sowohl für Menschen mit Diabetes als auch ohne Diabetes wichtig, die empfohlenen Hygienemaßnahmen einzuhalten.

Das Infektionsrisiko kann unter anderem durch folgende Maßnahmen deutlich gesenkt werden:

  • Auf einen vollständigen Impfschutz inklusive der Auffrischungsimpfungen achten – im nächsten Abschnitt finden Sie mehr Informationen zur Impfung gegen das Coronavirus.
  • Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mit Wasser und Seife für 20 bis 30 Sekunden. Ein Erklärvideo „Richtig Hände waschen“ finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
  • Halten Sie die Husten- und Nies-Etikette ein: Niesen oder husten Sie in ein Einwegtaschentuch und entsorgen Sie dieses anschließend. Haben Sie kein Einwegtaschentuch zur Hand, halten Sie die Armbeuge vor Mund oder Nase.
  • Fassen Sie sich so wenig wie möglich ins Gesicht. Viren können über Mund, Nase, Augen und Ohren in unseren Körper eindringen.
  • Verzichten Sie auf Händeschütteln, Umarmungen und engen Kontakt mit Personen, die Symptome zeigen (mindestens 1,5 bis 2 Meter Abstand).

Eine Zusammenstellung der empfohlenen Hygienemaßnahmen des Robert Koch-Instituts (RKI) finden Sie hier.


10. Kann ich mich gegen eine Coronavirus-Infektion impfen lassen?

In Deutschland sind mehrere Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen. Zudem werden weitere Impfstoffkandidaten in klinischen Studien erprobt.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle ab 12 Jahren 2 Impfungen zur Grundimmunisierung. Auch Kinder ab 6 Monaten, bei denen durch bestimmte Vorerkrankungen das Risiko einer schweren Erkrankung an COVID-19 erhöht ist, wird eine Grundimmunisierung empfohlen. Dazu zählt auch Diabetes mellitus.

Bei Kindern ab 6 Monaten bis 4 Jahren besteht die Grundimmunisierung aus 3 Impfungen, bei Kindern von 5 bis 11 Jahren aus 2 Impfungen. Bei Personen mit Abwehrschwäche können zusätzliche Impfungen zur Grundimmunisierung notwendig sein.

Nach einer gewissen Zeit kann es zudem wichtig sein, eine Auffrischimpfung vorzunehmen. Vor allem bei Risikogruppen, wie Menschen mit Diabetes, ist diese wichtig, um den Impfschutz wieder zu stärken.

Weitere Informationen zur Corona-Schutzimpfung für Risikogruppen finden Sie hier.

Sie sind unsicher, ob Sie oder Ihre Angehörigen eine weitere Impfung gegen das Coronavirus benötigen? Mit dem Online-Tool „Corona-Impfcheck“ lässt sich mit wenigen Klicks die individuelle Impfempfehlung in Erfahrung bringen. Der Corona-Impfcheck wird von Infektionsschutz.de angeboten, einem Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sprechen Sie zu Ihrer individuellen Situation am besten auch immer mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Weitere Informationen zu den COVID-19-Impfstoffen bietet zum Beispiel das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständig ist: PEI – Coronavirus und COVID-19.

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) hat Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema „COVID-19 und Impfen" zusammengestellt. Unter anderem zu der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission STIKO: COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ).

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Informationen zum Ablauf der Corona-Schutzimpfung sowie Informationen zur Impfung bei Schwangeren und Stillenden sowie bei Kindern und Jugendlichen an.

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bietet ebenfalls Antworten und Informationen rund um das Thema Coronavirus-Schutzimpfung an, auch in leichter Sprache und in Gebärdensprache: www.zusammengegencorona.de.

Aktuelle Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur COVID-19-Impfung finden sie hier.


11. Was können Menschen mit Diabetes tun, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben?

Für Menschen mit Diabetes, die sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben, ist es wichtig, eine gute Blutzucker- und Stoffwechseleinstellung anzustreben. Dies stärkt zum einen das Immunsystem, ist aber auch für alle anderen Körperfunktionen wichtig.

Es wird empfohlen, dass Menschen mit Diabetes im Voraus planen, was zu tun ist, bevor sie krank werden. So sollte ein ausreichender Vorrat an Medikamenten und benötigtem Zubehör für das Diabetes-Management zu Hause sein, damit im Krankheitsfall das Haus nicht verlassen werden muss.

Die AHA + L + A-Formel für den Alltag bietet Schutz vor Infektionen und hilft, die Ausbreitung zu minimieren:

Abstand halten: Achten Sie auf einen Abstand von mindestens 1,5 Meter zu anderen Personen.

Hygiene beachten: Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mit Wasser und Seife für 20 bis 30 Sekunden. Husten und niesen Sie in die Armbeuge oder ein Taschentuch.

Alltagsmaske tragen: Beachten Sie die geltenden Regeln zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen im öffentlichen Raum. Tragen Sie in bestimmten Situationen eine medizinische Maske.

Lüften: Sorgen Sie für regelmäßige frische Luft in Innenräumen, damit sich die Coronaviren nicht über Aerosole (kleinste Tröpfchen) im Raum verbreiten können.

Corona-Warn-App: Nutzen Sie die Corona-Warn-App als digitale Unterstützung.

Wenn eine Behandlung im Krankenhaus notwendig ist, sollte eine erfahrene Diabetologin oder ein erfahrener Diabetologe zu dem Behandlungsteam gehören, um eine fachspezifische Behandlung des Diabetes auch in der Akutsituation zu gewährleisten.

Weitere Informationen zu Krankenhausaufenthalten mit einer Diabetes-Erkrankung finden Sie hier.

Gut zu wissen:

Die Deutsche Diabetes-Hilfe diabetesDE liefert eine Übersicht zum Thema: Diabetes, Coronavirus und häusliche Quarantäne: Tipps für die richtige Vorbereitung.


12. Wie beeinflussen Infekte den Blutzuckerspiegel und wie sieht es mit meiner Diabetes-Therapie aus?

Infekte können bei Menschen mit Diabetes den Stoffwechsel durcheinanderbringen. Wenn das körpereigene Abwehrsystem Erreger wie beispielsweise Viren erkennt, werden Stresshormone freigesetzt. Dazu zählt Adrenalin. Es sorgt dafür, dass die Leber vermehrt Glukose (Zucker) abgibt. In der Folge kann der Blutzuckerspiegel steigen.

Im Krankheitsfall gehört das mehrmals tägliche Gewebezucker- oder Blutzuckermessen zu einer gewissenhaften Diabetes-Behandlung. Gegebenenfalls muss die Diabetes-Therapie angepasst werden. Besprechen Sie dies immer mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt.

Lesen Sie hier mehr zu Selbstkontrolle bei Diabetes: Blutzucker oder Gewebezucker messen.

Wenn der Blutzuckerwert über 250 mg/dl (13,9 mmol/l) steigt, ist ein Urintest auf Aceton (Ketonkörper) nötig. Der Körper kann dann gefährlich übersäuern. Es kann zur diabetischen Ketoazidose, einer schweren Stoffwechselentgleisung, kommen.

Lesen Sie hier mehr zu Diabetes und Infekten.


Gut zu wissen:

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Apps rund um das Coronavirus. Hier finden Sie eine Übersicht zu hilfreichen Apps.

Quellen:

Bundesärztekammer et al.: Nationale Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes. Teilpublikation der Langfassung. 2. Auflage. Version 1. 2021
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Die Corona-Schutzimpfung für Risikogruppen: Informationen für Personen mit erhöhtem Risiko für eine schwere Erkrankung an COVID-19. Stand: 14.12.2022
Carrasco-Sánchez, F. J. et al.: Admission hyperglycaemia as a predictor of mortality in patients hospitalized with COVID-19 regardless of diabetes status: data from the Spanish SEMI-COVID-19 Registry. In: Annals of Medicine, 2021, 53, 103-116
Deutsche Diabetes Gesellschaft: S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes. 2. Auflage. 2018
Deutsche Diabetes Gesellschaft: Neues Coronavirus SARS-CoV-2: kein erhöhtes Infektionsrisiko für gesunde Diabetespatienten. Pressemitteilung vom 02.03.2020
Deutsche Diabetes Gesellschaft: Menschen mit Diabetes sind nicht grundsätzlich COVID-19-Risikopatienten: DDG warnt vor Stigmatisierung von Bevölkerungsgruppen während der Corona-Pandemie. Pressemitteilung vom 04.05.2020
Infektionsschutz: Coronavirus SARS-CoV-2/COVID-19. (Letzter Abruf: 23.02.2023)
Logette, E. et al: A Machine-Generated View of the Role of Blood Glucose Levels in the Severity of COVID-19. In: Front Public Health, 2021, 9: 695139
Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin: COVID-19-Impfempfehlung der STIKO: Empfehlung für Schwangere und Stillende. 2021, 38
Robert Koch-Institut: Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19. (Letzter Abruf: 23.02.2023)
Robert Koch-Institut: SARS-CoV-2: Virologische Basisdaten sowie Virusvarianten. (Letzter Abruf: 23.02.2023)
Robert Koch-Institut: Weiterführende Informationsquellen zu den jeweiligen Steckbriefkapiteln, auch mit Blick auf die aktuell vorherrschende Omikron-Variante. (Letzter Abruf: 23.02.2023)
Schlesinger, S. et al.: Risk phenotypes of diabetes and association with COVID-19 severity and death: a living systematic review and meta-analysis. In: Diabetologia, 2021, 64: 1480-1491
Stiefelhagen, P.: Je höher der Blutzucker, desto gefährlicher die SARS-CoV-2-Infektion: COVID-19 bei Diabetikern. In: MMW Fortschritte der Medizin, 2020, 162: 15-17
Treskova-Schwarzbach, M. et al.: Pre-existing health conditions and severe COVID-19 outcomes: an umbrella review approach and meta-analysis of global evidence. In: BMC Medicine, 2021, 19: 212
Stand: 23.02.2023