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Häufig gestellte Fragen zum DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST®

Wissenschaftliche Unterstützung: Prof. Dr. Matthias Schulze, Dr. Catarina Schiborn 

Warum wurde der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® entwickelt? Wieso wird im Test der Obst- und Gemüseverzehr nicht berücksichtigt? Warum haben kleinere Menschen ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes? Und sollte ich öfter Kaffee trinken, um mich vor Typ-2-Diabetes zu schützen? Diese und andere Fragen können auftauchen, wenn man den DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® ausfüllt.

Im Folgenden beantworten wir einige der häufigsten Fragen rund um den DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST®.

Falls Sie noch weitere Fragen haben, die hier nicht beantwortet werden, können Sie gerne persönlich mit uns in Kontakt treten (per E-Mail an infonoSp@m@diabinfo.de).


Inhaltsverzeichnis


Hintergrundfragen

  1. Warum wurde der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® entwickelt?
  2. Wie wurde die Entwicklung des DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST®  finanziert?
  3. Basierend auf welchen Daten berechnet sich das persönliche Risiko?
  4. Warum berechnet der Test das Risiko für die nächsten 10 Jahre?
  5. Eignen sich (Online)-Screenings überhaupt zur Risikoeinschätzung?
  6. Gibt es so etwas wie ein Qualitätssiegel für den Test?
  7. Wieso gibt es 2 verschiedene Diabetes-Risiko-Tests (FINDRISK und DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST®) und welcher der beiden Tests kann mein Risiko genauer bestimmen?


Fragen zu den Risikofaktoren

  1. Warum berücksichtigt der Test nur bestimmte Risikofaktoren?
  2. Welcher Faktor ist der wichtigste im Test beziehungsweise wie sind die Faktoren gewichtet?
  3. Warum wird nach dem Taillenumfang gefragt?
  4. Warum wird im Test nicht nach dem Zuckerkonsum gefragt, aber zum Beispiel nach dem Konsum von Kaffee?
  5. Warum wird im Test nach dem Verzehr von Vollkornprodukten gefragt?
  6. Wieso wird im Test nach dem Verzehr von Rind-, Schweine-, Kalb- oder Lammfleisch gefragt und warum nicht nach Geflügelfleisch oder Wurst?
  7. Wieso wird im Test der Obst- und Gemüseverzehr nicht berücksichtigt?
  8. Wie hoch ist der Einfluss der körperlichen Aktivität auf das Typ-2-Diabetes-Risiko?
  9. Warum wird nach der familiären Vorbelastung gefragt?
  10. Warum wird nicht gefragt, ob ich als Frau an einem Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) erkrankt bin?


Fragen zur Gewichtung und Risikodarstellung

  1. Warum habe ich ein hohes Risiko, obwohl das Ergebnis „nur“ 11 Prozent von 100 beträgt?
  2. Warum ist mein Diabetes-Risiko nicht höher, wenn bei positiver Familienanamnese beide Elternteile erkrankt sind?
  3. Warum haben kleinere Menschen ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes?
  4. Welche Bedeutung haben die Testergebnisse? Werde ich mit Sicherheit an einem Typ-2- Diabetes erkranken, wenn mein Testergebnis ein hohes Risiko anzeigt?
  5. Wie wird der Taillenumfang anhand des Gewichts geschätzt?
  6. Warum wird beim Taillenumfang nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden? Es gibt doch auch geschlechtsspezifische Grenzwerte.
  7. Warum wird nach Fahrradfahren und Gartenarbeit gefragt, aber zum Beispiel nicht nach Spazierengehen?
  8. Macht es einen Unterschied, ob jemand vor einigen Jahren mal geraucht hat und jetzt aber schon lange nicht mehr raucht? Eine Verjährung ist in diesem Test nicht mit einbezogen.
  9. Immer mehr Menschen ernähren sich „low carb“ (kohlenhydratarm). Haben diese Personen daher automatisch ein höheres Risiko, weil sie wenige Vollkornprodukte verzehren? Warum unterscheidet der Test nicht zwischen der generellen Ernährungsform, Vollkorn oder beispielsweise Weißmehlprodukten?


Weitere Fragen

  1. Haben Menschen, die viele Kohlenhydrate verzehren, ein höheres Typ-2-Diabetes-Risiko als andere?
  2. Sollte ich öfter Kaffee trinken, um mich vor Typ-2-Diabetes zu schützen?
  3. Habe ich auch ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, wenn jemand in meiner Familie einen Typ-1-Diabetes hat?

Hintergrundfragen

Ein Typ-2-Diabetes bleibt häufig lange Zeit unentdeckt. Die Symptome entwickeln sich meist schleichend, sodass sie von den betroffenen Personen nicht wahrgenommen werden. Sie gewöhnen sich an die Anzeichen, ohne sie als krankhaft zu empfinden. So kann es bis zu 10 Jahre dauern, bis ein Typ-2-Diabetes erkannt wird.

Um Zucker (Glukose) als Energieträger zu verwerten, braucht der Körper Insulin. Doch bei Typ-2-Diabetes wird nicht genug Insulin im Körper hergestellt oder es kann nicht richtig wirken. Dadurch gelangt der Zucker nicht in die Körperzellen und kann nicht zur Energiegewinnung genutzt werden. Er verbleibt im Blut und kann schwerwiegende Folgen an den Gefäßen und Organen verursachen. Zu den schweren Folgeschäden zählen zum Beispiel:

Zudem ist die Sterblichkeit von Menschen mit Typ-2-Diabetes erhöht, vor allem durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Das Typ-2-Diabetes-Risiko präzise zu bestimmen, ist daher von großem gesellschaftlichem Nutzen. Denn nur, wenn sich gefährdete Menschen ihres Risikos bewusst sind, können sie rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen, um der Krankheit entgegenzuwirken oder ihr Ausbrechen sogar zu verhindern. Dies trägt dazu bei, die individuelle Krankheitslast zu vermeiden und das Gesundheitssystem zu entlasten.

Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® wurde mit öffentlichen Mitteln (Bund, Land Brandenburg, Europäische Union) vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) entwickelt. Er basiert auf den Daten der Potsdamer European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Studie. Seine Weiterentwicklung wird innerhalb der Forschung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) finanziert.

Basierend auf welchen Daten berechnet sich das persönliche Risiko anhand der Fragen?Die Risiko-Berechnungen basieren auf Zusammenhängen, die in der EPIC-Potsdam-Studie beobachtet worden sind. An dieser seit 1994 laufenden Studie nehmen 27.548 Frauen und Männer im Erwachsenenalter teil. Sie ist Teil der bislang größten prospektiven (vorausschauenden) europäischen Ernährungsstudie EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) mit 23 Zentren in 10 europäischen Ländern. Sie deckt Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf.

Jeder Frage im DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® ist ein Faktor zugeordnet, der in unterschiedlichem Maße zum Typ-2-Diabetes-Risiko beiträgt. Damit hat jeder Faktor einen bestimmten Wert, der mit den von Ihnen eingegebenen Werten verrechnet wird. Aus der Summe der Zwischenergebnisse lässt sich schließlich die Wahrscheinlichkeit bestimmen, mit der Sie innerhalb der nächsten 10 Jahre an einem Typ-2-Diabetes erkranken können.

Forschende überprüften das benutzte Berechnungsverfahren an 5 anderen deutschen Studien hinsichtlich seiner Gültigkeit, unter anderem an der Heidelberger EPIC-Studie mit 25.543 Teilnehmenden, der MONICA/KORA-Studie mit 11.940 Teilnehmenden und der Bundes-Gesundheitssurvey 1998 (BGS98)-Kohorte, einer für die deutsche Bevölkerung repräsentativen Studienpopulation mit 3.717 Teilnehmenden. Wie die Forschenden den Test entwickelt, validiert und weiterentwickelt haben, wurde in Fachzeitschriften wie Diabetes Care, Diabetes Research and Clinical Practice und dem Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht.

Die Risiko-Berechnungen basieren auf Zusammenhängen, die in der EPIC-Potsdam-Studie beobachtet worden sind. An dieser seit 1994 laufenden Studie nehmen 27.548 Frauen und Männer im Erwachsenenalter teil. Sie ist Teil der bislang größten prospektiven (vorausschauenden) europäischen Ernährungsstudie EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) mit 23 Zentren in 10 europäischen Ländern. Sie deckt Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf.

Jeder Frage im DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® ist ein Faktor zugeordnet, der in unterschiedlichem Maße zum Typ-2-Diabetes-Risiko beiträgt. Damit hat jeder Faktor einen bestimmten Wert, der mit den von Ihnen eingegebenen Werten verrechnet wird. Aus der Summe der Zwischenergebnisse lässt sich schließlich die Wahrscheinlichkeit bestimmen, mit der Sie innerhalb der nächsten 10 Jahre an einem Typ-2-Diabetes erkranken können.

Forschende überprüften das benutzte Berechnungsverfahren an 5 anderen deutschen Studien hinsichtlich seiner Gültigkeit, unter anderem an der Heidelberger EPIC-Studie mit 25.543 Teilnehmenden, der MONICA/KORA-Studie mit 11.940 Teilnehmenden und der Bundes-Gesundheitssurvey 1998 (BGS98)-Kohorte, einer für die deutsche Bevölkerung repräsentativen Studienpopulation mit 3.717 Teilnehmenden. Wie die Forschenden den Test entwickelt, validiert und weiterentwickelt haben, wurde in Fachzeitschriften wie Diabetes Care, Diabetes Research and Clinical Practice und dem Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht.

Quelle:

Schiborn, C. et al.: German diabetes risk score for the determination of the individual type 2 diabetes risk. In: Dtsch Arztebl Int, 2022, 119: 651-657

Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® wurde 2007 von DIfE-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zunächst für einen Vorhersagezeitraum von 5 Jahren entwickelt. Der Test beruht auf Daten der EPIC-Potsdam-Studie, bei der die Teilnehmenden zu Studienbeginn ausführlich untersucht und zu ihrem Ernährungs- und Lebensstil befragt wurden. In den Folgejahren wurden Zusammenhänge zwischen den Daten der Erstuntersuchung und dem Auftreten von Typ-2-Diabetes hergestellt. Die aktuelle Nachbeobachtungszeit der Teilnehmenden ermöglichte nach derzeitigem Stand, den Vorhersagezeitraum für das individuelle Typ-2-Diabetes-Risiko von 5 auf 10 Jahre zu erweitern.

Quelle:

Schiborn, C. et al.: German diabetes risk score for the determination of the individual type 2 diabetes risk. In: Dtsch Arztebl Int, 2022, 119: 651-657

Ja, der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® ist sowohl als Fragebogen als auch als Online-Tool eine nicht-invasive Methode, um sich über das individuelle Risiko für Typ-2-Diabetes zu informieren. Forschende des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) entwickelten das zu Grunde liegende statistische Modell, das auf wissenschaftlichen Daten von 25.393 Personen der EPIC-Potsdam-Studie basiert. Zusätzlich untersuchten Forschende den Test in 2 weiteren Studien mit je 23.624 und 3.717 Personen hinsichtlich der Genauigkeit der Vorhersage. Sie konnten zeigen, dass der Test gut geeignet ist, um das individuelle Risiko für Typ-2-Diabetes zu bestimmen. Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® ist zudem als Patienten-Fragebogen für ärztliches Fachpersonal verfügbar, in dem das Diabetes-Risiko zusammen mit dem Blutzuckerwert (HbA1c- oder Nüchternblutzucker-Wert) präzisiert werden kann.

Quellen:

Ein Qualitätssiegel gibt es nicht. Die Qualität und Aussagekraft des Tests wurden jedoch anhand von 5 weiteren deutschen Studien wissenschaftlich überprüft (validiert). Hierzu zählen die Heidelberger EPIC-Studie, die Tübinger Familienstudie*, die MONICA/KORA-Studie** und die BGS98-Kohorte***.

Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® hat nach diesen Untersuchungen eine sehr gute Vorhersagequalität. Die Entwicklung, Validierung und Weiterentwicklung des Tests wurde in Fachzeitschriften wie Diabetes Care, Diabetes Research and Clinical Practice und dem Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht.
 



*In der Tübinger Familienstudie untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Personen mit erhöhtem Risiko für Typ-2-Diabetes. Viele Probandinnen und Probanden haben bereits eine gestörte Glukosetoleranz oder Blutzuckerwerte im oberen Normbereich.

**Die MONICA/KORA-Studie untersucht seit über 30 Jahren die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger aus dem Raum Augsburg. Von 1984 bis 1995 wurde das Herz-Kreislauf-Projekt MONICA („MONItoring trends and determinants in CArdiovascular disease) in der Studienregion Augsburg von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt. Aus dem MONICA-Projekt ging 1996 die KORA-Plattform (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) hervor. KORA umfasst heute die KORA-Kohorte, das KORA-Herzinfarktregister, die KORA-Bioprobenbank und die Datenhaltung.

***Die BGS98-Kohorte besteht aus 3.959 Personen, die an den bundesweiten Befragungs- und Untersuchungssurveys Bundes-Gesundheitssurvey 98 (BGS98) von 1997 bis 1999 und an der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) von 2008 bis 2011 teilnahmen (Alter: 18 bis 79 Jahre, 51,6 Prozent weiblich). Die Teilnehmenden wurden dabei so ausgewählt, dass sie die deutsche Allgemeinbevölkerung abbilden.

Ein weiteres Test-Instrument zur Bestimmung des 10-Jahres-Risikos für Typ-2-Diabetes ist der in Finnland entwickelte GesundheitsCheck DIABETES (FINDRISK). Der Risiko-Test steht in 9 Sprachen zur Verfügung.

Hier gelangen Sie zum GesundheitsCheck DIABETES (FINDRISK).

Der FINDRISK-Test wurde ursprünglich im Rahmen der Finnischen FINRISK-Studie entwickelt. Der deutsche FINDRISK-Test ist eine Anpassung des finnischen FINDRISK an deutsche Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Während das finnische Vorhersagemodell auf Daten einer finnischen bevölkerungsbezogenen Studie basiert, gibt es keine empirische Grundlage für die Anpassung des Tests auf die deutsche Allgemeinbevölkerung.

Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® wurde mit Daten der deutschen EPIC-Potsdam-Studie entwickelt und seine Vorhersagegenauigkeit wurde in 5 weiteren deutschen Studien wissenschaftlich überprüft (validiert).

In einem methodischen Vergleich der beiden Tests schnitt die damals verfügbare 5-Jahres-Version des DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® etwas besser ab als der finnische FINDRISK Test. Wie präzise der deutsche FINDRISK-Test eine zukünftige Diabetes-Erkrankung in der deutschen Allgemeinbevölkerung vorhersagt, ist bislang nicht untersucht.

Quellen:

Kengne, A. P. et al.: Non-invasive risk scores for prediction of type 2 diabetes (EPIC-InterAct): a validation of existing models. In: Lancet Diabetes Endocrinol, 2014, 2: 19-29
Lindstrom, J. et al.: The diabetes risk score: a practical tool to predict type 2 diabetes risk. In: Diabetes Care, 2003, 26: 725-731
Schiborn, C. et al.: German diabetes risk score for the determination of the individual type 2 diabetes risk. In: Dtsch Arztebl Int, 2022, 119: 651-657

Fragen zu den Risikofaktoren

Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® beruht auf einem empirisch hergeleiteten Vorhersagemodell. Die Bewertung der einzelnen Risikofaktoren entspricht dabei den Ergebnissen der EPIC-Potsdam-Studie, die den Zusammenhang dieser Faktoren mit dem Typ-2-Diabetes-Risiko untersucht hat. Sowohl die Auswahl von Risikofaktoren als auch die zugeordneten Punkte und die daraus erfolgende Schätzung des Risikos basieren auf den Daten dieser und weiterer Studien.

Andere Risikofaktoren könnten ebenfalls mit Typ-2-Diabetes zusammenhängen. Auch wenn diese möglicherweise zur Risikovorhersage beitragen könnten, wurden sie im Test nicht berücksichtigt. Das liegt daran, dass die Forschenden in der EPIC-Potsdam-Studie keinen Zusammenhang finden konnten und die Datensammlung begrenzt ist. Das heißt, nicht jeder Faktor lässt sich in der EPIC-Potsdam-Studie untersuchen und bewerten. Dennoch erlaubt der Test in seiner jetzigen Form eine präzise Vorhersage des Risikos. Die hohe Vorhersagegüte konnten mehrere unabhängige Studienpopulationen belegen (unter anderem die Heidelberger EPIC-Studie, MONICA/KORA-Studie und BGS98-Kohorte). Im internationalen Vergleich mit anderen Diabetes-Risiko-Tests nimmt der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® eine Spitzenposition ein.

Die einzelnen Faktoren der Fragen werden auf unterschiedlichen Skalen abgebildet, zum Beispiel ist die Frage nach dem Bluthochdruck mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten, während der Taillenumfang in Zentimetern angegeben werden muss. Daher sind direkte Vergleiche hinsichtlich der Relevanz der einzelnen Faktoren schwierig. Dennoch lässt sich sagen, dass abgesehen vom Alter, der Taillenumfang, das Rauchverhalten und der Verzehr von rotem Fleisch relevante modifizierbare Risikofaktoren sind.

Die genaue Gewichtung der einzelnen Faktoren und eine Beispielrechnung sind in der Publikation der Studie dargestellt und können dort nachgelesen werden.

Quelle:

Schiborn, C. et al.: German diabetes risk score for the determination of the individual type 2 diabetes risk. In: Dtsch Arztebl Int, 2022, 119: 651-657

Wenn viel Fett im Bauchbereich (Taille) eingelagert ist, steigt das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Studien haben gezeigt, dass eine moderate Gewichtsreduktion das Risiko für Typ-2-Diabetes deutlich senken kann. Besonders das viszerale Fett, also das Fett im Bauchraum um die Organe herum, ist sehr stoffwechselaktiv und setzt Botenstoffe frei, die unterschwellige Entzündungsreaktionen im Körper fördern und damit auch Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes begünstigen.

Bislang ist wissenschaftlich nicht geklärt, ob der Verzehr von Zucker bei gesunden Menschen direkt zu Typ-2-Diabetes führt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weist in ihren Leitlinien zum Verzehr von Kohlenhydraten darauf hin, dass die meisten Studien keinen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Haushalts-, Frucht- oder Traubenzucker und einem erhöhten Typ-2-Diabetes-Risiko zeigen. Dies gilt auch für die EPIC-Potsdam-Studie.

Eine Ausnahme stellen jedoch zuckerhaltige Getränke dar. Bisherige Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Konsum zuckergesüßter Getränke das Typ-2-Diabetes-Risiko erhöhen kann.Da Teilnehmende der EPIC-Potsdam-Studie solche Getränke jedoch nur in geringem Umfang konsumierten, konnten die Daten nicht für eine genaue Bewertung im DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® verwendet werden. Daher wird im Test nicht nach dem Konsum von zuckergesüßten Getränken gefragt.

Verschiedene Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Kaffee und dem Erkrankungsrisiko für Typ-2-Diabetes gibt. Demnach ist sowohl der Konsum von koffeinhaltigem als auch entkoffeiniertem Kaffee mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert. Ein solcher Zusammenhang wurde auch in der EPIC-Potsdam-Studie beobachtet – die Bewertung des Kaffeekonsums im Test entspricht dabei den Ergebnissen der Studie.

Viele Studien weisen darauf hin, dass der Verzehr von Vollkornprodukten, zum Beispiel Vollkornbrot oder -brötchen, Getreideflocken, Körner und Müsli, das Typ-2-Diabetes-Risiko senkt. Auch in der EPIC-Potsdam-Studie ließ sich ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Vollkornprodukten und einem verminderten Risiko für Typ-2-Diabetes beobachten.

Rind-, Schweine-, Kalb- oder Lammfleisch zählen zu den sogenannten roten Fleischsorten. Ein höherer Konsum dieser Fleischsorten ist in der EPIC-Potsdam-Studie mit einem erhöhten Typ-2-Diabetes-Risiko verbunden. Dieser Zusammenhang besteht statistisch unabhängig von anderen im Test berücksichtigten Risikofaktoren und ist weltweit auch in anderen Studien beobachtet worden.

Wie andere Studien zudem zeigen, steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes, wenn der Konsum von rotem Fleisch zunimmt, während es bei einem reduzierten Konsum sinkt. Dieser Zusammenhang trat unabhängig davon auf, wie sich der Konsum anderer Lebensmittel verändert hat. Dies deutet darauf hin, dass der Verzehr von rotem Fleisch ursächlich das Erkrankungsrisiko für Typ-2-Diabetes erhöht. Es existieren verschiedene plausible Mechanismen, zum Beispiel die Wirkung auf den Eisenhaushalt, warum der Verzehr von rotem Fleisch risikoerhöhend ist.

Ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Geflügelfleisch und Wurst konnte in der EPIC-Potsdam-Studie nicht beobachtet werden. Daher wird auch nicht im Test danach gefragt. Ein höherer Konsum von Wurst ist in anderen Studien mit einem höheren Typ-2-Diabetes-Risiko verbunden, sodass es empfehlenswert ist, den Verzehr von Wurst einzuschränken.

Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: DGE-Ernährungskreis: Fisch, Fleisch, Wurst und Eier. (Letzter Abruf: 29.10.2024)
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke: Blutanalysen sprechen dafür, dass viel rotes Fleisch das Diabetesrisiko erhöht. 2015 (Letzter Abruf: 29.10.2024)
Ernährungs-Umschau: DIfE: Konsum von rotem Fleisch und Typ-2-Diabetes: kausaler Zusammenhang? 2013 (Letzter Abruf: 29.10.2024)
InterAct Consortium: Association between dietary meat consumption and incident type 2 diabetes: the EPIC-InterAct study. In: Diabetologia, 2013, 56: 47-59
Joost, H. G.: Red meat and T2DM-the difficult path to a proof of causality. In: Nat Rev Endocrinol, 2013, 9: 509-511
Micha, R. et al.: Red and processed meat consumption and risk of incident coronary heart disease, stroke, and diabetes mellitus: a systematic review and meta-analysis. In: Circulation, 2010, 121: 2271-2283
Neuenschwander, M. et al.: Role of diet in type 2 diabetes incidence: umbrella review of meta-analyses of prospective observational studies. In: BMJ, 2019, 366: l2368
Pan, A. et al.: Changes in red meat consumption and subsequent risk of type 2 diabetes mellitus: Three cohorts of US men and women. In: JAMA Intern Med, 2013, 173: 1328-1335
Pan, A. et al.: Red meat consumption and risk of type 2 diabetes: 3 cohorts of US adults and an updated meta-analysis. In: Am J Clin Nutr, 2011, 94: 1088-1096
Schulze, M. B. et al.: An accurate risk score based on anthropometric, dietary, and lifestyle factors to predict the development of type 2 diabetes. In: Diabetes Care, 2007, 30: 510-515
Wells, A. M. et al.: Comparisons of vegetarian and beef-containing diets on hematological indexes and iron stores during a period of resistive training in older men. In: J Am Diet Assoc, 2003, 103: 594-601
Wittenbecher, C. et al.: Amino acids, lipid metabolites, and ferritin as potential mediators linking red meat consumption to type 2 diabetes. In: Am J Clin Nutr, 2015, 101: 1241-1250

In der EPIC-Potsdam-Studie haben die Forschenden auch den Einfluss des Obst- und Gemüseverzehrs auf das Typ-2-Diabetes-Risiko untersucht. Dieser war im Gegensatz zu dem Verzehr von Vollkornprodukten jedoch nicht mit einem höheren oder geringeren Risiko verbunden. Ein Ergebnis, das sich mit den Ergebnissen vieler anderer Studien deckt. Daher wird im Test auch nicht nach dem Verzehr dieser Lebensmittelgruppen gefragt.

Der Effekt von körperlicher Aktivität auf das Erkrankungsrisiko ist gering und unabhängig von den positiven Effekten auf das Körpergewicht. Der Taillenumfang fließt als weiterer Faktor in den DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® ein und deckt somit indirekt auch den Einfluss des Körpergewichts mit ab. Sowohl das Körpergewicht als auch der Taillenumfang können durch körperliche Aktivität verringert werden.

Körperliche Aktivität innerhalb der Studien präzise zu messen, ist nicht einfach, sodass die Wirkung sehr wahrscheinlich unterschätzt wird. Dennoch sind die im Test erhobenen Angaben auch für die Risikovorhersage nutzbar. Viele andere Studien stützen zudem die Empfehlungen zur Vorbeugung durch mehr körperliche Aktivität.

Das Typ-2-Diabetes-Risiko ist erhöht, wenn leibliche Verwandte an einem Typ-2-Diabetes erkrankt sind oder waren. Nicht nur die Ergebnisse der EPIC-Potsdam-Studie, sondern auch Untersuchungen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) haben gezeigt, dass Informationen zur Familienanamnese die Risikovorhersage verbessern können.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZD untersuchten bei über 8.100 Menschen mit Typ-2-Diabetes, wie ihre Erkrankung das Risiko für einen Prädiabetes bei Verwandten ersten Grades beeinflusst – also bei Eltern, Kindern und Geschwistern. Die Daten ergaben, dass Typ-2-Diabetes in der Familie das Risiko für Prädiabetes um 40 Prozent erhöht. Wurden Alter, Geschlecht und Body-Mass-Index (BMI) der Teilnehmenden berücksichtigt, war das Risiko noch um 26 Prozent erhöht. Wenn leibliche Verwandte an Typ-2-Diabestes erkrankt sind, basiert die Risikoerhöhung auf einem Zusammenspiel genetischer Faktoren und familiär geprägter Lebensstilfaktoren.

Leider haben die Forschenden der EPIC-Potsdam-Studie von den Studienteilnehmerinnen keine Informationen gesammelt, ob sie jemals an einem Schwangerschaftsdiabetes erkrankt waren. Da der Risiko-Test und die Risikoabschätzung auf den Studiendaten beruhen, war es deshalb leider nicht möglich, Schwangerschaftsdiabetes als Risikofaktor zu berücksichtigen. Ergebnisse der Deutschen Gestationsdiabetes-Studie zeigen jedoch, dass das Risiko für das Auftreten eines Typ-2-Diabetes nach der Schwangerschaft vor allem für Frauen erhöht ist, die während der Schwangerschaft Insulininjektionen benötigten, einen Body-Mass-Index (BMI) über 30 kg/m² haben und mehr als 2 Schwangerschaften hatten.

Fragen zur Gewichtung und Risikodarstellung

Das berechnete Ergebnis bezieht sich auf die folgenden 10 Jahre. Ausgehend davon, dass ab einem Risiko von mehr als 10 Prozent über 10 von 100 Personen in den folgenden 10 Jahren Typ-2-Diabetes entwickeln werden, wird dieses Risiko aus Populations-Perspektive als hoch angesehen. Auch Fachgesellschaften für andere chronische Erkrankungen, zum Beispiel die Europäische Gesellschaft für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bewerten ein 10-Jahres-Risiko von mehr als 10 Prozent abhängig vom Alter als „hoch“.

Quelle:

Die Forschenden interpretieren eine positive Familienanamnese im Vergleich zu etwa einem erhöhten Taillenumfang nicht als niedrig. Insgesamt ist die Familienanamnese jedoch nur einer von mehreren wichtigen Risikofaktoren. Da sich das Gesamtrisiko aus der Summe aller Faktoren ergibt, können Personen mit einem gesunden Lebensstil trotz positiver Familienanamnese ein geringes Typ-2-Diabetes-Risiko haben.

Es ist in der Tat so, dass kleinere Personen ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes haben als größere – dies wurde auch in anderen Studien beobachtet. Kleinere Menschen neigen zur Insulinresistenz. Das heißt, ihre Körperzellen reagieren nicht so empfindlich auf den Botenstoff Insulin. Zum Teil könnte dies durch eine bauchbetonte und somit ungünstigere Fettverteilung erklärbar sein. Bei Menschen mit geringerer Körpergröße – unabhängig davon, ob sie schlank sind – beobachteten Forschende insgesamt höhere Anteile an Leberfett, ungünstigere Blutfettwerte und höhere Blutdruckwerte.

Der Test zeigt Ihnen, was Sie persönlich tun können, um einem Typ-2-Diabetes vorzubeugen. Dabei spielt der Lebensstil eine wichtige Rolle: Durch eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung, Rauchverzicht und gegebenenfalls eine Gewichtsabnahme kann das Risiko für Typ-2-Diabetes deutlich gesenkt werden.

Mehr Informationen, was Sie tun können, um der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes vorzubeugen, finden Sie hier.

Generell erlauben die durch den Test abgefragten Risikofaktoren eine Vorhersage des Erkrankungsrisikos, also der Wahrscheinlichkeit, in den kommenden 10 Jahren an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Dies bedeutet, dass von den Personen mit hohem Risiko statistisch gesehen ein hoher Anteil erkranken wird, während von den Personen mit niedrigem Risiko anteilig nur wenige erkranken werden. Dies bedeutet aber auch, dass einzelne Personen mit einem hohen Risiko gesund bleiben können und umgekehrt.

Basierend auf Informationen zum Alter, Geschlecht und Körpergewicht kann der ungefähre Taillenumfang mithilfe einer sogenannten Regressionsgleichung, einer mathematischen Modellgleichung, die aus Daten der EPIC-Potsdam-Studie abgeleitet wurde, berechnet werden. Dabei handelt es sich um eine Schätzung. Für eine möglichst präzise Vorhersage sollte der Taillenumfang mit einem Maßband gemessen werden.

Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen werden durch die Körpergröße wieder ausgeglichen. Auch hier wird nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden. Frauen sind durchschnittlich kleiner als Männer. Auf der anderen Seite beobachtet man, dass Männer ein höheres Typ-2-Diabetes-Risiko haben als Frauen. Die Bewertung des Taillenumfangs deckt diesen allgemeinen Geschlechtsunterschied mit ab.

Um die Bewegungsinformationen für den DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® möglichst vergleichbar abzubilden, orientieren sich die im Test verwendeten Fragen an den verwendeten Fragebögen der EPIC-Potsdam-Studie. Dort wurden die 3 Bewegungskategorien Gartenarbeit, Radfahren und Sport (aber nicht Spazierengehen) abgefragt und für die spätere Entwicklung des DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® genutzt.

Prinzipiell sollte dies einen Einfluss haben, denn langfristig sollte das Typ-2-Diabetes-Risiko einer Person sinken, die das Rauchen aufgegeben hat. Das Risiko im Test entspricht hier dem Mittel für ehemalige Raucherinnen und Raucher in der EPIC-Potsdam-Studie. Unterschiede nach Zeiträumen konnten die Forschenden bislang nicht berücksichtigen.

Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® bewertet in Bezug auf die kohlenhydratreichen Lebensmittel ausschließlich den Verzehr von Vollkornprodukten, da diese in vielen Studien mit einem verminderten Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert waren. Entsprechend „negativ" fällt die Bewertung einer Ernährung aus, in der Vollkornprodukte wenig verzehrt werden. Ob dies dadurch zustande kommt, dass man statt Vollkornprodukten andere Getreideprodukte verzehrt oder sich low carb ernährt, spielt eine untergeordnete Rolle.

Zudem ist der Vollkornverzehr nur eine Komponente des Tests. Wer einen normalen Taillenumfang hat, nicht raucht und seine low carb-Ernährung nicht so gestaltet, dass viel rotes Fleisch verzehrt wird, der sollte insgesamt auch ein entsprechend niedriges Risiko haben.

Weitere Fragen

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weist in ihren Leitlinien zum Kohlenhydratverzehr darauf hin, dass die meisten Studien keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Kohlenhydraten und dem Typ-2-Diabetes-Risiko erkennen lassen. Dies ist insbesondere durch die Women's Health Initiative gestützt. Auch in der EPIC-Potsdam-Studie konnten die Forschenden keinen entsprechenden Zusammenhang beobachten.

Ob eine kohlenhydratfreie (oder weitestgehend freie) Ernährung das Typ-2-Diabetes-Risiko senkt, ist bislang nicht hinreichend untersucht.

Verschiedene Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Kaffee und einem reduzierten Typ-2-Diabetes-Risiko. Dieser Zusammenhang wurde auch für entkoffeinierten Kaffee beobachtet. Die Ursachen hierfür sind noch nicht bekannt. Wer generell Kaffee gut verträgt und ihn gerne trinkt, kann dies auch weiterhin tun. Andererseits sollten sich Menschen nicht genötigt fühlen, mit dem Kaffeetrinken zu beginnen, um ihr Typ-2-Diabetes-Risiko zu senken. Denn das Risiko lässt sich auch durch ein gesundes Körpergewicht, den Verzicht auf Rauchen, wenig Fleisch, regelmäßigen Vollkornverzehr und körperliche Aktivität erheblich günstig beeinflussen.

Quellen:

Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke: Gene beeinflussen, wie stark Kaffee vor Diabetes schützt. 2016 (Letzter Abruf: 29.10.2024)
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke: Kaffeetrinken ist nicht mit einem erhöhten Risiko für chronische Erkrankungen verbunden. 2012 (Letzter Abruf: 29.10.2024)
Floegel, A. et al.: Coffee consumption and risk of chronic disease in the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)–Germany study. In: Am J Clin Nutr, 2012, 95: 1-8
InterAct Consortium: Investigation of gene-diet interactions in the incretin system and risk of type 2 diabetes: the EPIC-InterAct study. In: Diabetologia, 2016, 59: 2613-2621

Die in der EPIC-Potsdam-Studie verwendeten Fragebögen zur Familienanamnese unterscheiden nicht explizit zwischen Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes. Der Test nimmt die Risikoberechnung daher für beide Diabetes-Typen gleichermaßen vor. In Deutschland sind etwa 7,2 Prozent der Bevölkerung von Diabetes betroffen. Von diesen Menschen haben aber nur rund 6 Prozent einen Typ-1-Diabetes. Der Großteil der Personen mit Diabetes hat also einen Typ-2-Diabetes. Dementsprechend basiert auch die Risikoschätzung des DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® überwiegend auf dieser Erkrankung. Es ist möglich, dass eine Typ-1-Diabetes-Erkrankung der Eltern zu einem unterschiedlichen Typ-2-Diabetes-Risiko bei den Nachkommen führen kann als eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung der Eltern. Das kann im Test aber nicht berücksichtigt werden.