Normalisierung der Blutglukosewerte wird teilweise wieder erreicht
Die Behandlung des Typ-2-Diabetes hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Pharmakologische Behandlungen oder Lebensstiländerungen, die sich auf Ernährungsanpassungen und Gewichtsreduktion stützen, können die Blutglukosewerte teilweise bis auf ein normales Niveau senken. Auch bariatrische Operationen können zur notwendigen Reduktion des Körpergewichts und Verbesserung der metabolischen Kontrolle führen.
Die Rückkehr bis hin zu normalen Blutglukosewerten bei Menschen mit Typ-2-Diabetes verlangt nach einer einheitlich verwendbaren Definition und Interpretation dieses Gesundheitszustandes.
Initiiert von der ADA wurde zu diesem Zweck eine internationale 12-köpfige Expertinnen- und Expertengruppe zusammengerufen. In dem von ihr veröffentlichten Konsensbericht werden passende Definitionen und Wege zur Beurteilung des Blutglukosestoffwechsels vorgeschlagen.
6 Kernaussagen zum Thema Remission bei Diabetes Typ 2 werden genannt
Um klinische Entscheidungen, Datenerhebungen und die Forschung in Bezug auf Ergebnisse zu erleichtern, einigten sich die Expertinnen und Experten auf 6 Kernaussagen zur Definition des Begriffs Remission im Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes:
- Der Begriff, der verwendet wird um eine anhaltende, metabolische Verbesserung bei Typ-2-Diabetes auf nahezu normale Blutglukosewerte zu beschreiben, sollte „Remission“ des Typ-2-Diabetes lauten.
- Remission sollte als eine Rückkehr des Blutglukose-Langzeitwertes (HbA1c-Wertes) auf unter 6,5 Prozent (48 mmol/mol) definiert werden, welche spontan oder nach einer Intervention eintritt und mindestens 3 Monate lang ohne den üblichen Gebrauch von blutglukosesenkenden Medikamenten anhält.
- Wenn der HbA1c-Wert ein unzuverlässiger Marker für die chronische Blutglukosekontrolle ist, können Nüchternblutglukosewerte (engl.: Fasting Plasma Glucose, FPG) unter 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder der geschätzte HbA1c (engl.: estimated HbA1c, eA1C) unter 6,5 Prozent (48 mmol/mol) (berechnet aus Werten der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM)), als alternative Kriterien verwendet werden.
- Um eine Remission zu dokumentieren, sollte die Messung des HbA1c-Wertes unmittelbar vor einer Intervention und frühestens 3 Monate nach Beginn der Intervention und dem Absetzen von blutglukosesenkenden Medikamenten erfolgen.
- Um die langfristige Aufrechterhaltung der Remission zu bestimmen, sollten nachfolgende Tests mindestens 1-mal jährlich durchgeführt werden, zusammen mit den routinemäßig empfohlenen Untersuchungen zu möglichen diabetesbedingten Begleit- und Folgeerkrankungen.
- Forschung, die sich auf die Terminologie und Definitionen dieser Stellungnahme stützt, ist notwendig, um Häufigkeit, Dauer und Auswirkungen auf die kurz- und langfristigen medizinischen Ergebnisse von Remissionen des Typ-2-Diabetes unter Verwendung verfügbarer Interventionen zu ermitteln.
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Quelle:
Riddle, M. et al.: Consensus Report: Definition and Interpretation of Remission in Type 2 Diabetes. In: Diabetes Care, 2021, 44: 2438-2444
