Eine wichtige Entdeckung
Bereits 2021 haben die Forschenden den Insulin-inhibitorischen Rezeptor ‚Inceptor‘ entdeckt und herausgefunden, dass dieser den Insulinsignalweg hemmt. Nun konnten sie in einer neuen Studie eine noch bedeutendere Funktion des Rezeptors bei der Insulinausschüttung entschlüsseln: Er bindet überschüssiges Insulin in den insulinproduzierenden Betazellen und leitet es zum Abbau.
Was passiert, wenn ‚Inceptor‘ blockiert wird?
In Laborversuchen haben die Forschenden den ‚Inceptor‘-Rezeptor gezielt ausgeschaltet. Dies führte dazu, dass die Betazellen mehr Insulin speicherten und effizienter darauf reagierten. Außerdem waren die Zellen widerstandsfähiger gegen Schäden und produzierten mehr Insulin. Diese Erkenntnisse bieten Ansätze, um die Funktion der Betazellen zu stärken und möglicherweise geschädigte Zellen zu regenerieren.
Bedeutung für Menschen mit Diabetes Typ 2
Bei Typ-2-Diabetes können die Betazellen oft nicht mehr genügend Insulin produzieren. Eine gezielte Blockade des ‚Inceptor‘-Rezeptors könnte helfen, die Insulinproduktion anzukurbeln und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Besonders im frühen Stadium der Krankheit wäre dies vielversprechend, da dadurch das Risiko für Komplikationen sinken könnte.
Neue Therapien als langfristiges Ziel
Die Studienergebnisse sind bisher auf das Labor beschränkt. Die Forschenden haben das Ziel, Medikamente zu entwickeln, die den ‚Inceptor‘-Rezeptor gezielt blockieren. Dadurch könnten die Betazellen nicht nur geschützt, sondern auch regeneriert werden. Diese Therapien hätten das Potenzial, die Behandlung des Diabetes grundlegend zu verbessern und langfristig vielleicht sogar Heilungschancen zu eröffnen.
Quellen:
Helmholtz Munich: Inceptor reguliert Insulinhaushalt: Neuer Ansatz für Diabetes-Therapien. (Letzter Abruf: 16.12.2024)
Siehler, J. et al.: Inceptor binds to and directs insulin towards lysosomal degradation in β-cells. In: Nat Metab, 2024 (online)