Hauptinhalt anzeigen
Nachrichten
Weltnierentag 2022

Bewusstsein schaffen für Nierenerkrankungen: Warum es so wichtig ist

Die Häufigkeit, eine Nierenerkrankung zu bekommen, liegt bei Menschen mit Diabetes – unabhängig von der Diabetesform – bei etwa 20 bis 40 Prozent. Anlässlich des Weltnierentags am 10. März 2022 wollen wir das Thema Nieren daher genauer unter die Lupe nehmen. Das diesjährige Motto lautet: „Überbrückt die Wissenslücke für bessere Nierenpflege“.

 

Nieren übernehmen lebenswichtige Aufgaben

Normalerweise hat jeder Mensch 2 etwa faustgroße Nieren, die auf der Höhe der unteren Rippen links und rechts der Wirbelsäule liegen. Sie übernehmen lebenswichtige Aufgaben. Dazu zählt vor allem die Entgiftung des Körpers, denn die Nieren filtern Abbauprodukte aus dem Blut, welche dann über den Urin ausgeschieden werden. Neben weiteren Funktionen regulieren die Nieren zudem den Wasser- und Salzhaushalt im Körper, beeinflussen den Blutdruck und bilden rote Blutkörperchen.

Dabei spielen die kleinen Filtereinheiten in den Nieren eine wichtige Rolle. Die sogenannten Nierenkörperchen bestehen aus einem Knäuel ganz feiner Blutgefäße, durch die das gesamte Blut geleitet wird. Sehr kleine Stoffe wie Salze, Harnstoff oder Schadstoffrückstände werden durch die feinen Gefäßwände in den Nierenkörperchen aus dem Blut herausgefiltert und über den Urin ausgeschieden. Größere Stoffe, wie zum Beispiel Eiweiße und Blutkörperchen, gelangen aufgrund ihrer Größe in der Regel nicht durch die Wände der feinen Blutgefäße und verbleiben im Körper.

 

Was hat Diabetes mit Nierenerkrankungen zu tun?

Bei Menschen mit Diabetes kann es zu einer Nierenerkrankung (Fachausdruck: Nephropathie) kommen, wenn die Blutzuckerwerte langfristig erhöht sind. Auch Rauchen und ein erhöhter Blutdruck zählen zu den Risikofaktoren. Denn so können die Wände der feinen Blutgefäße in den Nierenkörperchen geschädigt werden. Es bilden sich Löcher und die Gefäßwände werden durchlässiger, wodurch vermehrt auch Eiweiße über den Urin ausgeschieden werden. Die diabetesbedingten Veränderungen führen dazu, dass sich die Durchblutung sowie auch die Funktion der Nieren verschlechtern. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von einer Niereninsuffizienz.
 

Was kann man selbst tun, um Nierenerkrankungen vorzubeugen?

Nierenerkrankungen müssen nicht bei Personen mit Diabetes auftreten. Ein gutes Blutzuckermanagement ohne langfristig erhöhte Werte ist hier ein entscheidender Faktor. Ein weiterer bedeutender Risikofaktor stellt Bluthochdruck dar. Zudem kann man der Entwicklung von Nierenerkrankungen mit einem gesunden Lebensstil vorbeugen. Dazu gehört eine ausgewogene, gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und das Vermeiden von Rauchen.

Des Weiteren sollte jedes Jahr mindestens 1 Kontrolluntersuchung der Nierenfunktion und der Urin-Albumin-Ausscheidung stattfinden. Bei Patientinnen und Patienten mit Typ-1-Diabetes gilt diese Empfehlung ab einer Diabetes-Dauer von 5 Jahren. Menschen mit Typ-2-Diabetes ohne Anzeichen einer Nephropathie sollten ab der Diagnosestellung jährlich untersucht werden.

Lesen Sie in unserem Hintergrundartikel „Diabetes und Nieren“ mehr zu Entstehung, Risikofaktoren, Vorbeugung, Diagnose und Behandlung einer diabetesbedingten Nierenerkrankung.

Auf dieser Webseite finden Sie weitere Informationen zum Weltnierentag am 10. März 2022.

 


Quellen:
Bundesärztekammer et al.: Patientenleitlinie zur Nationalen Versorgungsleitlinie Nierenerkrankungen bei Diabetes im Erwachsenenalter. Version 6. 2015 

American Diabetes Association: Microvascular Complications and Foot Care: Standards of Medical Care in Diabetes – 2019. In: Diabetes Care, 2019, 42: S124-S138