Überzuckerung: Wenn der Blutzucker gefährlich ansteigt
Bei einem erhöhten Blutzucker mit Werten über 250 mg/dl (13,9 mmol/l) liegt eine Überzuckerung (Hyperglykämie) vor. Diese kann auftreten, wenn etwa der Insulinbedarf unterschätzt oder das Infusionsset einer Insulinpumpe lange nicht gewechselt wurde.
Mögliche Anzeichen sind unter anderem:
Starker Durst
Häufiges Wasserlassen
Müdigkeit, Kopfschmerzen
Übelkeit, in schweren Fällen Bewusstseinsstörungen
Ein süßlich riechender Atem kann zudem auf eine diabetische Ketoazidose hinweisen – sie kann schnell lebensbedrohlich werden und erfordert sofortige ärztliche Hilfe.
Als Sofort-Maßnahmen sollten Menschen mit Diabetes viel Wasser trinken und Korrekturinsulin je nach individuellem Behandlungsplan spritzen. Zudem sollten sie alle 60 Minuten ihren Blutzucker und ihre Ketonwerte kontrollieren. Sind mittlere oder hohe Werte an Ketonen nachweisbar, wird eine Klinikeinweisung empfohlen.
Für einen guten Überblick: Laden Sie unser Erste-Hilfe-Schema bei Überzuckerung herunter.
Unterzuckerung: Wenn der Blutzucker zu stark absinkt
Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) tritt auf, wenn der Blutzucker unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l) fällt. Das kann verschiedene Gründe haben: Zum Beispiel eine zu hohe Insulindosis, ungeplante körperliche Aktivität oder Mahlzeitenverzögerungen.
Typische Symptome einer Unterzuckerung sind unter anderem:
Zittern, Heißhunger
Schwitzen, Herzklopfen
Sprach- und Sehstörungen
Verwirrtheit, Reizbarkeit, in schweren Fällen Bewusstlosigkeit
Bei ersten Anzeichen sollten Menschen mit Diabetes je nach Schwere der Unterzuckerung 10 bis 30 Gramm schnell wirkende Kohlenhydrate wie Traubenzucker oder Fruchtsaft zu sich nehmen. Sie können auch eine Glukagon-Spritze oder ein Glukagon-Nasenspray anwenden – vorausgesetzt, eine Überzuckerung kann ausgeschlossen werden.
Einen guten Überblick bietet unser Erste-Hilfe-Schema bei Unterzuckerung zum Herunterladen.
Karneval: Alkohol ist ein unterschätztes Risiko
Mit dem Beginn der Karnevalssession heißt es wieder: Alaaf und Helau! Während dieser Zeit wird getanzt, gesungen und oft auch Alkohol getrunken. Für Menschen mit Diabetes kann letzteres einige Risiken mit sich bringen. Während des Alkoholabbaus ist die Zuckerfreisetzung aus der Leber ins Blut gehemmt, wodurch bei Menschen mit Diabetes der Blutzuckerspiegel sinkt und gleichzeitig das Risiko für eine Unterzuckerung stark ansteigt.
Daher gilt:
Alkohol nur in Maßen und nicht auf nüchternen Magen konsumieren,
regelmäßig den Blutzucker kontrollieren und
immer Traubenzucker oder einen kohlenhydrathaltigen Snack dabeihaben.
Auch Freunde und Familie können helfen, indem sie die Symptome einer Unter- und Überzuckerung kennen und im Notfall richtig reagieren. Ist die Person mit Diabetes bewusstlos, sollten Sie den Notdienst rufen und die Person in die stabile Seitenlage bringen.
Weitere Informationen dazu, wie Sie im Notfall bei Diabetes richtig handeln, finden Sie hier.
Sehen Sie auch unser Video: Richtig Handeln im Notfall bei Diabetes.