Schwangerschaftsdiabetes – auch Gestationsdiabetes genannt – tritt während der Schwangerschaft auf. Häufig verschwindet die Stoffwechselstörung nach der Entbindung wieder. Trotzdem können die erhöhten Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft mit verschiedenen Langzeitfolgen für Mutter und Kind einhergehen. Besonders hoch ist das Langzeitrisiko für Typ-2-Diabetes bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes. Zusätzlich scheint bei ihnen das Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht zu sein.
Herz-Kreislauf-Risiko verdoppelt sich
Die Auswertung mehrerer Studien (Metaanalyse) ergab, dass Frauen mit der Diagnose Schwangerschaftsdiabetes in den Folgejahren ein doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten wie gleichaltrige Frauen ohne Schwangerschaftsdiabetes. Besonders groß war das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Herzinfarkt oder Schlaganfall in den ersten 10 Jahren nach der Geburt.
Ob sich der Blutzucker nach der Geburt wieder normalisierte oder zeitnah ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurde, hatte keinen wesentlichen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-Risiko.
Frühzeitig vorbeugen durch regelmäßige Kontrollen
Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes bilden eine relativ junge Risikogruppe für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen können Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder erhöhte Blutfette im Blick behalten und frühzeitig behandelt werden. Dies kann die Entwicklung von weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darauf an, falls auch Sie Schwangerschaftsdiabetes hatten.
Welche Risiken Schwangerschaftsdiabetes für das Kind haben kann, erfahren Sie hier.
Quellen:
Deutsche Diabetes Gesellschaft: Schwangerschaftsdiabetes steigert Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes. Pressemitteilung vom 08.12.2022
Kramer, C. et al.: Gestational diabetes and the risk of cardiovascular disease in women: A systematic review and meta-analysis. In. Diabetologia, 2019, 62: 905-914
