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Risikofaktoren

Führt Nachsalzen zu Diabetes Typ 2?

Viele Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel und eine kalorienreiche Ernährung können einen Typ-2-Diabetes begünstigen. Doch ob auch zu viel Salz mit einem erhöhten Risiko für die Erkrankung einhergeht, war bisher unklar. Eine Studie liefert nun erste Erkenntnisse.

 

Forschende haben in einer großangelegten Studie einen möglichen Zusammenhang zwischen der langfristigen Salzaufnahme und dem Risiko für Typ-2-Diabetes untersucht. Dafür schauten sie, wie häufig Menschen Salz zu ihren Mahlzeiten hinzufügen – dabei kam es auf das Nachsalzen der fertigen Mahlzeit an und nicht auf das Salzen während der Zubereitung.

An der Studie nahmen mehr als 400.000 Personen teil. Zu Beginn waren die Teilnehmenden Mitte 50 und wiesen weder einen Diabetes noch eine andere schwere Erkrankung auf. Die Studie fand zwischen 2006 und 2020 in Großbritannien statt. Die Nachbeobachtungszeit betrug rund 12 Jahre.

Auf die Frage, ob die Teilnehmenden zu ihren Mahlzeiten Salz ergänzen, konnten folgende Antwortmöglichkeiten gegeben werden: nie/sehr selten; manchmal; normalerweise; immer.

 

Nachsalzen von Speisen könnte das Risiko für Diabetes Typ 2 erhöhen

Das Ergebnis der Studie: Personen, die gewöhnlich oder immer Salz zu ihren Mahlzeiten hinzufügen, hatten ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes im Vergleich zu denen, die selten oder nie nachsalzen.

So entwickelten im Vergleich zu den Teilnehmenden, die nie oder selten nachsalzen, Personen, die manchmal nachsalzen zu 11 Prozent häufiger Typ-2-Diabetes. Teilnehmende, die normalerweise nachsalzen erkrankten zu 18 Prozent häufiger und Personen, die angaben, bei jeder Mahlzeit nachzusalzen, hatten ein um 28 Prozent erhöhtes Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

 

Weitere Einflussfaktoren auf das Risiko für Diabetes Typ 2

Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um festzustellen, warum ein hoher Salzkonsum mit einem höheren Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden sein könnte. Die Autorinnen und Autoren der Studie sind der Ansicht, dass Salz dazu verleiten könnte, größere Portionen zu essen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit starkes Übergewicht (Adipositas) und Entzündungen im Körper zu entwickeln, was wiederum Typ-2-Diabetes begünstigt.

In der Studie wurde außerdem ein Zusammenhang zwischen häufigem Nachsalzen und einem höheren Body-Mass-Index (BMI) sowie Taillen-Hüft-Verhältnis festgestellt. Weitere Studien sind erforderlich, um die Zusammenhänge zwischen dem Salzkonsum, Typ-2-Diabetes und weiteren Faktoren vollends aufzuklären.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Entstehung und den Risikofaktoren von Typ-2-Diabetes.
 

Quelle:

Wang, X. et al.: Dietary Sodium Intake and Risk of Incident Type 2 Diabetes. In: Mayo Clin Proc, 2023, 98: 1641-1652