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diabinfo-Podcast: Neue Folge

Schwangerschaft bei bestehendem Diabetes – Teil 2 des Podcasts mit Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf

Nachdem wir im ersten Teil des Podcasts „Schwangerschaft bei bestehendem Diabetes“ mit Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf die Fragen:

Wie verändert sich der Körper während der Schwangerschaft im Hinblick auf den Diabetes? Warum ist eine gründliche Planung dieser Zeit so wichtig? Und muss die Therapie während der Schwangerschaft angepasst werden?

besprochen haben, geht es nun im zweiten Teil um die Themen: Was gilt es während der Entbindung in Bezug auf den Diabetes zu beachten? Warum muss direkt nach der Entbindung der Blutzucker des Kindes und der Mutter im Blick behalten werden? Und wie hoch ist das Risiko, dass das Kind ebenfalls an Diabetes erkrankt?

Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf ist Diabetologin sowie Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und war an der Erstellung der Leitlinie „Diabetes und Schwangerschaft“ beteiligt.

 

Wie verläuft die Entbindung bei Frauen mit Diabetes?

Schwangeren mit Diabetes wird empfohlen ihr Kind in einem Perinatalzentrum zu entbinden. Diese Kliniken verfügen über eine Kinderklinik mit einer Neugeborenen-Intensivstation. So ist im Bedarfsfall eine sofortige Versorgung des Kindes nach der Geburt durch eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt sichergestellt. Auch werden Mutter und Kind nach der Geburt nicht getrennt, sondern bleiben in derselben Klinik, falls eine Verlegung des Kindes auf die Neugeborenen-Intensivstation notwendig ist.

Während der Entbindung ist es wichtig, die Blutzuckerwerte der werdenden Mutter weiterhin regelmäßig zu kontrollieren. Dabei sollten möglichst die gleichen Zielwerte erreicht werden wie in der Schwangerschaft. Zusätzlich muss die Insulindosierung – insbesondere bei einer Insulinpumpentherapie – reduziert werden, da Wehen den Energieverbrauch stark erhöhen.

 

Wie verhält sich der Blutzucker des Kindes und der Mutter nach der Geburt?

Nach der Geburt besteht sowohl beim Kind als auch bei der frischgebackenen Mutter ein erhöhtes Risiko für eine Unterzuckerung. Denn bei der Mutter steigt aufgrund der nun fehlenden Schwangerschaftshormone die Insulinempfindlichkeit wieder an. Beim Kind ist die Bauchspeicheldrüse hingegen noch auf die erhöhte Glukosezufuhr über die Nabelschnur ausgerichtet und produziert zu viel Insulin, wodurch es zu einer Unterzuckerung kommen kann.

 

Wenn möglich Stillen

Stillen ist gut für das Kind und wird auch Frauen mit Diabetes ausdrücklich empfohlen. Zum einen stärkt es die Mutter-Kind-Bindung, zum anderen stellt Stillen einen Schutz vor Allergien und Infektionen für das Kind dar. Auch zeigen Studien, dass sich Stillen – besonders bei Typ-2-Diabetes - positiv auf den Zuckerstoffwechsel der Mutter auswirkt und wahrscheinlich das Risiko der Kinder später Übergewicht oder Typ-2-Diabetes zu entwickeln, reduziert.

Stillen steigert ebenfalls den Energieverbrauch, sodass bei einer Insulintherapie während dieser Zeit eine weitere Anpassung der Dosierung erforderlich ist. Frauen mit Typ-2-Diabetes, die nach der Entbindung nach Absetzen des Insulins zu hohe Blutzuckerwerte aufweisen, wird empfohlen während des Stillens weiterhin Insulin zu spritzen. So kann im Vergleich zur Einnahme von blutzuckersenkenden Tabletten der Blutzucker feiner eingestellt werden.

 

Weitere Informationen bezüglich des Risikos, dass Kinder von Müttern mit Diabetes ebenfalls an Diabetes erkranken sowie hilfreiche Tipps von unserer Expertin für Frauen mit Diabetes, die einen Kinderwunsch haben oder bereits schwanger sind, erhalten Sie im diabinfo-Podcast.

Zudem steht Ihnen auf diabinfo ein Hintergrundartikel zum Thema „Wie wirkt sich Diabetes auf Kinderwunsch und Schwangerschaft aus?“ zur Verfügung.

 

diabinfo-Podcast mit Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf

Sie finden den zweiten Teil des Podcasts „Schwangerschaft bei bestehendem Diabetes mit Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf“ sowie weitere interessante Videos und Podcast-Folgen rund um das Thema „Leben mit Diabetes“ wie immer in unserer Mediathek sowie auf den gängigen Streamingdiensten wie Spotify, Apple Podcasts, YouTube, Podcast Addict und vielen mehr.