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Sport und Bewegung

Regelmäßige Bewegung schützt vor Fettlebererkrankungen

Personen mit Typ-2-Diabetes weisen ein erhöhtes Risiko für eine Fettleber auf. Umgekehrt begünstigt eine Fettleber die Insulinresistenz und somit die Entstehung von Typ-2-Diabetes. In einer kürzlich veröffentlichten Studie untersuchten Forschende die molekularen Anpassungen der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) bei regelmäßiger Bewegung und erhöhter Energiezufuhr. Die Ergebnisse unterstreichen die vielen positiven Anpassungen im Stoffwechsel, welche durch körperliche Aktivität in Gang kommen.

 

Fettleber und Diabetes können gegenseitig Auslöser und Folge sein

Die Leber ist ein zentrales Organ des menschlichen Stoffwechsels. Durch sie können wir unter anderem Nährstoffe aufnehmen und unser Blut von giftigen Substanzen befreien. Etwa 30 von 100 Menschen in Deutschland leiden unter der sogenannten Fettleber, bei der es zu einer Einlagerung von Fett in die Leberzellen kommt. Die Erkrankung steht in einem engen Bezug zu Typ-2-Diabetes und wird insbesondere durch einen gesundheitsschädigenden Lebensstil beeinflusst.

Auf der einen Seite führt eine Fettleber bei vielen Menschen zu einer Insulinresistenz. Dabei wirkt das blutzuckersenkende Hormon Insulin nicht mehr ausreichend, weshalb es langfristig zu einem Anstieg des Blutzuckers kommt. Daraus ergibt sich ein erhöhtes Typ-2-Diabetes-Risiko für Personen mit einer Fettleber.

Auf der anderen Seite liegt die Häufigkeit für eine Fettlebererkrankung bei Menschen mit bereits diagnostiziertem Typ-2-Diabetes bei über 70 Prozent. Das hohe Risiko resultiert aus den relativ ähnlichen Faktoren, die eine Fettleber und auch eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung auslösen können: Mangelnde Bewegung, falsche Ernährung und übermäßiger Alkoholkonsum sind häufig genannte Ursachen beider Erkrankungen.

Weitere Informationen zur Fettleber finden Sie hier.

 

Studie: Sport schützt vor Erkrankungen, die durch eine Fettleber begünstigt werden

Schon länger wird Patientinnen und Patienten mit einer Fettleber empfohlen, sich regelmäßig zu bewegen. Warum die erhöhte körperliche Aktivität eine sinnvolle Behandlungsmethode ist, haben Forschende in einer Studie weiter untersucht. Sie richteten dabei den Fokus auf die Mitochondrien. Denn bekannt ist bereits, dass die „Kraftwerke der Zellen“ (Mitochondrien) durch die Fettablagerung in der Leber beeinträchtigt werden.

Um zu überprüfen, inwiefern körperliche Bewegung die Leber bei kalorienreicher Ernährung verändert, wurden Mäuse 6 Wochen lang mit einer kalorienreichen Nahrung gefüttert. Zusätzlich erhielt ein Teil der Mäuse regelmäßiges Laufbandtraining. Als die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Anschluss an die Intervention die Muskeln und Lebern der Tiere untersuchten, stellten sie dort genetische Veränderungen fest:

  • Das Training regulierte bestimmte Enzyme des Zucker- und Fruchtzucker-Abbaus sowie des sogenannten mitochondrialen Pyruvat-Stoffwechsels. Das führte dazu, dass weniger Fett in der Leber gespeichert wurde.
  • Durch die körperliche Aktivität auf dem Laufband normalisierten sich die Blutzuckerwerte der trainierenden Mäuse.
  • Zudem wurde der Stoffwechsel durch die Aktivität entlastet.

Durch regelmäßige körperliche Bewegung finden viele, kleine positive Veränderungen an zentralen Schaltstellen des Stoffwechsels statt, so die Forschenden. Die Erkenntnisse der Studie könnten nun dazu beitragen, die schädlichen langfristigen Auswirkungen einer fett- und zuckerreichen Nahrung auf die mitochondriale Funktion der Leber und die Insulinempfindlichkeit zu verhindern.

Sie haben sich vorgenommen, sich regelmäßiger zu bewegen? In unserem Artikel „Wie halte ich mich im Alltag fit?“ finden Sie hilfreiche Tipps, um Ihren Tag aktiver zu gestalten. Übrigens: Bei diabinfo.de gibt es auch leckere Rezeptideen!

 

Quellen:

Deutsches Zentrum für Diabetesforschung: Wie regelmäßiger Sport vor Fettleber-assoziierten Erkrankungen schützen kann. Pressemeldung vom 08.12.2021 (Letzter Abruf: 14.12.2021)

Hoene, M. et al.: Exercise prevents fatty liver by modifying the compensatory response of mitochondrial metabolism to excess substrate availability. In: Mol Metab, 2021 (online)