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Vorbeugung

So halten Sie Prädiabetes auf

Etwa jeder 5. Erwachsene erhält in Deutschland die Diagnose Prädiabetes. Doch der Weg von der Vorstufe zu einem Typ-2-Diabetes ist nicht unaufhaltsam geebnet. Was Sie tun können, um Ihre Blutzuckerwerte wieder in den Griff zu bekommen.

 

Den Prädiabetes stoppen

Sind die Blutzuckerwerte bereits erhöht, allerdings noch nicht so hoch, dass es sich um einen Typ-2-Diabetes handelt, sprechen Fachleute von Prädiabetes. Dies ist eine Stoffwechselstörung, die sich über Jahre hinweg meist ohne Auftreten von Symptomen entwickelt. Bleiben die Blutzuckerwerte langfristig erhöht, kann das negative Folgen für die Gesundheit haben.

Die Diagnose Prädiabetes bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sich ein Typ-2-Diabetes entwickeln muss. Um das Risiko deutlich zu reduzieren, können Menschen mit Prädiabetes ihren Lebensstil anpassen. Viele Studien zeigen, dass eine Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung die Blutzuckerwerte effektiver verbessern als Medikamente. Dies sollte aber immer ärztlich abgeklärt werden.

 

Lebensstil anpassen: Was wirkt sich positiv auf den Prädiabetes aus?

Um den Blutzucker wieder zu normalisieren, gilt es, die Insulinempfindlichkeit des Körpers zu verbessern. Denn: Ist der Körper empfindlicher für Insulin, können die Zellen den Zucker (Glukose) aus dem Blut besser aufnehmen. Sowohl eine Umstellung der Ernährung als auch ausreichend Bewegung sind dabei 2 wichtige Stellschrauben.

Es gibt Lebensmittel, die den Blutzucker besonders schnell ansteigen lassen und solche, die den Zuckergehalt im Blut langsamer erhöhen. Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Kohlenhydraten wirken sich am stärksten auf den Blutzucker aus. Da der Körper bei Prädiabetes Schwierigkeiten hat, den Blutzucker im Normbereich zu halten, sollten starke Anstiege vermieden werden.

Hier finden Sie 4 Tipps zu Ernährung bei Prädiabetes.

Praktische Infografiken zu Kohlenhydratangaben wie unsere Saisonkalender finden Sie hier.

 

Bewegung bei Prädiabetes: Kurz- und langfristige Auswirkungen

Bewegung hat sowohl kurzfristige als auch langfristige Effekte auf den Blutzuckerspiegel. Kurzfristig senkt Bewegung den Blutzuckerspiegel. Langfristig sorgt Bewegung dafür, dass die Körperzellen sensibler auf Insulin reagieren. Dadurch wird weniger Insulin benötigt, um den Blutzuckerspiegel im Normalbereich zu halten.

Empfohlen werden mindestens 2,5 bis 6 Stunden Bewegung pro Woche. Das klingt nach sehr viel, doch dabei muss es sich nicht immer um Joggen oder Schwimmen handeln. Auch Alltagsbewegung, zum Beispiel mit dem Fahrrad einkaufen fahren, im Garten rasenmähen oder Treppensteigen, sind Alternativen, die eine positive Auswirkung auf die Gesundheit haben können.

Bei der Umstellung zu einem gesünderen Lebensstil kommt es vor allem darauf an, dies langfristig durchzuhalten. Versuchen Sie daher, eine Ernährungsform zu finden, die Ihnen schmeckt und zu Ihnen passt, sowie die Art von Bewegung in den Alltag zu integrieren, die Ihnen Spaß macht.

Hier finden Sie 3 Tipps zu Bewegung im Alltag.

 

Wer profitiert am meisten von einer Umstellung des Lebensstils bei Prädiabetes?

Forschende vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und von Helmholtz Munich schlagen eine Einteilung für Menschen mit Prädiabetes in 6 Subtypen vor. Dies ermöglicht unter anderem, die Personen zu erkennen, die im Vergleich zu anderen Personen mit Prädiabetes ein höheres Risiko haben, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Es gibt 3 Prädiabetes-Subtypen, die ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes aufweisen: Vor allem bei diesen Personen sollte eine Änderung des Lebensstils erfolgen, da Studienergebnisse darauf hinweisen, dass die Umstellung bei ihnen sehr gut wirkt. 

Hier lesen Sie mehr zu den Subtypen des Prädiabetes.

 

Mehr Informationen zum Thema

Im diabinfo-Podcast erfahren Sie im Gespräch mit Prof. Dr. Hans Hauner „Was Menschen mit Prädiabetes wissen sollten“. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel Prädiabetes – Die Vorstufe von Diabetes Typ 2.

 

Quelle:

Kantartzis, K. et al.: Prädiabetes als therapeutische Herausforderung in der Inneren Medizin. In: Innere Medizin, 2023, 64: 636-641