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Gesundheitskompetenz

Wie erkenne ich gute Gesundheitsinformationen?

Das Angebot von Gesundheitsinformationen im Internet ist riesig – nicht alles ist dabei seriös. So unterscheiden Sie verlässliche, qualitätsgeprüfte Inhalte von unseriösen Angeboten.

 

Verlässliche Informationen erkennen

Wir sind rund um die Uhr umgeben von Informationen. Über den Tag verteilt konsumieren wir Nachrichten auf dem Handy, über die Tageszeitung, das Radio oder am Bildschirm in der U-Bahn.

Nicht selten geht es dabei auch um Themen wie Gesundheit und Erkrankungen. Oft schleichen sich neben seriösen Nachrichtenangeboten auch sogenannte Fake News (englisch für „gefälschte Nachrichten“) oder Verschwörungstheorien ein. Diese werden über Soziale Medien und das Internet in Umlauf gebracht, mit dem Ziel, die öffentliche Meinung zu manipulieren. Oft landen solche Beiträge dann in unserem persönlichen Feed auf den Sozialen Medien oder im Postkorb.

Die Folgen von falschen Gesundheitsinformationen können unter anderem lebensgefährlich und teuer sein. Sie können aber auch zu Streitigkeiten in der Familie, im Freundeskreis oder in der Gesellschaft führen.

Im Folgenden finden Sie typische Merkmale von verlässlichen und qualitätsgeprüften Inhalten und Hinweise, woran Sie Falschinformationen erkennen können. 

Das macht eine gute Gesundheitsinformationen aus:

  • Quellenangaben: Eine gute Gesundheitsinformation nennt aktuelle wissenschaftliche Dokumente, zum Beispiel Studien, Fachveröffentlichungen oder medizinische Leitlinien, die die Aussagen belegen.   
  • Autorenschaft: Hinter einer vertrauenswürdigen Gesundheitsinformation stehen ausgebildete Expertinnen und Experten. Sie beruht nicht auf persönlichen Einzelerfahrungen von einer Patientin oder einem Patienten. Wenn die Autorinnen oder Autoren nicht im Text genannt werden, lohnt sich ein Blick in das Impressum.
  • Neutralität: Eine gute Gesundheitsinformation enthält keine spezifische Empfehlung, sondern zeigt alle Möglichkeiten mit ihren Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen auf. Sie soll informieren statt verkaufen und keine Ängste oder hohe Erwartungen wecken.
  • Aktualität: Seriöse Angebote kennzeichnen die Beiträge auf ihrer Webseite mit dem Datum der Erstellung und/oder der letzten Aktualisierung.
  • Verständlichkeit: Eine gute Gesundheitsinformation sollte immer so geschrieben sein, dass sie auch Personen ohne viel Hintergrundwissen verstehen können. Fachbegriffe werden zum Beispiel erklärt.
  • Kennzeichnung von Werbung: Gute Gesundheitsinformationen enthalten keine Werbung. Sind Werbeanzeigen vorhanden, werden diese klar vom Inhalt getrennt und als Werbung gekennzeichnet.
  • Ziel und Zielgruppe: Seriöse Angebote kennzeichnen, für wen die Webseite oder Gesundheitsinformation geschrieben ist und zu welchem Zweck. Es muss deutlich sein, ob es sich um Sachinhalte oder Werbeinhalte handelt.
  • Finanzierung: Im Impressum oder unter „Über uns“ sollten Angaben zur Finanzierung aufgeführt sein. 
  • Datenschutzerklärung: Es ist transparent einsehbar, welche Daten beim Besuch der Webseite gespeichert werden
  • Impressum: Das Impressum sollte gut erreichbar und leicht zu finden sein.
  • Herausgeber: Im Impressum sollte der oder die Verantwortliche für die Webseite genannt werden.

 

Woran lassen sich Fake News entlarven?

Das Ziel von Fake News ist es, möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen, zu manipulieren oder bestimmte Ziele zu verfolgen, wie etwas zu verkaufen. Um das zu erreichen, verwenden Absender von Fake News oft sehr emotionale Stilmittel. Die Nachricht soll viel geteilt, geliked und geklickt werden.

Fake News lassen sich anhand folgender Eigenschaften erkennen:

  • Große Emotionen: Große Versprechen, dramatische Meldungen, die Angst machen oder große Hoffnungen wecken – all das sind Stilmittel, die mit Vorsicht zu genießen sind. Auch, wenn vom „Wundermittel“ die Rede ist, sollte man die Information immer kritisch betrachten.
  • Einfache Antworten auf komplizierte Fragen: Wenn Antworten auf komplizierte Fragen stark vereinfacht werden, wurden möglicherweise nicht alle wichtigen Aspekte dargestellt. Die Information ist verkürzt.
  • Einseitige Darstellung von Informationen: Es kommt vor, dass beispielsweise nur die Vorteile eines Produkts oder einer Behandlung aufgezeigt werden, anstatt dass, wie bei verlässlichen Informationsquellen, sowohl Vor- als auch Nachteile genannt werden.
  • Pseudoexpertinnen und -experten: Manchmal stehen hinter einem Artikel oder einem Post Menschen, die keine Expertinnen oder Experten auf dem jeweiligen Themengebiet sind. Sie stellen keine verlässliche Quelle dar. Eine Recherche zu diesen Personen lohnt sich.
  • Bestimmte Wörter und Ausdrücke: In Fake News und Verschwörungstheorien sind oft bestimmte Begriffe enthalten. Beispiele dafür sind:
    • Eigenschaftswörter wie „vermutlich“, „sogenannt
    • Bestärkende Ausdrücke wie „eindeutig“, „mit Sicherheit"
    • Abwertende Wortschöpfungen wie „Volksverdummung“, „Lügenpresse
    • Der Begriff „Schulmedizin“ wird abgewertet und stattdessen auf „natürliche Behandlungen“ verwiesen

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Nicht dazu beitragen, Fake News weiterzuverbreiten. Erst nachdenken, dann teilen!

 

Hier finden Sie gute Gesundheitsinformationen zu verschiedenen Themen

Sie sind auf der Suche nach qualitätsgesicherten Gesundheitsinformationen im Internet zu verschiedenen Themen rund um Gesundheit und Erkrankungen? Wir bieten eine Übersicht zu verschiedenen Angeboten.  

 

Quellen:

Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem: Afgis-Transparenzkriterien. (Letzter Abruf: 14.02.2024)

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin: Gute Praxis Gesundheitsinformation. (Letzter Abruf: 14.02.2024)