Vorbeugen und Risikobewusstsein
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen neben starkem Übergewicht (Adipositas) und Diabetes zu den nicht-übertragbaren Erkrankungen und stellen in Deutschland die häufigste Todesursache dar.
Die gute Nachricht: Den meisten Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann durch einen gesundheitsförderlichen Lebensstil mit
- einer ausgewogenen Ernährung,
- regelmäßiger Bewegung,
- dem Verzicht auf Zigaretten und Alkohol,
- ausreichend Schlaf sowie
- dem Abbau von bestehendem Übergewicht und Stress
wirksam vorgebeugt werden.
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Außerdem wichtig sind regelmäßige ärztliche Kontrollen sowie auftretende Symptome ernst zu nehmen und ärztlich abklären zu lassen. Bei Frauen können die Vorboten und Anzeichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch eher untypisch sein.
Koronare Herzkrankheit und Angina pectoris
Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine der häufigsten Herzerkrankungen, ausgelöst durch Atherosklerose in den Herzkranzgefäßen. Zwar haben Männer generell ein höheres Risiko an einer KHK zu erkranken, doch steigt das Risiko für Frauen nach den Wechseljahren stark an.
Eine Angina pectoris, oft erstes Anzeichen einer KHK, äußert sich bei Frauen häufig anders als bei Männern. Frauen, ältere Personen und Menschen mit Diabetes erleben seltener die klassischen Brustschmerzen oder das typische Engegefühl.
Herzinfarkt: Spezifische Symptome bei Frauen
Herzinfarkte treten bei Männern häufiger in jüngerem und mittlerem Alter auf, während Frauen meist im höheren Alter betroffen sind. Die Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen sind oft weniger intensiv. Häufig zeigen sich bei Frauen Vorboten wie Abgeschlagenheit, Schlafstörungen und leichte Schmerzen in der Brust oder in den Armen.
Bei einem akuten Herzinfarkt leiden Frauen oft unter Kurzatmigkeit, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Rückenschmerzen, Schmerzen im Oberbauch und extremer Müdigkeit. Diese unspezifischen Symptome werden häufig verwechselt und führen dazu, dass Frauen ärztliche Hilfe oft zu spät in Anspruch nehmen.
Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen
Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz geschwächt und die Pumpkraft nicht mehr ausreichend, um den Körper und die Organe mit genügend Blut zu versorgen. Eine Herzinsuffizienz äußert sich bei Frauen meist durch stärkere Symptome als bei Männern. Frauen erschöpfen bei Anstrengung zudem schneller und entwickeln häufiger Depressionen.
Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern treten ebenfalls geschlechtsspezifisch unterschiedlich auf. Obwohl Männer häufiger betroffen sind, nehmen Frauen die Symptome wie Herzrasen und Angstgefühle oft intensiver wahr. Lange unentdecktes Vorhofflimmern kann zu einer Herzschwäche führen, was besonders bei Frauen mit einer erheblichen Leistungsminderung einhergehen kann.
Bluthochdruck und periphere arterielle Verschlusskrankheit
Bluthochdruck (Hypertonie) kommt bei Männern etwas häufiger vor, doch steigt das Risiko bei beiden Geschlechtern mit zunehmendem Alter stark an. Im Alter über 65 Jahren sind mehr als 60 von 100 Personen betroffen.
Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), auch bekannt als Schaufensterkrankheit, zeigen sich ebenfalls Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während in jüngeren Jahren mehr Männer erkranken, sind ab dem 75. Lebensjahr Frauen häufiger betroffen. Die PAVK kann zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.
Schlaganfälle bei Frauen meist schwerwiegender
Das Risiko für einen Schlaganfall ist bei Männern im jüngeren und mittleren Alter höher. Im höheren Alter haben Frauen jedoch ein höheres Schlaganfallrisiko, insbesondere, wenn ein Diabetes vorliegt. Aufgrund der höheren Lebenserwartung und der damit verbundenen gesundheitlichen Herausforderungen sind Frauen insgesamt häufiger von Schlaganfällen betroffen als Männer. Die Folgen eines Schlaganfalls sind bei Frauen oft schwerwiegender, was auf das fortgeschrittene Alter und die damit einhergehenden Komplikationen zurückzuführen ist.