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Sport bei Diabetes – was geht, was nicht?

Dass Sport auch bei Diabetes viele gesundheitliche Vorteile hat, ist bereits bekannt. Was es zu beachten gibt, um schwerwiegende Stoffwechselentgleisungen zu vermeiden und vieles mehr beantwortet Dr. Ulrike Becker im Interview mit diabinfo.de.


Aber was gilt es zu beachten? Was sollte man tun, um während des Sports nicht in eine Unter- oder Überzuckerung zu fallen? Wie sollte man bei einem Typ-1-Diabetes mit der Insulingabe umgehen?

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Wie sollte Sport bei einem Diabetes Typ 1 mit Insulin vorbereitet werden?
Und was ist bei Diabetes Typ 2 zu beachten?

In erster Linie kommt es darauf an, welche Sportart man macht und wann man das letzte Mal Insulin gespritzt hat. Denn: Durch Bewegung sinkt der Insulinbedarf der Körperzellen, sodass je nach Intensität und Dauer der Aktivität die Insulindosis und/oder die Kohlenhydratzufuhr angepasst werden müssen, um Unterzuckerungen zu vermeiden. Hinzu kommt: Kurzwirksames Insulin wirkt durch die Bewegung viel stärker als sonst, dadurch können Unterzuckerungen ausgelöst werden.

Angenommen, man möchte zum Beispiel 2 Stunden nach einer Mahlzeit oder Insulingabe Sport machen, kann es sinnvoll sein, weniger kurzwirksames Insulin zur Mahlzeit zu spritzen oder aber vermehrt Kohlenhydrate während des Trainings zu sich zu nehmen.

Die Frage nach der konkreten Insulingabe ist allerdings nicht ganz einfach zu beantworten, erklärt Dr. Ulrike Becker, da das Ganze sehr komplex ist. Es ist sehr individuell und hängt stark von der jeweiligen Sportart ab, weswegen man sich unbedingt beraten lassen sollte. Dies ist entweder durch die persönliche Ärztin oder den persönlichen Arzt möglich, oder in einer Selbsthilfegruppe, wie beispielsweise der IDAA (Vereinigung diabetischer Sportler) oder der AG Sport und Bewegung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), bei der auch Dr. Ulrike Becker aktiv ist.

Bei einem Typ-2-Diabetes ohne Insulingabe gibt es nicht ganz so viel zu beachten. Denn: Die meisten Medikamente, haben laut der Diabetologin ein geringes Unterzuckerungsrisiko. Dennoch sollte man beim Sport immer Kohlenhydrate dabeihaben, damit man für alle Eventualitäten vorbereitet ist.

Wichtig ist bei beiden Diabetes-Typen: Nicht auf das kontinuierliche Glukosemesssystem (CGM-System) verlassen, da dies beim Sport ungenau sein kann. Lieber direkt ein Blutzuckermessgerät benutzen, so der Rat der Expertin.


Was ist noch wichtig zu beachten?

Neben dem Equipment für die Blutzuckermessung sollten Menschen mit einem insulinpflichtigen Diabetes bei sportlichen Aktivitäten immer kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Traubenzucker oder Saft sowie kurzwirksames Insulin und Glukagon griffbereit haben. Zusätzlich ist es ratsam, andere Mitglieder in der Sportgruppe sowie die Übungsleiterin oder den Übungsleiter über die eigene Diabetes-Erkrankung zu informieren.

Weitere Tipps finden Sie direkt in unserem Video-Interview! Viel Spaß beim Anschauen!