Hauptinhalt anzeigen
Nachrichten
Typ-2-Diabetes-Behandlung

Wie ein Trick zu einem neuen Medikament verhilft

Forschende aus Deutschland entwickelten einen neuen Wirkstoff, der zukünftig in der Typ-2-Diabetes-Therapie angewendet werden könnte. Ein Trick der Forschenden hilft, schädliche Nebenwirkungen durch den Wirkstoff zu reduzieren, während der Zucker- und Fettstoffwechsel verbessert wird.

 

Das Besondere: Kombination mit Darmhormon

Vorherige Studien zeigen, dass der Wirkstoff Tesaglitazar die Insulinempfindlichkeit verbessert. Allerdings wirkt sich das Medikament schädigend auf die Nieren aus, weshalb dem Wirkstoff immer weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Um die positiven Effekte des Wirkstoffs dennoch nutzen zu können, wendeten Forschende einen Trick an: Sie haben das Hormon GLP-1 (engl.: Glucagon-like Peptide-1) chemisch an den Wirkstoff Tesaglitazar gebunden.

GLP-1-Rezeptoragonisten werden bereits seit Jahren in der Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt. Die Kombination mit GLP-1 hat zur Folge, dass Tesaglitazar nicht in Gewebe gelangt, in denen es schädliche Effekte hätte.

 

Im Tiermodell erfolgreich

Der neue Wirkstoff wurde bereits erfolgreich im Tiermodell getestet. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass der Zuckerstoffwechsel deutlich stärker verbessert wird als durch die alleinige Behandlung mit einem der Wirkstoffe. Zudem zeigen sich keine schädlichen Nebenwirkungen.

Im nächsten Schritt wollen die Forschenden prüfen, ob das neue Medikament am Menschen die gleichen positiven Effekte zeigt wie im Tiermodell, und es weiter optimieren.

 

In diesem Artikel erfahren Sie mehr zu der medikamentösen Behandlung von Typ-2-Diabetes.

 

Quellen:

Helmholtz Munich: Neuer Wirkstoff-Kandidat für die Behandlung des Typ-2-Diabetes entwickelt. Pressemitteilung vom 26.08.2022 (Letzter Abruf: 14.09.2022)

Quarta, C. et al.: GLP-1-mediated delivery of Tesaglitazar improves obesity and glucose metabolism in male mice. In: Nat Metab, 2022, 4: 1071-1083