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Ernährung

Niedrigere Entzündungswerte und Veränderungen im Darmmikrobiom durch viel Gemüse

Forschende haben den Zusammenhang zwischen der Ernährungszusammensetzung, Entzündungswerten im Blut und dem Darmmikrobiom untersucht. Dabei fanden sie unter anderem heraus, dass bei einem niedrigen Gemüsekonsum erhöhte Entzündungswerte im Blut nachweisbar sind. Erhöhte Entzündungswerte wirken sich auf unterschiedliche Weise schädigend auf die Gesundheit aus.

 

Gemüse hilft, Erkrankungen vorzubeugen

Mittlerweile ist allgemein bekannt, dass Gemüse zu den gesunden Nahrungsmitteln zählt. Der Großteil der Gemüsesorten ist kohlenhydrat- und kalorienarm, hat einen hohen Wasseranteil und beinhaltet viele Ballaststoffe. Bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung hilft Gemüse dabei, länger satt zu bleiben und die aufgenommene Energiedichte niedrig zu halten.

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In einer Studie konnten Forschende nun weitere Aspekte aufdecken, die Gemüse als gesundheitlich förderndes Nahrungsmittel hervorheben.

 

Die Studie

Insgesamt wurden 986 Personen aus der britischen PREDICT-1-Studie mit einem durchschnittlichen Alter von 46 Jahren untersucht. Alle Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer wiesen zum Zeitpunkt der Studie keine akuten und chronischen Infektionen oder andere Erkrankungen auf. Es fanden verschiedene labormedizinische Untersuchungen statt. So wurden Stuhlproben genommen, verschiedene Entzündungswerte anhand einen Blutbildes bestimmt und das Vorliegen von Stoffwechselstörungen abgeklärt. Zudem füllten die Teilnehmenden einen umfangreichen Fragebogen über ihre Ernährungsgewohnheiten aus.

 

Weniger Gemüse = Höhere Entzündungswerte

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Gemüseverzehrs und der Entzündungswerte im Blut. Personen mit niedrigerem Gemüsekonsum wiesen demnach vergleichsweise hohe Entzündungswerte auf. Demgegenüber fanden die Forschenden niedrigere Entzündungswerte bei Teilnehmenden, die regelmäßig viel Gemüse essen.

Auch die Blutzuckerwerte nach einer Mahlzeit waren bei den Studienteilnehmenden mit einem niedrigeren Gemüseverzehr höher als bei denen mit einem höheren Gemüsekonsum.

Außerdem stellten die Forschenden fest, dass ein häufiger Verzehr von Fertiggerichten und geringer Verzehr von frisch zubereitetem Gemüse die Zusammensetzung der Bakterien im Darm beeinflussen. So wiesen sie im Darm dieser Personen vermehrt Collinsella-Bakterien nach, welche vor allem im Darm von Patientinnen und Patienten mit einer Fettlebererkrankung vorkommen.

Bei einem erhöhten Obstkonsum wurde kein Zusammenhang in Bezug auf die Entzündungswerte und das Darmmikrobiom festgestellt.

 

Vorbeugung durch Ernährung

Die Autorinnen und Autoren der Studie halten fest, dass eine andauernde gemüsearme Ernährung mit einem chronischen Entzündungszustand assoziiert ist. Studien belegen, dass chronische Entzündungen als Folge von Übergewicht und metabolischen Erkrankungen entstehen und unter anderem zu der Entstehung von Tumoren beitragen können.

 

Im nächsten Schritt wollen die Forschenden der Frage nachgehen, inwiefern Ernährungsmuster und bestimmte Nährstoffe, die die Bakterien und Pilze im Darm beeinflussen, die Immunantwort in den Zellen beeinflussen. Das Verständnis solcher Zusammenhänge kann helfen, ernährungsspezifische Maßnahmen zu entwickeln, um Erkrankungen vorzubeugen beziehungsweise besser therapieren zu können.

Informationen zu einer gesunden Ernährung finden Sie in unserem Beitrag „Wie ernähre ich mich eigentlich richtig?“.

 

Quelle:
Mennie, C. et al.: High intake of vegetables is linked to lower white blood cell profile and the effect is mediated by the gut microbiome. In: BMC Med, 2021, 19: 37