Habe ich ein erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2?
Typ-2-Diabetes ist die häufigste Diabetesform: Laut Schätzung hatten im Jahr 2022 rund 8,7 Millionen Menschen in Deutschland Typ-2-Diabetes. Zudem wird davon ausgegangen, dass mindestens 2 Millionen Menschen in Deutschland mit Diabetes leben, ohne es zu wissen.
Die Stoffwechselerkrankung tritt meist bei älteren Personen auf. In den letzten Jahren erkranken jedoch zunehmend auch Jüngere: Die Neuerkrankungen in der Altersgruppe 20 bis 39 Jahre nahmen von 2014 bis 2019 um 2,7 Prozent zu.
Meistens trägt ein ungesunder Lebensstil zur Entstehung bei: Eine kalorienreiche, ballaststoffarme Ernährung, wenig Bewegung und Übergewicht – vor allem bauchbetontes Übergewicht – begünstigen das Risiko für Typ-2-Diabetes. Aber auch die erbliche Veranlagung und das Alter können das Risiko erhöhen. Weitere Risikofaktoren des Typ-2-Diabetes finden Sie hier.
Sie möchten wissen, wie hoch Ihr persönliches Risiko für Typ-2-Diabetes ist? In Deutschland stehen 2 wissenschaftlich geprüfte und anerkannte Online-Tests zur Verfügung: Mit Hilfe des DIfE - Deutschen Diabetes-Risiko-Tests® und des GesundheitsCheck DIABETES (FINDRISK) können Sie anonym Ihr Risiko ermitteln, innerhalb der nächsten 10 Jahre an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Zudem können gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren alle 3 Jahre einen allgemeinen, kostenfreien Gesundheits-Check-up in der Arzt-Praxis wahrnehmen. Dabei wird auch der Blutzuckerwert bestimmt. So lässt sich frühzeitig ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes erkennen und mit einfachen Maßnahmen gegensteuern.
Wie wird Diabetes Typ 2 festgestellt?
Typ-2-Diabetes entwickelt sich oft schleichend über mehrere Jahre – häufig ohne oder nur mit unspezifischen Symptomen. Die Diagnose Typ-2-Diabetes erfolgt daher meist per Zufall im Rahmen eines Gesundheits-Checks oder durch das Auftreten von Folgeerkrankungen. Bei sehr hohen Blutzuckerwerten können aber auch bei Menschen mit Typ-2-Diabetes typische Krankheitssymptome auftreten. Dazu zählen zum Beispiel gesteigerter Durst, häufiges Wasserlassen, Schwächegefühl und/oder Müdigkeit. Treten diese Symptome bei Ihnen auf, sollten Sie diese ärztlich abklären lassen.
Die Diagnose Typ-2-Diabetes erfolgt anhand der folgenden Blutwerte:
- Nüchternblutzucker
- Gelegenheitsblutzucker
- HbA1c (Blutzucker-Langzeitwert)
- 2-Stunden-Blutzucker nach einem oralen Glukosetoleranztest (oGTT)
Um die Diagnose zu bestätigen, ist eine weitere, zeitnahe Messung (mindestens 2 Werte) erforderlich – außer es liegen bereits diabetestypische Symptome vor.
Weitere Informationen zu den einzelnen Messungen, finden Sie hier.
Subtypen des Diabetes
Diabetes ist nicht gleich Diabetes: Aufgrund der Komplexität der Erkrankung, haben Forschende eine Einteilung in 5 Diabetes-Subtypen vorgeschlagen. Die Subtypen unterscheiden sich in Bezug auf ihren Krankheitsursprung, ihren Krankheitsverlauf und das Risiko für bestimmte Folgeerkrankungen.
Anhand der Einteilung in unterschiedliche Subtypen ist eine gezielte Vorbeugung von Folgeerkrankungen und eine an den jeweiligen Subtyp angepasste Behandlung möglich.
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Neben unseren Hintergrundartikeln rund um die Stoffwechselerkrankung Typ-2-Diabetes, finden Sie auch eine Vielzahl an Informationen auf unserem Instagram-Kanal.
Dort steht Ihnen aktuell ein Quiz über mögliche Missverständnisse und Vorurteile bei Typ-2-Diabetes zur Verfügung. Wir freuen uns, wenn Sie an dem Quiz teilnehmen und uns auf Instagram folgen.
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Quellen:
Ahlqvist, E. et al.: Novel subgroups of adult-onset diabetes and their association with outcomes: a data-driven cluster analysis of six variables. In: Lancet Diabetes Endocrinol, 2018, 6: 361-369
Bundesärztekammer et al.: Nationale Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes. Langfassung. Version 3.0. 2023
Deutsche Diabetes Gesellschaft et al.: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2023. Kirchheim Verlag, Mainz, 2022
Landgraf, R. et al.: Definition, Klassifikation, Diagnostik und Differenzialdiagnostik des Diabetes mellitus: Update 2022. In: Diabetologie, 2022, 17: S98-S110
Tönnies, T. H. et al.: Spatio-temporal trends in the incidence of type 2 diabetes in Germany – analysis of the claims data of 63 million persons with statutory health insurance from 2014 to 2019. In: Dtsch Arztebl Int, 2023, 120: 173-179
Zaharia, O. P. et al.: Risk of diabetes-associated diseases in subgroups of patients with recent-onset diabetes: a 5-year follow-up study. In: Lancet Diabetes Endocrinol, 2019, 7: 684-694